43. Und immer wieder Montag

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*Amy*

Ich fuhr wieder mit Luc zur Schule, vermutlich lag es daran, dass auch er zu kurz gekommen war auf meinem Trip gegen die Welt. Also verhielt ich mich freundlich ihm gegenüber, freundlich distanziert und näherte mich langsam wieder an. Wie ein Wolf.

Vermutlich lag es aber auch daran, dass ich seine Schweigsamkeit begrüßte. In mir drehte sich noch immer alles von dem gestrigen Tag und der gesamten letzten Woche, da konnte ich nicht noch mehr Wirbelungen ertragen. Ruhe war im Moment sogar besser als MUsik hören, obwohl die sowas wie meine beste Freundin geworden war. Alina redete nämlich die ganze Zeit und verstand es nur selten zur Ruhe zu kommen. Nachvollziehbar angesichts der Tatsache das sie verliebt war. Verliebt in Mason. Immernoch, immerwieder, unendlich. Ich seufzte, ein Todeskreislauf.

Ihr Status auf WhatsApp beurkundete ihre Liebe zu einem gewissen "M."  und ließ ihre restlichen Freunde im Dreieck springen. Irgendwie war ich also die Einzige die davon wusste und die nicht so recht damit umgehen konnte.

Mein Handy vibrierte in der Jeans als ich von der Vespa stieg und ich fischte es aus der zu engen Hosentasche. Eingehender Anruf.

"Ja?", meldete ich mich misstrauisch und zuckte mit den Schultern als Luc mich erwartungsvoll ansah. Keine Ahnung wer um 7:00 Uhr morgens stört. Keine Ahnung wer was mit mir zutun haben will obwohl ich doch angeblich was mit wem von THE GANG habe.

"Guten Tag, mein Name ist Olaf Tugenich und ich bin Chefredakteur im Stadtmagazin BLISS. Ich hätte ein paar Fragen an sie bezüglich ein paar Jugendstraftäter."

"Wie bitte?", meine Augen wurden groß und ich schluckte überrascht.

"Jack Milton,  Jayden Aufreoy, Tyler Missus. Sie sind angegeben als ihre letzten KOntakte." Ich schüttelte langsam mit dem Kopf, bis mir klar wurde, dass der Typ das ja nicht sehen konnte.

"ÄHm nein, ich habe die drei schon länger nicht mehr gesehen. Was ist denn passiert. Und worum geht es hier eigentlich?!", versuchte ich es, mit etwas festerer Stimme.

"Das ist nicht so einfach zu erklären. Offenbar haben die drei in unserer Redaktion eingebrochen und sich in das System gehakt." Amüsiert zog ich die Nase kraus. Niemanden juckte es, was in dem Stadtmagazin stand, es war eine Lektüre für eine andere Generation!

"Achja, genau. Und was war dann?"

"Unser Sicherheitsdienst hat sie erwischt." Donnerlitchen, also wenn sich der kleine Zeitungsverband des Örtlichen jetzt schon Sicherheitsdienste rund um die Uhr leisten konnte, sollte ich vielleicht doch eine Karierre dort in Erwägung ziehen. Vielleicht als Lektorin. Ich mochte es andere zu kontrollieren und zu verbessern, das hatte etwas ironisches. Ich war ganz und gar nicht perfekt.

"Achja", wiederholte ich mich, "was habe ich damit zu tun?", fragte ich kühl. Die Jungs konnten ganz OK sein, aber ich war nichtmal mit ihnen befreundet, was ritt mich also in dieses Schlamassel? Und da ich jetzt wusste worum es ging konnte ich ruhig offensiver vorgehen. Ein Bild huschte vor meinem Auge vorbei, gestern, auf dem Fußballplatz. Jack und Tyler, wie sie sich außer Atem unterhielten, ein paar Worte wechselten, es sah allerdings aus als ginge es um nichts was sie den Sieg näher brachte.

KOnnte das ein Hinweis sein? Wohl kaum.

"Nun, Sie waren gestern beim Spiel. Man hat mir erzählt Sie hätten sich nach einem...", er kramte in irgendwelchen Unterlagen, "Mason....Mason irgendwas erkundigt, Moment, Mason....", wieder raschelte es.

"Evander", informierte ich ihn und winkte Luc ab, er sollte ruhig schon reingehen, ich würde nachkommen.
OK, formten seine Lippen und er verschwand im Gedränge.

Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt