Kapitel 2

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Hinter meinen Vater und mir fingen das Volk an zu jubeln als man schon aus näherer Entfernung das galoppieren der Pferde hörte.

Nach wenigen Augenblicken ritten die Krieger aus dem Wald. Das Volk jubelte und applaudierte noch viel lauter als die Krieger von den Pferden abstiegen und zu uns kamen. Der Erste auf den ich meine Augen richtete war Kavan der uns als erster erreichte, von ihm gefolgt kamen die anderen Krieger, die sich hinter meinen Vater, mich und nun auch zu Kavan in einen Halbkreis aufstellten.

Zuerst wendete Kavan sich an meinen Vater und begrüßte ihn mit einer Verbeugung, dann drehte er sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Du siehst wunderschön aus." War das erste was Kavan zu mir sagte.

"Danke Kavan." Bedankte ich mich leise bei ihn und sank den Blick.

Er stellt sich neben mich, schlang seinen Arm um mich und zog mich an meiner Taille näher an sich.

Das Volk wurde leiser und mein Vater begann mit einer Dankesrede an die Krieger.

"Danke König Kallis, als Anführer der Krieger..." fing Kavan nach der Rede des Königs an mit seiner.

Ich stand still zwischen ihnen und lauschte ihren Worten.

Mein Vater eröffnete ein großes Buffet mit viel Essen und Trinken das am Stadtplatz auf Tische für die Krieger und das Volk hergerichtet worden war.

Auch wir stellten uns an einen Stehtisch und bedienten sich an dem Essen und Trinken.

"Ich komme sofort wieder, dann können wir alles besprechen Kavan." richtete sich mein Vater an ihn und verschwand in der Menschenmasse.

"Ich habe dich vermisst Venery." flüsterte Kavan mir ins Ohr, während er mich innig in den Arm nahm. Ich legte meine Arme um ihn, sagte aber nichts dazu. Als wir uns nach einer Zeit wieder losließen drückte er mir noch mal einen Kuss auf die Stirn und schaute mir in die Augen.
Es ist nicht so das ich Kavan nicht mag, er ist ein netter Mann der mich von Anfang an liebevoll behandelt hat, aber ich glaube von Liebe kann ich noch nicht sprechen. Und auch wenn ich es versteh das es zu meiner Pflicht gehört, einen Mann zu heiraten hätte ich nicht von meinem Vater erwartet das er mir nicht mal die Wahl lässt, sondern mich einfach so an Kavan verlobt hat. Ich fand es anfangs sehr unangenehm von einen mir fremden Mann berührt zu werden und dessen Aufmerksamkeit zu bekommen und um ehrlich zu sein habe ich mich noch immer nicht daran gewöhnt. Auch wenn ich mein bestes versuche Kavan auch etwas zurückzugeben, gelingt es mir nicht, da ich ihn einfach nicht lieb.

"Wie war die Jagt auf der verlassenen Fläche?" fragte ich ihn, um mich von meinem eigenen Gedankengang zu unterbrechen.

Er gab ein belustigtes Schnaufen von sich. "Wieso war es mir nicht klar, dass du so etwas fragen wirst. Es war anstrengend, wir mussten ziemlich weit in die verlassenen Flächen reiten, da zu dieser Jahreszeit die Tiere eher nach Süden gehen, genau in die Richtung wo wir der Grenze zum Schwarzen Volk näherkommen." erzählte er mir.

"Ich weiß ich sollte das jetzt nicht sagen, weil es etwas respektlos gegenüber dem Volk ist, die sich die Mühe gemacht haben die Feier für uns vorzubereiten, aber ich freu mich auf ein warmes Bad und auf ein weiches Bett." gab er ehrlich zu.
Erst jetzt bemerke ich wie müde er aussah. Es muss also wirklich sehr anstrengend für sie gewesen sein. Ich legte meine Hand auf seine Wange und umarmte ihn noch einmal.

"Danke, dass du das für das Volk und mich machst, nur das wir etwas zum Essen haben." flüsterte ich in sein Ohr bevor wir uns wieder los liesen. Ehe er noch was drauf sagen konnte, kam mein Vater wieder an den Tisch und fing mit Kavan ein Gespräch an.

Es wahr spät geworden und die meisten Leute sind schon nach Hause gegangen. Vereinzelt standen noch ein paar Gruppen zusammen und feierten noch immer die Rückkehr. Auch Elia zu dem ich mich im laufe des Abends gesellt habe ist vor wenigen Augenblicken gegangen.

"So Kavan du kannst jetzt auch gehen, du hast es dir mehr als verdient."

"Danke Kallis, wir sehen uns morgen wieder, Venery möchtest du mitkommen?" rief mir Kavan aus der Entfernung zu. Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich wieder bei meinem Vater und Kavan stand.

"Möchtest du schon gehen?" stellte ich eine Gegenfrage. Kavan nickte nur.
"Ahm, ich würde mich gerne in meinem Zimmer bettfertig machen und..." bevor ich meinen Satz beenden konnte, unterbrach mich mein Vater.

"Venery geh doch bitte mit mit Kavan." Sagte mein Vater und schaute mich eindringlich an. Ich senke meinen Blick und nickte nur. Auch wenn ich mich nicht gern geschlagen gebe, musst ich früher oder später meinen Schicksaal in die Augen blicken.

...

The black and white kingdom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt