13. Keine Mitleidstouren

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*David*

Es ist dunkel. Wie immer. Warum sind wir Menschen nur so hilflos in der Dunkelheit? Es gibt so viele Tierarten die Nachtaktiv sind, die sich angepasst haben um in der Finsternis klarzukommen.

Aber du nicht.

Nichts hat mehr einen Sinn, seid meine Welt schwarz geworden. Alles was mich je ausgemacht hat ist zu nichts geworden. Nichts und wieder nichts.

Ich hatte April. Sie hat mich verlassen.

Ich war der angesagteste Typ der Stadt. Das würde nun womöglich James werden.

Ich war der Schwarm aller Mädchen. Sie werden ihre Schwärmerei auf der Stelle einstellen, wenn sie mich so sahen.

Ich war der beste Fußballspieler. Ich kann nicht mehr spielen.

Der letzte dieser Sätze hallte besonders lang und schmerzhaft in meinem Inneren wieder.

Nie. Wieder.

Ich würde einfach nie wieder aufstehen. Ich würde einfach hier liegen bleiben und ausblenden, dass mein Leben im Arsch war, denn ohja, das war es. Was hatte noch einen Sinn, alles war kaputt. Ich war kaputt. Und niemand half mir. Dieses schreckliche Mitleid, dass andere mir entgegen brachten, ich hasste es. Triefend süß und zäh wie Honig hüllte es mich ein um mich zu ersticken. Warum dachten sie, dass mir das helfen sollte? Darauf konnte ich echt verzichten.

Wie aus weiter Ferne hörte ich, dass das Telefon klingelte. Mom ging nach dem dritten Klingeln dran. Das hatte sie in soeinem Buch mit der Aufschrift: "Die Goldenen Regeln einer Frau" gelesen, in dem irgendwie stand, dass man erst nach dem dritten Klingeln ans Telefon gehen sollte. Ganz ehrlich, ich fand das total schwachsinnig, aber ich war ja auch keine Frau.

Ich hörte sie lachen.

"Ja, schön das du anrufst! Ja....mh...ja, das richte ich ihm gerne aus. ....Klar! Oh, du hast ja so recht! Kommst du mal wieder vorbei? Das wär echt lieb...mhmh...ja, also weißt du, er-...ja..ja...mhmh...Danke! Ok, dann bis dann..."

Gott- Wer war das nur?

Die Stimme meiner Mutter klang aufgesetzt fröhlich zu mir hinüber, ich wusste, dass sie nachts ins Bad lief und weinte, wenn sie dachte ich würde schon schlafen. Aber das tat ich nicht. Ich schlief nicht mehr, ich aß nicht mehr, trank kaum noch, tat nichts. Mir war von morgens bis abends Elend und hatte ich früher die Motivation gehabt schnell gesund zu werden, damit ich mein Training fortsetzen konnte, so war es mir heute scheißegal.

Genau wie die Noten und der ganze Mist. Mein Leben würde hier an der Stelle enden, es würde nicht weitergehen, denn ich konnte nicht erkennen wie es ein Licht in dieser Schwärze geben sollte. Nein, es gab einfach keins. Was sollte ich mit einem Abitur, wenn ich nicht studieren konnte, beziehungsweise nicht das studieren konnte, was ich wollte?

Meine Mutter kam in mein Zimmer.

"David. Es hat jemand für dich angerufen."

"Wer?"

"Deine Schulfreundin Amy!", widerte sie erfreut.

Mein Gott, sie ist nicht meine Freundin. Ich...will April.

"Ist sie nicht ein nettes Mädchen?"

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.

"Ich finde sie überaus reizend! Und so freundlich! Immer da und hilfsbereit, lustig und so tough!" Ich verleierte die Augen bis zum Anschlag. Diese Worte klangen sogar so ehrlich.

"Ist ja schön und gut, aber was-"

"Sie kommt nachher wieder vorbei, ich denke sie kann dich etwas aufheitern."

Weißt du wer mich wirklich aufheitern könnte? A.p.r.i.l.

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Die Zimmertür öffnete sich lautstark. Meine Augen blieben geschlossen. Warum sich die Mühe machen sie zu öffnen?

"Dir auch einen wunderschönen Tag!", meinte Amy lautstark und fröhlich. Anders als die aufgesetzte Art meiner Mutter war sie es wirklich. Die Vorhänge raschelten und ein Luftzug streifte mich. Früher hätte ich mich maßlos darüber aufgeregt. Aber es war nichts mehr wie früher, wie ich ja schon so intelligent festgestellt hatte.

Mein Bett knarzte.

"David, komm, steh auf! Deine Mom hat gesagt ich könnte dir doch das Schulzeug bringen und so...naja, und da habe ich..."

"Is OK, stells einfach auf den Schreibtisch und verschwinde."

"Aber du kannst das nicht lesen, ich muss es dir wohl-"

"Vorlesen?", ich lachte trocken und humorlos auf, "nein, danke, kein Bedarf." Sie seufzte.

"David, du brauchst Hilfe, sieh das doch endlich ein du Arsch!", wie konnte sie mich immer noch so normal behandeln? Wie konnte sie immernoch mit mir umgehen, als wäre ich nicht der geilste Junge der Schule der durch einen Unfall blind geworden war? Natürlich wollte ich kein Mitleid, aber diese Person-

"David!", rief sie erneut und packte mich an den Haaren. Ich fluchte und griff instinktiv nach ihren Handgelenken.

"Lass mich!"

"Du führst dich auf wie ein Kleines Kind! Beherrsch dich ein wenig!"

Ihre Finger lösten sich langsam, ich war immer noch stärker als sie, nur hatte sie die Waffe einer Sehenden und ihre Augen verfehlten mich nicht.

"Du musst ja wissen was du tust David", wisperte sie, "aber warum willlst du das alles nicht? Warum-"

"Lass mich, ich bin am Gehen. Bring mir meinetwegen alle Schulsachen der Welt, Freunde dich mit meiner Mutter an und veranstalte mit ihr einen Mädelsabend."

"Aber-?" Meine Ironie stieß auf taube Ohren.

"Es gibt kein aber, ich sagte nur, es bringt dir nichts, denn ich bin im Gehen."

Sie erhob sich verwirrt und verließ verstört mein Haus. Wahrscheinlich würde sie das wirklich tun. Naja, so hatte sie jemanden der ihr Halt gab. Meine Mom würde das brauchen, denn mein Entschluss war gefallen.

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Haloa ihr Lieben,

Entschuldigt das es so kurz ist ihr Kekse, aber heyyyyyy, 530 Eierkuchen...- ähm reads!

Ist das nicht toll ?!

Ich liebe euch, eure:

LilaAngel

P.S. Unnnd, was sagt ihr, ist das das Haus von David und co?

P.S.S. : Da ich nun 500 reads habe möchte ich meine Leser in Bella Italy (hey, 12,5 %), Germany (80 % xD), United States (10 %) und Switzerland (5 %) Grüßen ;)

Wie man lernt zu leben WIRD AKTUALISIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt