Am nächsten Tag, saß ich auf meinem Bett und wartete auf die perfekte Gelegenheit, um alleine mit Alexandra sprechen zu können. Als Jayden dann endlich ins Badezimmer verschwand, huschte ich schnell über den Flur und klopfte leise an seine Zimmertür. Kurz darauf, stand meine Lieblingsperson auch schon vor mir.
"Jayden ist im Bad", ließ sie mich wissen, da sie wohl dachte, ich wollte zu ihm.
"Ich weiß", sagte ich. "Können wir kurz reden?"
Alexandra schien erst verwundert zu sein, ließ mich dann aber in das Zimmer rein.
"Sydney und Ava haben mir erzählt, dass ich am Samstag fast aufgeflogen wäre. Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du mich gedeckt hast", ließ ich sie direkt wissen, worum es ging.
Sie nickte und lächelte leicht.
"Kein Ding", winkte sie mit einer lockeren Handbewegung ab. "Das hätte sonst nur Stress gegeben."
Ich war total überrascht von Alexandras Reaktion. Normalerweise hätte ich damit gerechnet, dass ich jetzt tief in ihrer Schuld stand oder sie mir damit drohte, mich doch noch zu verraten. Dass sie plötzlich so nett war, war mir immer noch neu und auch sehr suspekt. Da musste ich mich echt noch dran gewöhnen, ohne alles zu hinterfragen.
Aber trotzdem vertraute ich ihr nicht und meine Freundin würde sie auch niemals werden. Zwar war sie aktuell freundlich und machte mich nicht mehr fertig, aber unsere Vergangenheit, konnte ich dennoch nicht einfach vergessen. Ich hasste Alexandra immer noch abgrundtief für alles, was sie mir angetan hatte und das würde sich auch nicht ändern, bevor ich aus ihrem Mund eine aufrichtige Entschuldigung hörte. Aber da war sie zu stolz für, da war ich mir sicher. Deswegen musste ich einfach nur halbwegs mit ihr auskommen, denn sie gehört nunmal jetzt zu Jaydens Leben.
Darum war ich auch einfach nur froh, wenn Jayden endlich die komplette Wahrheit erfahren würde. Alexandra war weiterhin eine tickende Zeitbombe, auch wenn wir eine Abmachung eingegangen waren. Ich wollte alle Geheimnisse loswerden, damit ich mir darum keine Sorgen mehr machen musste. Gemma hatte Recht. Ich sollte Alexandra nicht schützen, nur damit sie mich nicht bei Jayden verriet. Harry und ich konnten unsere Beziehung eh nicht für immer verstecken, genauso wenig wie Alexandra und ich unsere Vergangenheit.
Da wir nichts mehr zu bereden hatten, huschte ich schnell wieder rüber in mein Zimmer, damit Jayden gar nicht erst etwas hinterfragen konnte.
Dort kramte ich ein gemütliches Outfit aus meinem Kleiderschrank und band meine Haare zu einem Zopf. Mein Zimmer musste dringend aufgeräumt werden, das war schon seit Tagen überfällig. Deswegen setzte ich mir meine Kopfhörer auf und schaltete laute Musik an. Das konnte mir auch dabei helfen, etwas abzuschalten.
Als ich den Boden von Klamotten befreit und gerade mein Bett frisch bezogen hatte, bekam ich neue Nachrichten auf mein Handy.
Gruppe
Ava: Am Donnerstag ist wieder ein Fußballspiel + Party am Abend
Sydney: Ich bin dabei 💃 und Jaz auch 💃
Ich: Bin ich das?
Sydney: Ja
Ava: Super!!
Ich: 🤨
Sydney: Sie freut sich 😃👍
Seufzend legte ich mein Handy wieder zu Seite. Natürlich ließen die zwei mir keine Wahl und wollten mich unbedingt dabei haben. Gegen das Fußballspiel hatte ich auch nichts einzuwenden, aber was die Party anging, war ich mir unsicher. Ich wollte nicht schon wieder betrunken über Harrys Toilette hängen. Einmal war peinlich genug.
Ich drehte mich um und beinahe wäre mein Herz stehen geblieben, als Harry plötzlich mitten in meinem Zimmer stand. Vor Schreck stolperte ich gegen meinen Schreibtisch und musste mich an diesem festhalten, um nicht direkt umzukippen.
"Was machst du hier?!", fragte ich total entgeistert und riss mir die Kopfhörer von den Ohren.
Harry musste sich stark zusammenreißen, um nicht direkt laut loszuprusten.
"Ich freue mich auch, dich zu sehen", schmunzelte er und kam auf mich zu.
Da ich noch unter Schock stand, rührte ich mich erst gar nicht, als er seine Arme um mich legte. Harry strich mit seiner Hand sanft über meinen Rücken und schaffte es schließlich auch, mich wieder zu beruhigen.
"Warum musst du mich immer so erschrecken?", wollte ich mürrisch von ihm wissen.
Damals im Garten, hatte er mir genauso einen Schrecken eingejagt, als er plötzlich vor mir stand.
"Das mache ich nicht extra", lachte er sanft an mein Ohr. "Du hast nicht auf mein Klopfen reagiert, also bin ich einfach ins Zimmer gekommen."
Ich schaute zu ihm hoch und legte mein Kinn an seine Brust.
"Wie du siehst, hat es einen Sinn, dass man wartet, bis man reingerufen wird."
"Kommt nicht wieder vor", murmelte Harry und im nächsten Moment, spürte ich seine weichen Lippen auf meine.
Auch, wenn wir uns am Tag zuvor noch gesehen hatten, hatte ich ihn sehr vermisst. So fühlte es sich also an, wirklich verliebt zu sein.
"Warte mal!"
Augenblicklich löste ich mich wieder von Harry und stieß ihn etwas zu unsanft weg, als mir plötzlich die Vernunft in den Kopf kam.
"Jayden ist hier. Wir können das nicht einfach tun und warum bist du überhaupt in mein Zimmer gekommen? Das ist viel zu riskant", meckerte ich meinen Freund mit flüsternder Stimme an.
Er konnte sich doch nicht einfach so leichtsinnig verhalten, wenn Jayden direkt nebenan war. Wir wollten es ihm zwar sagen, aber doch nicht indem er uns küssend in meinem Zimmer erwischte.
Harry schaute mich für einige Sekunden einfach nur an und brach daraufhin in lautes Gelächter aus. Meine Augen weiteten sich. War er verrückt geworden?! Schnell hielt ich ihm mit meiner Hand den Mund zu, damit er endlich aufhörte so laut zu lachen. Ich wartete nur darauf, dass Jayden jeden Moment reinplatzte und uns umbrachte.
"Du bekommst auch echt gar nichts mit, wenn du deine Kopfhörer aufhast", feixte Harry und ließ mich noch verwunderter dastehen. "Jayden ist nicht da. Ich habe gesehen, wie er mit Alexandra weggefahren ist. Deswegen bin ich hier."
Erschöpft fasste ich mir mit der Hand an die Stirn und ließ mich auf mein Bett plumpsen. Das ganze Thema machte mich fertig und bereitete mir nur noch Kopfschmerzen.
"Ich dachte echt, das wäre es jetzt gewesen", seufzte ich.
Harry setzte sich zu mir und legte seinen Arm um mich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen.
"Mach dir keine Sorgen, ich passe schon auf", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Wir müssen es ihm trotzdem jetzt bald sagen. Er soll nicht denken, dass du mit irgendeinem Trottel zusammen bist."
Gestern Abend hatte ich Harry noch über alles informiert, was vorgefallen war. Dass wir fast aufgeflogen wären, meine Mum jetzt über uns Bescheid wusste und auch, dass Jayden wusste, dass ich einen Freund hatte.
"Bin ich das nicht?", fragte ich und sah ihn amüsiert an.
"Ich bin wenigstens ein sehr attraktiver Trottel", lachte Harry und das war nicht gelogen.
Früher fand ich ihn zwar auch schon immer hübsch, aber nie hatte er so eine extrem anziehende Wirkung auf mich gehabt, wie jetzt. Sein komplettes Gesicht war einfach nur perfekt und makellos, es gab nichts, das mich an ihm störte. Und sein schiefes Grinsen, wobei sein Grübchen zum Vorschein kam. Gott, wie konnte ein Mensch nur so unglaublich sexy sein? Niemand konnte mit ihm mithalten, das war unmöglich.
"Du bist mein attraktiver Trottel", lächelte ich und konnte mein Glück einfach nicht glauben.
Auf Harrys Lippen bildete sich ebenfalls ein Lächeln, als ich ihm mit meiner Hand durch seine Locken fuhr und ihn dann mit einem Kuss sagte, wie sehr ich ihn liebte.
"Wir sagen es Jayden morgen, okay?", hauchte Harry. "Lass uns noch einen Tag genießen, bevor der Sturm aufkommt."
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unexpected love || h.s
FanficMein Leben verwandelte sich erst in die reinste Katastrophe, als meine Erzfeindin vor mir stand und mein Bruder sie als seine neue Freundin vorstellte. Während ich dann versuchte, sie wieder loszuwerden, trieb mich das Drama in die Arme einer unerwa...