Sie hatte mich mit zu sich nachhause genommen und von dort aus meine Mom angerufen, um sie zu benachichtigen, das es mir gut ging. Ganz das gute Mädchen von nebenan. Sie ging in ihrem Chlichee ja regelrecht auf. Aber da ich einen Deal mit ihr hatte, beschloss ich nicht zu meckern und setzte mich auf einen mir zugewiesenen Hocker, der in der Stube stand. Draußen krachte es inzwischen. Ein Unwetter wie es die Stadt Jahrelang nicht mehr erlebt hatte, hieß es. Auf dem Weg hierher hatte Amy sich bei mir untergehackt. Eine Möglichkeit wie ich sorglos laufen konnte ohne vor einen Baum zu rennen, aber gleichzeitig eine gewisse Sicherheit hatte.
"Ja...ahmm...OK, gut. Ja, wollen Sie ihn dann morgen früh abholen, wenn er-" Sie siezte meine Mom noch? Dann war es wohl doch etwas weit hergeholt mit der schnellen Freundschaft zwischen den beiden. Jedoch hatte ich das dumme Gefühl das die zwei irgendwas zusammen ausheckten.
Und als ich jetzt hörte, dass ich bei ihr schlafen sollte, schrillten bei mir jegliche Alarmglocken los. Ich hörte Amy wieder näher kommen.
"Ich schlage also hier- schön zu wissen."
"Das hat deine Mutter vorgeschlagen, nicht ich!", protestierte sie.
"Sag mal, wirst du gerade rot?", neckte ich sie.
"Nein!", kam die schnelle Antwort und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Sie gab mir ein Handuch in die Hand.
"Hier, du kannst jetzt keine Lungenentzündung gebrauchen!", meinte sie bloß ruhig und ich rieb meine Haare in dem flauschigen Handuch trocken. Ich sagte nichts dazu.
"Willst du noch in die Dusche?", wollte sie in geschäftigen Ton wissen während ich sie auf und ab tigern hörte.
"Nein, ich...nein lass ma."
"Du hast Angst den Hahn nicht zu finden. Oder auszurutschen. Oder deine Sachen dadrin zu verlieren", vermutete sie.
Nicht schlecht Sherlock, nicht schlecht.
"Meine einzige Angst ist, das du spannerst", ich grinste sie an.
Ohja, jetzt würde sie rot werden.
Sie schnaubte entrüstet.
"DU bist ein eigebildeter Vollidiot." Ich lachte gönnerhaft.
"Ich weiß", gab ich zurück, "aber ein heißer eingebildeter Vollidiot!"
"Hey, sag mal, kann ich dich mal was fragen?", wollte sie wissen. Ich hob eine Braue.
"Klar, schieß los."
"Woher nimmst du nur dieses Selbstvertrauen? Warst du nicht der der vor ner halben Stunde auf ner Brücke stand und alles beenden wollte?" Ich lachte schallend und spürte überdeutlich wie sich dabei mein Brustkorb hob und senkte.
"Tja, ich bin halt einfach geil", meinte ich gelassen. Ich konnte förmlich sehen wie sie die Augen verdrehte.
"Sag mal, wie willst du das eigentlich anstellen? Mich zurück ins Leben führen oder wie du es nennen willst? Ich meine...außerhalb der Sache mit April."
"Ich...ich habe da schon so eine Idee. Der erste Schritt ist, das du jetzt duschen gehst. Ich bring dich noch bis zum Bad, zeig dir wo das alles ist und wenn du willst kannst du dich einschließen. Deine Privatsphäre wird gewahrt." Ok, das war ein Argument.
Sie nahm meine Hand undi ch bemerkte, dass ihre eisig war, dann hackte sie sich wieder bei mri unter und wie liefen den Flur entlang. Sie gab mir noch leise Hinweise, wie "rechts abbiegen", oder "achtung Stufe!". Als wir beim Bad ankamen empfing mich der Geruch von Vanille äußerst stark. Vermutlich irgend so ein Geruchszeug.
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Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERT
General FictionIch werde ihn retten, in dem ich ihm zeige wie schön das Leben sein kann, auch wenn ich gerade im Leid versinke. Auch wenn der Blinde mich mitreißt in den Strudel der Verzweiflung, denn ich habe ihm mein Wort gegeben ihm bis Weihnachten zu zeigen da...