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XXVI - Lost In Jealousy

11th of July
Seufzend balancierte ich von dem einen Bein auf das andere, während ich mich schützend in meinen Collegeblock krallte und allmählich den triefenden Schweiß an meinem Haaransatz spürte, der langsam unangenehmerweise an den Seiten herunterlief. Die Sonne schien heute ziemlich stark und machte die quälende Hitze unerträglich, aber trotzdem befand ich mich schon seit gut einer halben Stunde auf dem riesigen Footballfeld, das so langsam nicht mehr wie ein Footballfeld aussah. Schließlich war das Festival schon in rund zwei Wochen und musste allmählich voll und ganz fertig gestellt werden. Und genau deswegen musste ich nun die heiße Sonne ertragen, die meine Kopfhaut schon fast zu verbrennen schien.
Etwas benommen beobachtete ich, wie Ayla mit einem der Mitarbeiter sprach und ihm zu erklären versuchte, was der Plan war, während ich nur daneben stand und still blieb. Viel zu kraftlos schien ich zu sein, wenn man bedachte, dass ich letzte Nacht kaum geschlafen hatte. Viel zu sehr waren die Erinnerungen an den gestrigen Tag in meinen Kopf gebrannt und es machte das alles nicht viel besser, nun meine Zeit mit seiner extravaganten Exfreundin zu verbringen. Ich bedankte mich aber trotzdem beim Schicksal, das wohl dafür gesorgt hatte, dass ich erst morgen wieder eine Prüfung antreten musste und heute einen kühlen Kopf bewahren konnte.
"Manuel. Könntest du dich vielleicht nützlich machen und dem netten Mann einen Stift bringen? Sonst wird er sich wohl niemals etwas merken können.", holte mich Ayla aus meinen Gedanken, was mich leicht zusammenzucken ließ. Genervt runzelte ich mit der Stirn und konnte kaum fassen, dass ich es schon so weit kommen gelassen hatte. Schließlich war ich der Schülersprecher. Schließlich war das alles meine Verantwortung, aber ganz plötzlich gab sie hier die Befehle, während sie nebenbei den Respekt vor den Arbeitern verlor. Seufzend huschte mein Blick zu dem Mann neben ihr, der sich etwas kleiner zu machen schien und mir nur hilflos in die Augen blickte. "Wie wäre es, wenn du das tust? Das wäre doch viel angemessener für eine Aushilfe, denkst du nicht?", ging ich gegen an, was sie gleich wütend aufseufzen ließ. "Musst du wirklich so eine große Sache daraus machen, Manuel? Es geht hier um einen Stift und nicht um das Ende der Welt!"

Genervt stieß ich die Luft aus, während ich mir kurz an meinen viel zu heißen Nacken fasste und ein wenig zur Seite taumelte. Dieses ganze Drama war mir mit der Hitze und dem bebenden Schlafmangel, der schreckliche Kopfschmerzen auslöste, einfach zu viel. Also entschied ich mich, das ganze nun anders anzugehen. "Oh, tut mir leid, mein Fehler. Wenn du das sagst, dann hole ich dir gerne einen Stift.", betonte ich sarkastisch mit einem über freundlichen Ton und lief ein paar Schritte um einen Kugelschreiber zu holen, den ich ihr schließlich vor die Nase hielt. Doch bevor sie ihn ergreifen konnte, ließ ich ihn schon los, sodass er den frisch gemähten Rasen berührte und Ayla mich böse anfunkelte. "Oh, verdammt. Ich Tollpatsch." Wütend hob sie den Stift auf und übergab ihm schnell den jungen Mann, der leicht zitterte. "So und jetzt sollten Sie besser ihre Arbeit ordentlich machen, ja?", sprach sie ihn bedrohend an, weswegen er perplex nickte, bevor sie sich zurück zu mir drehte, "Und du kommst mit mir mit." Genervt schüttelte ich mit dem Kopf, bevor sie mein Handgelenk ergriff und mich zur Tribüne zog, während ich benommen hin und her taumelte.
"Du musst dich nicht so verhalten, Manuel. Ich kann da auch nichts für.", fing sie eindringlich an, als wir angekommen waren und mir langsam immer heißer wurde. "Worüber redest du schon wieder?", hakte ich gleich nach, weil ich keine Ahnung hatte, warum sie mich hierher gebracht hatte, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. "Hat Patrick es dir nicht erzählt?" Etwas perplex blickte ich ihr in die Augen und wusste nicht so recht, was ich antworten sollte, während sich die Angst in meinem Körper ausbreitete und ich mir nervös auf der Unterlippe herumbiss. Abschätzend grinste sie mich an und kam mir einen Schritt näher. "Du solltest doch aber wissen, dass dein Freund nun wieder mit seiner Ex befreundet ist.", erklärte sie mir bemitleidend, was mir einen Stich ins Herz versetzte, "Weißt du, wir haben uns ausgesprochen und ich denke, wir verstehen uns wieder besser. Es ist nur echt traurig, dass er dir das nicht erzählt. Was das wohl zu bedeuten hat?" Genervt atmete ich einmal tief aus, während sich mein ganzer Körper anspannte und ich dieses Gespräch am liebsten sofort beenden wollte. Das alles ergab keinen Sinn. Das alles musste gelogen sein. Schließlich verabscheute Patrick Ayla. Schließlich sollte ich seinen festen Freund spielen und das teilweise nur, um sie loszuwerden. Doch umso mehr ich darüber nachdachte, desto unsicherer wurde ich. Letztendlich hatte ich doch schnell verstanden, dass Patrick diese Beziehung zu mir brauchte, um seine Familie zu überzeugen. Es ging hier um Ivy und seine Eltern und nicht um eine dahergelaufene Exfreundin, die nichts damit zutun hatte.

Lost In Lies | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt