POV: Venery
Ah ja da war es wieder. Das Babygeschrei das mich jeden Morgen weckte.
Müde öffnete ich die Augen und stand auf. Torin strampelte in seinem Bettchen herum und dicke Tränen rannten seine Wangen hinunter.
Als er mich sah, streckte er seine Hände nach mir aus.
"Komm her mein Schatz." sagte ich und hob Torin aus dem Bett.
Ich setzte mich in einen der bequemen Sessel und legte meinen Sohn an meiner Brust an.
"Hattes du so dollen Hunger das du Mummy aufwecken musst..." flüsterte ich meinem Sohn zu. Ich schloss müde die Augen und legte meinen Kopf in den Nacken.
Geduldig verharrte ich in dieser Position und lies meinen Sohn fertig trinken. Torin hatte seine Augen wieder geschlossen und war gleich wieder eingeschlafen.
Ich legte ihn in meine Arme und so ging ich mit ihm aus dem Zimmer. Zusammen legte ich uns neben Kenos der noch friedlich schlief. Ich kuschelte mich an meinen Sohn und drückte ihn leicht an meinen warmen Körper.
"Guten Morgen." flüsterte eine Stimme neben mir.
"Morgen." flüsterte ich zurück uns schaute Kenos an. Er hatte sich seitlich zu mir gedreht und sah unseren Sohn an.
"Hat er dich geweckt?" fragte Kenos und stich zuerst mir über den Kopf und dann Torin.
Ich nickte nur als Antwort.
"Er weckt immer mich, weil du nicht aufwachst." sagte ich und lächelt leicht.
"Du könntest mich auch wecken." verteidigte sich Kenos.
"Und du stillst ihn dann?" fragte ich sarkastisch und sah meinen Mann dabei in die Augen.
"Ich glaube da wird Torin nicht so glücklich, wenn ich das übernehme." sagte Kenos und lachte leise.Wir verbrachten noch kurz im Bett und kuschelten, bevor wir aufstanden und uns für den Tag fertig machten.
Ich zog mir gerade ein enges T-Shirt über, als sich zwei starke Arme um meine Taille schlingen und sich eine Hand auf meinen flachen Bauch legte.
"Ich freu mich jetzt schon auf unser zweites Kind." sagte er leise und drückte mich an meinem Bauch enger an sich.
"Gib meinem Körper noch eine kurze Erholungszeit." lachte ich leise und drehte mich in seinen Armen zu ihm. Wir sahen uns tief in die Augen und gaben uns dann einen langen Kuss.
"Torin wachst jetzt schon so schnell." sagte Kenos wehleidig.
"Er kann noch nicht mal laufen." lachte ich. Kenos und ich schauten beide zu unseren Sohn. Er lag auf seinem Bauch am Boden und hatte ein Stofftier fest in seiner Hand.
"Komm her Torin." sagte ich und ging in die Knie und streckt meine Arme nach Torin aus.
Er robbte sich auf alle Vier und krabbelte dann zu mir. Er kicherte leicht als er in meinen Armen war.
"Hast du das gesehen Kenos? Torin ist gerade gekrabbelt." sagte ich aufgeregt und stand mit Torin im Arm wieder aus.
"Ich sag doch er wird zu schnell groß. Aber ich bin stolz auf meinen Sohn." Kenos drückte Torin einen Kuss auf den Kopf. Dann verließen wir das Zimmer.
Gerade als wir bei Hokos Gästezimmer vorbeigingen, kam er und Orna aus der Tür.
Sie kicherten beide vor sich hin, bis sie uns bemerkten. Orna hatte zerzauste Haare und auch Hoko wirkte etwas fertig.
"Ahm Morgen." brachte Hoko dann hervor.
"Morgen." sagte Kenos zurück und zog mich schnell hinter sich her.
"Ich hab's dir gesagt. Die beiden schlafen miteinander." flüsterte ich Kenos zu als wir schon im Speisesaal waren.
"Eins zu Null für dich." sagte Kenos und wir setzten uns.
"Ich kanns nicht glauben. Das hat ich mir nie gedacht das Hoko jemanden beglückt." redete ich weiter.
"Wird eh mal Zeit das er zum Mann wird." sagte Kenos und schüttelte leicht mit dem Kopf.
Genau wie Kenos seinen Satz beendete kamen die Beiden Turteltauben herein. Orna sah schüchtern auf den Boden und Hoko warf uns einen kurzen Blick zu.
Zum Glück unterbrach Torin diese Stille, die im Raum herrschte. Er fing an auf meinem Schoß herum zu zappeln. Ich setzte ihn auf Kenos Schoß.
"Glaubst du nicht das er Hunger hat?" fragte mich mein Mann.
"Glaubst du? Ich weiß nicht, er hatte doch grade eben was." sagte ich und sah meinen Sohn besorgt an.
"Vielleicht hat der Kleine einen Wachstumsschub und brauch deswegen mehr." sagte Hoko.
Ich nahm meinen Sohnemann wieder und machte mich frei um ihn zu stillen. Sofort hörte er auf zu jammern und wurde ganz ruhig.
"Sag ich doch." grinste Hoko. Ich warf ihn einen leicht genervten Blick zu.
"Das hat es von seinem Papa." lachte Naell, der den Saal gerade betreten hatte und uns wahrscheinlich gehört hat.
"Kenos ist auch von kürzester Zeit so gewachsen. Glaub mir Stillen ist anstrengend. Wenn ständig jemand an dir hängt und dich leersaugt."
"Gut zu wissen." sagte ich nur und konzentrierte mich wieder auf mein Kind.Am Nachmittag setzen wir uns alle nach draußen in den Garten. Die Sonne schien herrlich und auch wenn der Wind etwas ging, störte es kaum.
Torin krabbelte in der Wiese herum. Auch ich hatte mich in das Graß gesetzt um näher bei Torin zu sein. Kenos saß hinter mir auf einer Bank, auf der auch Hoko und Orna saßen. Und unsere Eltern spazierten durch die große Gartenanlage.
"Komm her Torin." sagte ich zu meinem Sohn, als er wieder umdrehte und in meine Richtung robbte. In meinen Armen angekommen knutschte ich den Kleinen ab und brachte ihn damit zum kichern.
"Wann hat der Kleine Mann denn eigentlich krabbeln gelernt?" fragte Hoko.
"Heute Morgen ist er einfach auf alle Vier und zu Venery gekrabbelt." sagte Kenos und lächelte leicht.
Torin schrie begeistert auf und streckte seine Ärmchen nach Kenos aus. Ich drückte meinen Mann das Baby in die Hände. Ich rückte etwas näher zur Bank und legte dann meinen Kopf auf Kenos Oberschenkel. Ich schloss die Augen und genoss die Wärme der Sonne. Kenos hielt mit einem Arm Torin fest und mit seiner anderen Hand fuhr er mir durch die Haare.
"Wollt ihr eigentlich mehrere Kinder?" brachte sich auch Orna ins Gespräch ein.
"Wieso fragst du?" wollte ich wissen, öffnete aber nicht die Augen.
"Ich weiß nicht, ich war nur neugierig." sagte Orna ehrlich.
"Ich denke schon das wir noch mehr Kinder bekommen werden." gab ich ihn dann als Antwort.
"Euch bleibt gar keine andere Wahl. Denn ich möchte mehr Kinder um die ich mich kümmern kann." sagte Hoko.
"Dann bekomm doch selbst welche." sagte ich und zwinkerte Hoko an.
"Aber ihr seit schon mitten drin und verheiratet, da geht's schneller das ihr das nächste Baby erwartet." verteidigte sich Hoko.
"Du könntest auch heiraten." sagte Kenos und sah mich wissen an. Oh ja wir dachen beide an Orna.
"Ahm...das Wetter ist heute echt schön." sagte Hoko peinlich berührt.
"Du brauchst gar nicht vom Thema abweichen. Wir wissen das du Orna flachgelegt hast." sagte ich gerade heraus. Kenos nickte und grinste seinen Kindheitsfreund an.
"Wieso wisst ihr das?" fragte jetzt auch Orna, der leicht rot um die Wangen wurde.
"Venery hat ein gutes Gespür." sagte Kenos.
"Sagt es Pollux bitte nicht." sagte Orna leise.
"Wieso?" fragte ich. Mir war diese Bindung zwischen den Beiden schon aufgefallen', doch ich habe sie nie hinterfragt.
"Naja, Pollux ist wie ein Vater für mich. Er macht sich ständig Sorgen. Er hat mich ja auch mit aufgezogen." erklärte Orna.
Wir beendeten unser Gespräch, da unsere Eltern auf uns zukamen und wir gemeinsam den Nachmittag verbrachten....
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The black and white kingdom
FantasyVor hunderten von Jahren teilten sich die Welten in schwarz und weiß. Ein erschütternder Krieg führte sie auseinander und drängte einen Keil zwischen die Völker. Sie Grenzen ihre Länder ab und verbannten jeden der nicht zu ihnen gehörte. Das schwa...