Der Nachmittag war kühl und regnerisch, um fünf wurde es immer grauer und als ich halb sechs aus dem Fenster sah hatten dunkle Wolken den Himmel verdeckt.
Nervös zupfte ich mir mein Kleid zurecht und starrte mir im Spiegel in die Augen. Eine meiner Brauen hob sich. Ich kannte meine Augen aber das was ich da sah waren nicht mehr die warm leuchtenden Augen eines glücklichen Mädchens, sondern der billige Abklatsch meiner selbst mit Augenringen und geröteten Rändern. Machte mich nicht hübscher. Aber der Eyliner tat es und in Momenten Emotionaler Krisen sollte eine Frau auf bewährte Hausmittelchen zurückgreifen können.Erschöpft erreichte ich die Bar und mit einem tiefen Atemzug öfnete ich die Tür während das Regenspiel leise über mir klirrte. Meine Augen suchten den Raum ab. Nur Mason saß am Tisch und trommelte mit dne Fingern nervös auf die Tischkante. Na ganz toll. Auch er sah sich um, allerdings ohne wirklich in die Gesichter zu blicken. Er war da, aber irgendwie auch wieder nicht. Gefangen in der Masse der Menschen. Ich hoffte David würde nicht den Wunsch haben nachher in den Teil des Clubs zu gehen der mehr für die Partys und nicht für das gute Essen bekannt war. Im nächsten Moment erfasste mich der dunkle Blick des dunkelhaarigen und ich konnte sehen wie er mit sich rang und sich zu überlegen schien ob er tat als hätte er mich nicht gesehen, doch die Manier und Vernunft siegte, sodass er sich zusammenriss um mir ein freundliches Lächeln zu schenken und mit seinen Blicken zu sich hin zu loten.
"Hi", begann ich einilbig.
"Hey" Ich setzte mich langsam und wusste nicht wohin mit meinen Händen. Deshalb spielte ich mit einem Tischdeckchen.
"Weißt du schon was du nimmst?", okay, wir waren also doch nicht so erwachsen wie angenommen und mieden DAS Thema.
"Ähm....nein, du?" Er lachte grollend.
"Mir reichen zwei oder drei Shots." Schockiert sah ich ihn an. Ein erneuerliches Lachen entfuhr ihm.
"Das war ein Scherz, ich nehm die Nummer 17." Die strahlenden Zähne blitzten gefährlich auf als er mir ein tierisches Grinsen schenkte. Nur halb besänftigt ging ich darauf ein. Dann herrschte wieder angespanntes Schweigen.
Mensch wo bleiben die denn? Mein Blick wanderte auf mein Handy, schon kurz vor halb. Verdammt. Was ging da nur schief?! Ein zittriger Atemzug verging. Mason legte ruckartig seine Hand über meine und hielt sie fest. Ich atmete scharf ein wegen der plötzlichen Berührung.
"Würdest du es bitte unterlassen die Dekoration auseinander zu nehmen, das macht mich nervös", gestand er und ich wurde rot.
"Ja.." Dann sah ich auf unsere Hände, seine lag immer noch über meiner udn ich hatte nicht so bald wieder mit einer Berührung seinerseits gerechnet. Er hob eine Braue. Was nun?
"Ich mag es, wenn du rot wirst ", bemerkte er.
"Flirtest du etwa schon wieder mit mir?" Mit den Schultern zuckend schlug er die Beine übereinander.
"Man lebt nur einmal. Und du weißt ja....einmal Player" Ich seufzte..
"...immer Player", vollendete ich den Satz. Aber ich wusste im selben Moment, das er spielte. Das das hier nichts war als ein mieser Scherz und er sich nicht anders zu verhalten wusste als auf seine übliche Art und weise. Bevor wir uns näher kennengelernt hatten, bevor ich seinen besten Freund gerettet hatte. Und bevor Mason mich auserwählt hatte als seine nächste wahllose Freundin. Total aberwitzig.
In der Sekunde öffnete sich die Tür und David erschien, leicht erkennbar an Blindenstock und seiner charakteristischen Sonnenbrille. Eigentlich ziemlich lächerlich, aber....es machte es ihm leichter anscheinend.
"Hey Bro", rief Mason aus und auf Davids Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, bevor er mit geübten Bewegungen auf uns zukam. Er nutzte also die Zeit in der ich nicht bei ihm war. Und heute sah er gut aus. Nervös, aber gut. Die Haare geelte er sich nicht so wie andere Jungs, es hätte schmierig gewirkt. Sie waren von aussergewöhnlicher Struktur und hingen frei in der Luft.
Auch ich musste Lächeln als ich Masons Blick auf mir spürte und schnell den Stuhl neben mir zur Seite schob damit er sich hinsetzen konnte."Hey, schön das du da bist."
"Ist sie schon da?", fragte er und ich wusste, dass er nicht zu spät kam, sondern das er vermutlich überpünktlich da gewesen war und bis eben hinter einer Hausecke gelungert hatte nur um nicht als penibel pünktlich zu erscheinen und das Date als locker wirken zu lassen.
"Hast du die Anmeldung schon abgeschickt?"
"Ja, mit dem Kurier." Er räusperte sich.
"Ist es wirklich schon so spät?"
"Ja, David."
"Und was macht ihr beide so schönes, es ist immerhin ein DOPPELdate", er grinste verschlagen.
Mason und ich tauschten einen verheißungsvollen Blick und schon allein für diesen Blick wusste ich das gestern ein Fehler gewesen war. Ich wollte diesen Blick öfter sehen. Ich wollte dieses Gefühl was sich von meiner Brust abbwärts in meinen Bauch ausbreitete öfter spüren.
Aber ich konnte nicht. Ich setzt an ihm die Wahrheit zu sagen, das musste Mason nicht tun. Nicht nach meiner schroffen Abfuhr gestern.
Doch Mason kam mir zuvor.
"Nichts, wir reden nur ein wenig....und sie küsst wirklich ganz ausgezeichnet"; flüsterte er David zu, der leise lachte. Schönes Lachen. Trotzdem war er mir peinlich. Wie kam Mason überhaupt dazu über sowas mit ihm zu reden? Vor mir! Und wo war diese verdammte April?
Die Uhr schlug um acht.
"Sie ist jetzt eine Stunde zu spät." Schweigen. Ich weiß Mason, mach es nicht nochschlimmer.
"Sie kommt bestimmt noch!", warf ich schnell ermutigend ein. David nickte aufgeregt. Gott, der Junge liebte sie ja wirklich. Und in solchen Momenten sah ich den echten David. Den ich ganz süß fand. Der nett war und nicht so ein Arsch wie de David von dem geredet wurde, der nichts anderes war eine männliche Hure. Aber ich schüttelte meinen Kopf und bestellte brav, ganz als seien diese Gedanken nie da gewesen.
"Fangen wir doch schoneinmal an", meinte Mason locker und tat mir damit einen Gefallen.
Gegen neun bekam ich einen SMS die mir den Atem raubte und David vernichten würde.
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Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERT
General FictionIch werde ihn retten, in dem ich ihm zeige wie schön das Leben sein kann, auch wenn ich gerade im Leid versinke. Auch wenn der Blinde mich mitreißt in den Strudel der Verzweiflung, denn ich habe ihm mein Wort gegeben ihm bis Weihnachten zu zeigen da...