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„Hey", begrüßte Harry mich mit seinem strahlenden Lächeln, als er mir die Tür öffnete.

Er trug eine blaue Jeans und einen grauen Hoodie. Ich hatte direkt das Bedürfnis, ihm in die Arme zu fallen und den ganzen Abend dort zu verweilen. Und dann noch seine braunen Locken, die so soft aussahen, dass ich dort am liebsten mit meinen Fingern durchgefahren wäre.

„Uhm, Jazmyn?"

Als ich realisierte, dass ich Harry die ganze Zeit nur anstarrte, anstatt etwas zu sagen, wurde ich augenblicklich rot.

„Sorry, hi", murmelte ich peinlich berührt.

Harry schmunzelte vor sich hin, aber sagte zum Glück nichts dazu. Er trat einen Schritt zur Seite und ließ mich in sein Haus.

„Hat es hier gebrannt?", fragte ich naserümpfend, da mir direkt ein verbrannter Duft in die Nase stieg.

„Kann man so sagen", ertönte plötzlich Annes Stimme, als sie aus dem Wohnzimmer kam. „Hallo, Jazmyn. Es ist schön, dich zu sehen."

„Es freut mich auch."

Sie umarmte mich kurz und sah dann mit einem strengen Blick zu ihrem Sohn rüber.

„Harry wollte unbedingt Karamellpopcorn auf dem Herd machen, dabei ist der Zucker total angebrannt und wenn ich nicht eingeschritten wäre, hätte meine ganze Küche gebrannt."

Harry schaute mich leicht verlegen an, denn ich fand das alles ganz schön amüsant.

„Kochen ist wohl nicht so deine Stärke", scherzte ich.

„Ich hoffe, dass du besser kochen kannst. Sonst wird der arme Junge in der Zukunft verhungern."

Anne schüttelte ihren Kopf und ließ uns alleine im Flur stehen. Ich war mir nicht sicher, wie ich ihre Aussage deuten sollte, also ließ ich es einfach so stehen.

„Es gibt zwar jetzt kein Popcorn, aber dafür habe ich noch ganz viele andere Sachen", versicherte Harry mir, als wir nach oben in sein Zimmer liefen.

Und er übertrieb auch nicht mit seiner Aussage. Auf dem kleinen Tisch standen unzählige Süßigkeiten und ich wusste direkt, woher diese waren. Er war im Süßigkeitenladen gewesen.

„Ich habe versucht, die Sachen zu nehmen, die du beim letzten Mal in deine Tüte gepackt hast. Ich hoffe, ich habe mich richtig erinnert", lächelte er und deutete auf die verschiedenen Sorten.

Mein Herz erwärmte sich und ich hätte fast geweint, weil diese kleine Geste einfach so süß war. Noch nie hatte sich jemand so viel Mühe für mich gegeben.

„Das ist echt lieb von dir", bedankte ich mich bei ihm.

Wir machten es uns auf seinem Bett gemütlich und stöberten durch die Filmbibliothek.

„Hast du einen Lieblingsfilm?", fragte Harry.

„Shrek zwei", haute ich ohne lange zu überlegen raus.

Er sah mich von der Seite aus an und zog seine Augenbrauen hoch.

„Der Film ist ein Klassiker", verteidigte ich mich.

Man musste den Film einfach lieben.

„Wie du möchtest."

Harry klang zwar nicht so überzeugt, aber startete den Film dennoch. Perfekter konnte der Abend gar nicht sein. Shrek, Süßigkeiten und natürlich Harry neben mir - die Kombination gefiel mir.

Es war alles super, aber so richtig konnte ich mich nicht auf den Film konzentrieren. Unsere Blicke waren starr auf den Fernseher gerichtet und keiner sagte etwas, was ja natürlich normal war, wenn man einen Film schaute. Aber mir gefiel es nicht, dass da so eine große Lücke zwischen uns war. Harry war mir zwar nah, aber es fühlte sich trotzdem so an, als wäre er meilenweit entfernt. Das Problem war dann auch noch, dass ich total eingefroren neben ihm saß, und ich mich nicht traute, mich zu bewegen. Nichtmal von den Süßigkeiten aß ich etwas, obwohl die so unglaublich lecker aussahen.

unexpected love || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt