32.

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Zögernd gehe ich auf das Bett zu und setze mich auf die Kante. Unter mir fühle ich eine Art Fell, was als eine Art Tagesdecke gedacht ist und ich fahre mit meiner Hand durch das flauschige Etwas.
"Also ich glaube, hier ändert sich nichts mehr", Minna steht an der Balkontür und hat die Hände in die Hüften gestemmt.
Ich springe auf und stelle mich neben sie.
Dann zucke ich mit den Schultern: "Na und...dann bleiben wir eben hier."
Sie rümpft die Nase: "Und was ist mit meinen Eltern?"
Es klingt fast, als hätte sie Angst...aber das ist absurd. Was ist denn daran falsch, wenn sie mal jemanden zum Übernachten mitbringt?
Ich zucke mit den Schultern: "Was soll mit ihnen sein?"
Minna schnauft, setzt sich neben mich und lässt sich nach hinten fallen.
"Keine Ahnung...aber wenn die wüssten, dass ich eine Freundin habe...", sie schnauft.
"Was...äh...wäre dann?", frage ich zögerlich, denn ich habe wirklich keine Lust auf Drama.
"Naja...die beiden hatten gehofft...naja...das Pierre und ich irgendwann mal...naja heiraten, Kinder kriegen...das volle Programm halt."
Ich nicke.
"Und jetzt bin ich mit einem Mädchen zusammen."
Sie schnauft und ich verziehe meine Mundwinkel zu einem Lächeln: "Ja und? Sie werden es verstehen...irgendwie."
Minna nickt.
"Lass uns über was anderes reden...", schlägt sie vor und ich streiche mir grübelnd durch die Haare.
"Okay", ich habe keine Ahnung, was ich sonst sagen soll.
Ich greife nach dem Beutel, in den meine Mom die Snacks gepackt hat und hole eine Gummibärchentüte heraus.
Während ich sie aufreiße, bemerke ich Minnas Blick auf meinen Fingern und kann eine Gänsehaut auf meinen Armen spüren.
Da ich mich zu sehr auf dieses Gefühl konzentriere, bemerke ich nicht, wie die Tüte in meinen Händen zerreißt.
Ich sehe wie Minna lacht und auf einmal liegt der ganze Inhalt auf ihrer Bettdecke.
Ihre Augen fixieren meine und auch ich kann meinen Blick nicht von ihr wenden.
Die Gummibärchen sind mit einem Mal egal und ich sehe nur noch dieses wunderschöne Mädchen vor mir.
Eine Strähne fällt ihr ins Gesicht, als sie sich vorbeugt und ich traue mich, ihr diese zurück hinter das Ohr zu stecken. Minna lächelt und ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange.
Schweigend sammeln wir die Gummibärchen ein und immer wieder streifen meine Finger unabsichtlich an ihren entlang. Jedes Mal bemerke ich, wie sie kurz erschaudert und irgendwie gefällt es mir. Es gefällt mir, dass ich so eine Wirkung auf jemanden habe.
Als es das nächste Mal passiert, halte ich inne. Langsam fahre ich mit meinem Finger an Minnas Handgelenk entlang und richte meinen Blick dabei auf ihre Augen.
Sie fixiert mich abwartend und ich bemerke, wie ihr Atem flacher geht.
Die Luft ist so angespannt, dass ich es knistern hätte hören können.
Die Gummibärchen sind vergessen und ich rutsche schnell zu Minna ran, um sie stürmisch zu küssen.
Ihre Zunge ringt mit meiner und ich vergrabe meine Hände in ihrem Haar. Sie hat so wunderschöne Haare...

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