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Willkommen zu "Lost In Lies"!
Kurzer Disclaimer im Voraus: Diese Fanfiction hat einen festen Zeitplan. Die Ereignisse aus der Storyline geschehen also sozusagen an echten, festen Tagen in den nächsten Monaten. Und genau deswegen gibt es auch keinen bestimmten Uploadtag, so wie ihr es vielleicht von meiner ersten Story "Erde, Wasser, Luft und Feuer" kennt. Das bedeutet, dass die passenden Kapitel zu den festen, geplanten Tagen und auch Uhrzeiten hochgeladen werden (solange die Uhrzeiten in meinen Alltag passen und ich es immer rechtzeitig schaffe xD). Es kann also sein, dass ihr mal mehrere Kapitel in der Woche oder auch an einem Tag bekommen werdet. Manchmal wird es aber auch so sein, dass eine oder zwei ganze Wochen nichts hochgeladen wird, weil zu der Zeit nichts in der Geschichte passiert bzw. es einen längeren Zeitsprung gibt. Ich hoffe, es gefällt euch, weil ich wirklich mit einem festen Kalender gearbeitet habe und das ziemlich viel Arbeit war :). Es ist schließlich mal etwas ganz neues.
Also viel Spaß mit diesem Kapitel und schön, wieder hier zu sein! <3 Schreibt wie immer gerne Meinungen und Anregungen in die Kommentare. Ich würde mich freuen, hier wieder von manchen zu hören!


I - Lost In (Self-)Deception

26th of May
"Machen Sie sich keine Sorgen! Ich habe alles unter Kontrolle und das Geld wird am Ende der Woche überwiesen sein." "Das hoffe ich doch, Manuel. Du bist ein guter Junge und leistest hervorragende Arbeit an dieser Schule, aber eine Privatschule ist nun einmal nicht umsonst.", erklärte mir unsere Direktorin mit ernstem Blick, der mich zu durchbohren schien. Sie suchte nach etwas an meiner Mimik, das sofort verraten würde, dass ich sie belog und das Geld nicht aufbringen konnte, aber das konnte ich. Ich war schon oft in dieser Situation gewesen und hatte es immer wieder geschafft, mich in letzter Sekunde zu retten. "Dem bin ich mir bewusst, Misses Mayer.", entgegnete ich ihr überlegen und lächelte sie freundlich an, "Ich werde das schnell erledigen." Kurz betrachtete sie mich skeptisch, während ich ihr weiter standhaft in die Augen schaute, sodass sie mir endlich zu glauben schien. Seufzend rutschte ihr für einen kurzen Moment die silberne Brille von der Nase, bevor sie sie mit dem Zeigefinger wieder auf ihren Platz drückte. "Das hier ist trotzdem deine letzte Verlängerung, Manuel. Nächsten Monat sollten deine Eltern das Geld rechtzeitig überweisen, so wie es jeder andere auf dieser Schule muss. Wenn ihr das nicht mehr tragen könnt, solltest du dir eine neue Schule suchen.", drohte sie mir überaus einschüchternd, weshalb ich mich angespannt in den teuren Designer-Stuhl krallte, auf dem ich saß. Mit meinem Job im Restaurant in meiner Straße und den anderen kleinen Nebenjobs, wie auch dem monatlichen Pflichtbetrag meines Vater, schaffte ich es meist das Geld erst zwei oder drei Wochen später zu überweisen und in diesem Moment war mir wirklich noch nicht klar, wie ich es dieses Mal rechtzeitig auftreiben und auch noch die Miete bezahlen sollte. Trotzdem würde mir etwas einfallen, da mir immer etwas einfiel. Ich konnte diese Schule nicht verlassen, sie war schließlich mein ganzes Leben und die einzige Möglichkeit meine eigene Zukunft zu verbessern. "Natürlich, Misses Mayer. Das Geld wird pünktlich zum Monatsanfang da sein.", versicherte ich ihr mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen, das eigentlich förmlich danach schrie, dass ich alles unter Kontrolle hatte. Und das hatte ich auch, da war ich mir sehr sicher. "Na schön, dann darfst du jetzt gehen. Wir sind fertig."

Zögerlich erhob ich mich und verließ das Büro unserer Direktorin mit dem gleichen selbstgefälligen Grinsen, mit dem ich ihr versichert hatte, dass das Geld, das ich nicht hatte, pünktlich auf dem Konto der Schule sein würde. Wahrscheinlich trug ich es noch den ganzen Tag lang auf meinen spröden Lippen, nur um mich selbst weiter davon überzeugen zu können, dass ich alles unter Kontrolle hatte. Mit schnellen Schritten verließ ich das riesige Schulgebäude schließlich und ignorierte meine Probleme erst einmal, die ich jetzt sowieso nicht lösen konnte. Ich würde heute Abend heulend in meinem Bett sitzen und darüber nachdenken, wie ich das Geld auftrieb, ohne meinen Körper verkaufen zu müssen.

Lost In Lies | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt