"Warte-warte", die stürmischen Küsse pausierten und die Lippen die eine brennende Spur auf meiner Haut gezogen hatten entferten sich für eine Sekunde, sodass ich nur noch das Nachglühen spüren konnte.
Ich atmete heftiger und sah ihn aus weit geöffneten Augen an.
"Wir müssen zur Schule!", verkündete ich in dem Wissen, dass mich das hier zu sehr ablenken würde alsdass ich daran später nochmal denken würde, sofern wir weitermachten.
Er sah mich perplex an und ich konnte selbst nicht fassen, dass ich das gesagt hatte. Ich meine- wie kam denn das? Ein heißerTyp knutscht mit dir rum und du hälst ihn auf um zur Schule zu gehen???
Die Ohrfeige meiner inneren Stimme kam sofort. Aber nachdem er mit einem Blick festgestellt hatte, dass das wohl mein ernst war seufzte er und schüttelte mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Komik den Kopf.
"Komm Sweetheart", meinte er leichthin und verschränkte seine Hände mit meinen um mich noch ein letztes mal an sich zu ziehen und zu küssen.
Diesmal war er derjenige der sich entfernte und dem wölfischen Grinsen das auf seinem Gesicht lag zu urteilen machte es ihm großen Spaß mich nun auch so sitzen zu lassen wie ich ihn wenige Momente zuvor.
Der Rest der Fahrt verlief schweigsam nur ab und an warf ich ihm einen Blick zu den er, ohne hinzusehen, mit einem Lächeln quittierte. In mir lag eine Anspannung die nichts Gutes verhieß und während Mason seine Hände gelassen ums Lenkrad gelegt hatte lagen meine verkrampft auf meinem Schoß. "Honey, lass das, du machst mich noch ganz nervös", lachte er an einer Ampel und legte kurz seine Hand auf meine ich zuckte zusammen. Er hob eine Braue. Ich schüttelte den Kopf, für mein merkwürdiges Verhalten würde er so bald keine Antwort bekommen.
Ironischerweise kamen wir nur knapp pünktlich an. Mir schoss der Gedanke durch den Kopf allein reinzugehen, doch so abweisend wollte- konnte ich dann doch nicht sein.
Nichtsdestotrotz wurde ich rot als wir das Schulgelände betraten und bat Mason mit einem Blick das für sich zu behalten. Himmel, warum war mir das denn peinlich? Ich hatte es doch auch gewollt...
Ich knirschte mit den Zähnen und lief erhobenen Hauptes an den Bitches vorbei, Mason ein paar Schritte vorraus. Es reichte von allen angestarrt zu werden. Fast hätte ich laut gelacht und gesagt: Tja ihr Bitches, ja ich hab ihn. Ich und nicht ihr also fragt euch was mit euch falsch läuft und geht sterben!
Doch so war ich nicht und anstatt mich nun 'überheblich zu fühlen fragte ich mich was mit mir falsch lief. In der Biostunde, in der ich in der letzten Reihe saß und meine Gedanken schweifen lassen konnte, da der Lehrer eh nur irgendwas balaberte dachte ich darüber nach was das für eine Sache mit Mason war. Ob ich das wollte und ob ich ihn wollte. Vorhin hatte es sich so richtig angefühlt....aber dann gab es ja auch noch David und er....er war ein Player, so weit ich das beurteilen konnte eine skurile Mischung aus seinem alten ich und einem feinfühligen ruhigen Jungen der etwas bekam was niemand verdient hatte: Eine ewig schwarze Welt. Morgen war der Anmeldeschluss für die Bewerbung an der Testreihe und so würde ich wohl heute den Nachmittag bei ihm verbringen um mit ihm ein Motivationsschreiben mit seinen medizinischen Daten anzufertigen, immerhin hatte ich ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt. Und morgen- tja, morgen war auch das Doppeldate, Beziehungsweise der zweite Versuch davon. Am meisten Gedanken machte ich mir was passieren würde wenn April nicht kam.
In der nächsten Pause lief ich zum Wasserspender um die wirren Gedanken mit einem Schluck kühlen Wasser fortzuspülen. Natürlich musste ich dort Mason treffen. Ich kam in dieser Schule kaum 100 Schritte weit ohne einen der beiden zu treffen. Etwas zu eilig packte ich meine Tasche und schwang sie mir über die Schulter um feige das Weite zu suchen. Seine Augen verengten sich, das Begrüßungslächeln verstand. Verdammt. Doch ich war schon wieder um die nächste Ecke. Zittrig atmete ich aus. Warum lief ich denn vor ihm davon? Er war doch....ich war doch.... Ich beruhigte meine Gedanken mit dem Argument das das einfach alles etwas viel für mich war und ich Zeit brauchte.
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Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERT
General FictionIch werde ihn retten, in dem ich ihm zeige wie schön das Leben sein kann, auch wenn ich gerade im Leid versinke. Auch wenn der Blinde mich mitreißt in den Strudel der Verzweiflung, denn ich habe ihm mein Wort gegeben ihm bis Weihnachten zu zeigen da...