POV: Venery
Nachdem Kenos fertig war mit seinem Gelächter schaute Hoko uns traurig an.
"Du muss deswegen jetzt nicht traurig sein, es tut mir leid. Und es gibt sicherlich jemanden der sich freut das du auch keine Erfahrung hast. Und außerdem ist die Jungfräulichkeit bei euch Männern doch eh nicht so wichtig." sagte ich noch und legt kurz meine Hand auf seinen Arm.
"Danke Venery, können wir das Thema wechseln?" fragte Hoko und wirkte wieder wie der Alte.
"Wieso bist du überhaupt hier?" fragte Kenos und fing an meine Füße zu massier, die noch immer auf seinen Beinen lagen.
"Ach ja genau, ich wollte euch fragen wir es drüben war?" sagte Hoko.
"Es ist alles gesagt, mehr war da nicht." stellte ich gleich fest.
"Und sind dort alle so hübsch wie Venery?" fragte Hoko weiter, aber eher an Kenos gerichtet.
"Keiner kommt an Venery heran, es war ungewohnt mehrerer von weißem Volk zu sehn." kommentierte Kenos.
"Und was hat dein Verlobter dazu gesagt oder dein Vater?"
"Kavan ist nicht mehr mein Verlobter und sie haben es halt gezwungener maßen hinuntergeschluckt." gab ich ehrlich zu.
"Bist du nicht traurig?"
"Nein Hoko, bin ich nicht. Und außerdem ist es ja nicht so als könnte ich sie nie wieder sehen." erklärte ich ihm.
"Also wohnst du jetzt offiziell hier und bist einer von uns?"
Ich und Kenos sahen sich an und nickten dann beide.
Hoko schien sich darüber zu freuen, was mich auch glücklich macht.Nach einer Weile haben wir beschlossen uns anzuziehen und in die Stadt zu gehen. Das Wetter war herrlich und durch einen angenehm, leichten Wind war es nicht zu heiß. In der Stad tummelten ein paar Leute herum, keiner von ihnen warf mir einen komischen Blick zu, es scheint so, wie als hätten sie es alle akzeptiert das ich hier bin. Die meisten die vorbeigingen verbeugten sich kurz vor Kenos oder wünschten uns einen schönen Tag. Sie waren alle so höflich und es wirkte so wie als würde jeder mit einem Ziel hier durch die Straßen gehen. Das was in den Büchern stand war also wahr, dass die Leute im schwarzen Volk alle ein Zielstrebiges Leben führen, jeder hatte seinen Platz und seine Aufgabe. Und auch wenn ich es mir nicht vorstellen konnte bis spät in die Nacht zu arbeiten, stellte ich es mir schön vor das man hier nicht einfach in den Tag hineinlebte sondern Struktur und Regeln folgte.
Hoko hatte mir beim vorbeigehen seinen Wohnort gezeigt. Es war ein kleines Häuschen mitten in der Stadt. Er schien recht stolz darauf zu sein und erzählte mir das er dieses Haus von seinen Eltern geerbt bekommen wird.Wir kamen noch einer Weile an Stadtplatz an. In der Mitte stand ein großer Brunnen aus dem Wasser plätscherte. Am Stadtplatz waren viel mehr Leute als in den Straßen. Viele Stande mit Essen, Stoffen und allem möglichen waren rund um den großen Platz aufgebaut.
"Hier gibt es immer das leckerste Essen." schwärmte Hoko dahin.
Er redete ununterbrochen und erzählte mir schon seit wir weggegangen sind über jedes Detail der Stadt.
"Damals, als Konos und ich noch Kinder waren, haben wir uns immer zwischen den Ständen beim Markt versteckt. Die Wachen die auf Kenos aufgepasst haben, haben uns immer wie verrückt gesucht und der König hat uns dann immer geschimpft und gesagt wir sollen artiger sein." lachte Hoko. Auch Kenos musst grinsen bei der Erinnerung an seine Kindheit.
"Wir müssen auch unbedingt mal mit dir außerhalb der Stadt Kenos Onkel besuchen. Ich glaube mir seinem Haus und dem Anwesen rundherum verbinde ich meine schönsten Erinnerung mir Kenos." erzählt mir Hoko.
"Ja das stimmt, als wir Kinder waren, haben wir unsere meiste Zeit dort verbracht." stimmte Kenos zu. Dir zwei scherzten über ihre wilde Kindheit herum, währen ich mich von unserer Gruppe etwas entfernet und zu einem Stand mit Schnitzereien ging. Hinter den schön drapierten Holzfiguren saß ein alter Mann. Er hatte einen Hut tief ins Gesicht gezogen und seine Hänge auf seinen dicken Bauch gefaltete.
"Gefallen sie dir weiße Schönheit?" ich erschreckte mich leicht als er mich ansprach und sah von den Figuren auf. Der alte Mann hatte ganz dunkle Haut und einen langen schwarzen Bart. Dünnes, krauses Haar hing unter dem Hut hervor und verdeckte seine Stirn und den Großteil seiner Augen.
"J-Ja...sie sind wunderschön." gab ich ihm etwas schüchtern als Antwort. Ich hob eine der Figuren hoch und sah sie mir genauer an.
"Haben Sie das alles selbst gemacht?" fragte ich etwas selbstbewusster.
"Ja weiße Schönheit, die habe ich alle selbergemacht. Ich habe viel Zeit und auch wenn man es mir nicht ansieht, haben meine klobigen Hände viel Feingefühl." erklärte er mir ruhig.
"Sie wurden alle aus Lindenholz hergestellt, es ist weich und lasst sich dadurch gut verarbeiten. Nur durch das ist es mir möglich so viele kleine Details in meine Figuren zu stecken." redete er weiter.
Ich nicke zustimmend und sah mir weiter die Figuren an. Es waren verschiedene Tierarten, wie Wölfe oder sogar Bären daraus geschnitzt worden. Auch Holzringe mit feinen Schnörkeln lagen dort.
"Hier..." ich sah auf und sah die Kette an die von seiner Hand hing.
"...Ich schenke sie dir, das helle Holz passt gut zu dir." der alte Mann stand auf und legte mir die Kette um den Hals. Ich nahm den dezenten Holzanhänger in die Hand und sah ihn mir an.
"Danke, er ist wirklich wunderschön"
"Da bist du." Kenos stellte sich hinter mich und legte einen Arm um meine Taille. Hoko stellte sich auch neben uns.
"Guten Tag Prinz Kenos." sagte er alte Mann.
"Guten Tag Sophus. Ich habe sie schon lange nicht mehr in der Stadt gesehen." sagte Kenos.
"Ich bin nur hergekommen, in der Hoffnung das ich die weiße Schönheit auch mal sehen kann. Nach dem Mond Fest hat es sich überall herumgesprochen." sagte der alte Mann, dessen Name Sophus war. Kenos sah kurz zu mir und schenkte mir ein Lächeln.
"Na dann möchte ich euch nicht weiter aufhalten, schönen Tag euch drei." sagte Sophus und lehnte sich wieder in seinen Stuhl und schloss entspannt die Augen.Als wir wieder etwas entfernter vom Stand waren erklärte mir Kenos das Sophus einer der weisen Männer war von denen er und Hoko ihm mal erzählt hatten.
Wir gingen von Stand zu Stand und Hoko klaute sich immer wieder mal einen Apfel von den Ständen. Die Sonne ging gerade unter und tauche die ganze Stadt in ein orangenes Licht. Hoko verabschiedete sich von Kenos und mir als wir bei seinem Haus ankamen. Hoko winkte uns noch kurz bevor er hinter der Haustüre verschwand.
"Wollen wir auch zurück ins Schloss gehen?" Kenos sah mich fragen an und ich gab ihm nur ein nicken als Antwort....
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The black and white kingdom
FantasyVor hunderten von Jahren teilten sich die Welten in schwarz und weiß. Ein erschütternder Krieg führte sie auseinander und drängte einen Keil zwischen die Völker. Sie Grenzen ihre Länder ab und verbannten jeden der nicht zu ihnen gehörte. Das schwa...