12. Was ist an ihm so geil ?!

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*Amys Pov*

Und wieder den Bus verpasst- na Bravo!

Meine Füße dankten mir schon jetzt, dass ich die nächsten vier Kilometer in Höchsttempo laufen durfte. Warum nur hatte ich die Schuhe mit der dünnsten Sohle gewählt? Es war ja nicht so, dass ich, so wie andere Mädchen in meinem Alter die Absätze immer höher machte um einen Typen zu beeindrucken. Ich fand das generell ziemlich unlogisch, ich meine aufgepasst ihr Kerle da draußen- sind Blasen an den Füßen echt so sexy?

Ich übte also meinen kleinen Frühsport aus- indem ich den Schulweg rannte. Noch so eine Sache, wieso rennen, wenn man auch langsam ans Ziel kommt? War wahrscheinlich dramatischer.

Bei der Schule angekommen klingelte es auch schon. Die Schülermassen strömten zum Eingang der neu renovierten Schule und ich freute mich diebisch, das unsere Schule hierher umziehen musste, da unsere eigentliche Schule- ein Plattenbau- nicht mehr den Feuerschutzsicherheitsmaßnahmen entsprach und neu gemacht werden musste.

Während ich von der Masse nach vorne getrieben wurde (hey, was haben die es denn alle so eilig zur Schule zu kommen?!), stieß ich gegen meine beste Freundin Alina, die mich nach einem kurzen Blick freudestrahlend ansah und glücklich umarmte.

"Heyyyy, da bist du ja!", meinte sie in ihrer üblich guten Morgenlaune (mit der ich übrigens nichts anfangen konnte. Mein Tag begann um zehn Uhr und keine Minute früher, während Alina meinte, da sei doch schon der halbe Tag um.)

Ich strich mir eine Strähne meines braunen Haares hinters Ohr und hoffte, dass ich vor den anderen im Klassenraum sein konnte, und das obwohl ich relativ hinten im Andrang stand. Einfach weil ich nicht den Blicken der anderen ausgesetzt sein wollte, wenn ich den Klassenraum betrat. Ihre Blicke waren glühende Eisen.

Genau genommen Colins. Denn er war immer da, und nie krank. Und er sah mich immer an, jeden Morgen. Seine Augen ruhten auf mir wie dunkler Samt, doch ich wusste nie was in ihm vorging, nie was das zu bedeuten hatte und auch nicht ob sein Inneres so sehr in Auffuhr war wie meines. 

Ich schüttelte unwillig den Kopf um den Gedanken loszuwerden und zwinkerte Alina noch ein letztes mal zu, bevor ich mich mit meiner dünnen Gestalt durch die Masse schlängelte, andere anstieß um weiter nach vorne zu gelangen. 

Ausversehen stieß ich an die starke Schulter eines Jungen der bestimmt ein oder zwei Köpfe größer war als ich. Als ich an ihnen vorbei rammelte wurde ich grob von dem einen am Oberarm gepackt und gegen die Brust des Großen herumgewirbelt.

"Hey, du!", dieses 'hey', klang nicht halb so liebevoll wie das meiner besten Freundin. Ehr im Gegenteil. Ich hörte eigentlich keinerlei  Gefühl daraus, bis auf Abscheu und Unverständnis. Ich blickte in die Runde von vier Jungen, und musste seufzen, als ich feststellte, das es ausgerechnet die beliebtesten der Schule waren. Abgesehen von David Aubrey natürlich, aber der war ja ohnehin...unpässlich.

Für einen Moment sah ich in die Augen des Großen und erkannte Tyler. Ausserdem sah ich Jack, Mason und Jayden.

"Was ist?", schnappte ich ungehalten und funkelte Tyler böse an, was der ungehobelte Kerl sicher nicht gewohnt war.

"Willst du dich nicht entschuldigen?", schnurrte er. Ich hob die Augenbrauen und tat als würde ich scharf nachdenken.

"Lass mich mal überlegen- mh....nein!", erklärte ich und er sah mich ungläubig an. Sein fester Griff um meinen Arm beunruhigte mich zwar, doch die halbe Schule war stehen geblieben, nur um das hier mit zu verfolgen, da machte es absolut nichts, wenn der Kerl endlich mal den Kopf gewaschen bekam. Und da das- außer mir- ohnhin niemand in Angriff nehmen würde, weil sie "THE GANG", ja so unglaublich toll fanden und schrecklich anhimmelten, blieb das an mir hängen. 

Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt