What We Could Be

Epilog

Ich bin verwirrt. Nicht, weil ich mich verlaufen habe oder einen Teil eines Gesprächs nicht mitgeschnitten habe, nein. Ich bin verwirrt, weil seit einiger Zeit diese Gefühle da sind und ich weiß nicht einmal woher sie kommen.

Aber auf Anfang:
Letztes Jahr wurden die Klassen neu gemischt und nur ein Teil kannte sich schon vorher. Abgesehen von drei, vier Leuten waren mir alle neu.
Ich hatte keine großen Erwartungen an das Schuljahr. Einigermaßen gute Noten schreiben und durchkommen, das war mein Plan. Dadurch, dass ich mich sowieso schwertat, mich anderen zu öffnen, versuchte ich es erst gar nicht und hielt mich zurück.
Während der Zeit bis zur zehnten Klasse hatte ich schon den ein oder anderen Crush gehabt, jedoch wurde nie mehr daraus. Ehe ich mich ein weiteres Mal fertig machte und irgendeinem Jungen hinterher rannte, konzentrierte ich mich auf mich und die Schule.

Ich versuchte, Freunde zu finden. Mit Maureen und Minna verstehe ich mich zum Beispiel ziemlich gut. Jedoch reden wir nur selten miteinander. Und doch ist da dieses Gefühl, was in mir aufkommt, wenn ich Minna ansehe. Sie erinnert mich ein wenig an mich selbst. Zwar ist sie sehr zurückhaltend und ziemlich schüchtern, doch wenn man mal allein zusammen redet, dann wird sie aufgeschlossener und kommt ein wenig aus ihrem Schneckenhaus heraus.
Ich glaube, wir sind uns ähnlicher als man auf den ersten Blick denken mag.

Ich weiß nicht, wie es passierte, aber als wir eines Tages mal wieder nebeneinander im Religionszimmer saßen und sie mich mit meinem Namen ansprach, setzte mein Herz für einen kurzen Moment aus.