Kapitel 38

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POV: Kenos

Es war wirklich schön hier im weißen Volk. Die Umgebung war sehr verwachsen und jedes Haus hatte einen schönen, grünen Garten. Ich fand es gut mich jetzt schon mit der Umgebung meines zukünftigen Land vertraut zu machen. Auch die Leute schienen es ganz gut zu akzeptieren das hier einfach mal zwei Männer von schwarzen Volk zwischen ihren Häusern und durch die Straßen spazierten. König Kallis meine auch zu mir das er seinem Volk nach Venery und meiner Hochzeit bescheid gegeben hat. Er hat die Hochzeit und unsere Situation auch seinem Volk geschildert. Wir haben beschlossen das wir ihrem Volk morgen verkünden das Venery und ich herrschen werden und unsere jetzigen Pläne bekanntgeben. Und aller spätestens nach der Geburt unsers Sohnes werden wir gekrönt. Ich freue mich schon drauf, auch wenn ich weiß wie viel Verantwortung auf meinen Schultern lastet. Aber mein Vater hat mich gut drauf vorbereitet und auch jetzt übernehme ich schon einen großen Teil seiner Arbeit.

"Über was denkst du nach?" Venery der sich neben mich setzte, riss mich damit vollkommen aus meinen Gedanken. Wir saßen in einem gemütlichen Gemeinschaftsraum. Dort war ein großer Kamin in dem das Feure brannte. Wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und Venery sah wirklich müde aus.
"Möchtest du nicht schlafen gehen?" fragte ich ihn.
"Nein dein Sohn lässt mich nicht. Und weiche nicht meinen Fragen aus." sagte Venery und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Ich habe nur so vor mich hingeträumt." gab ich ihm nur als Antwort und legte meine Hand auf seinen Bauch. Er strampelte wirklich ordentlich herum, ich möchte gar nicht wissen wie Venery es in seinem Bauch spürte wenn ich die Tritte schon deutlich spüre.
"Er tritt die ganze Zeit gegen meine Rippen." sagte Venery und verzog dabei schmerzhaft das Gesicht.
"Danke das du, oder dein Körper das für meine Nachkommen macht." sagte ich und brachte Venery kurz zum lachen.
"Möchtest du denn mehrere Kinder?"
"Ja, als ich noch klein war wollte ich immer 4 Kinder haben." sagte ich und sah den tanzenden Flammen zu.
"Zwei reichen oder? Nein ich wollte auch immer viele Kinder haben, aber mittlerweile, jetzt wo ich größer bin und niemanden mehr zu spielen brache, möchte ich keine riesige Familie mehr. " erklärte mir Venery.
"Vielleicht drei? Nein Venery es ist dein Körper und ich richte mich nach dir, wenn du sagst nu möchtest nach dem ersten Kind nicht mehr dann akzeptiere ich das und bin genauso glücklich, wie mit 10 Kindern." sagte ich zu Venery und er schenkte mir ein warmes Lächeln.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, bis Venery auf meiner Schulter eingeschlafen ist. Vorsichtig hob ich ihn hoch und trug ihn in sein Gemach. Dort legt ich ihn ins Bett und zog ihn sein Gewand aus, bevor ich mich selbst entledigte und mich zu ihn legte. Ich fing an über seinen Bauch zu streicheln. Der Gedanke daran das in ihn ein Lebewesen aufwächst fasziniert mich. Und noch mehr erstaunt bin ich von der Tatsache das ich jetzt nur in wenigen Monaten, geheiratet habe und jetzt schon Vater werde. Mit diesem Gedanken schlief auch ich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch sanfte Küsse auf meinem Gesicht geweckt.
"Komm, stehen wir auf." flüsterte Venery mir zu.
Ich wurde etwas wacher und hörte nur Sekunden später ein plätschern. Venery hatte anscheinend ein Bad eigelassen. Ich stand auf uns setzte mich direkt zu ihm in die Wanne.
Fertig gebadet und angezogen machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Unserer Väter saßen schon dort, Kavan jedoch nicht.
"Guten Morgen ihr zwei." begrüßte uns Venery Vater.
"Guten Morgen Papa." Venery gab seinen Vater einen Kuss auf die Wange uns setzte sich dann. Auch ich nahm Platz und wir fingen an zu essen.

"Ich habe schon Briefe an das Volk geschickt mit allen Informationen über euch und eure Pläne." sagte König Kallis als wir fertig mit dem Essen waren.
"Danke das du das übernommen hast Vater." bedanke sich Venery.

POV: Venery

Mein Vater und ich haben am späten Nachmittag beschlossen zu zweit durch die Stadt zu gehen. Kenos und Hoko wurden daweil von Elia beschäftigt.
"Ich bin si stolz auf dich." sagte mein Vater und legte einen Arm um mich.
"Danke Vater, du solltest stolz auf Mama sein. Er hat mir vielleicht diese Gabe der Neugierde weitervererbt." sagte ich mit leiser Stimme zurück.
"Ja das hat er ganz bestimmt. Er hat dir wie du noch nicht mal richtig laufen konntest schon die ganze Welt zeigen wollen. Ihr zwei wart ständig unterwegs. Und vielleicht warst du auch damals schon mit ihm über der Grenze zum schwarzen Volk, aber das kann ich dir nicht sagen, ich habe ihm immer diese Freiheit gelassen und nie nachgefragt was er getan hat. Vielleicht hatte ich das mal tun sollen, vielleicht währe er jetzt noch am Leben und würde dich in deiner Schwangerschaft begleiten." sagte mein Vater mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
"Nein, du hättest nicht daran ändern können. Er und Kenos Mutter, vielleicht hätten sie einfach etwas vorsichtiger sein sollen." sagte ich um meinen Vater etwas aufzumuntern.
"Deine Mutter hat immer Tagebücher geschrieben. Ich habe sie auch nach seinem Tod nie gelesen. Sie sind alle in einer Kiste unter unseren Ehebett. Vielleicht möchtest du sie ja lesen, er hat sicher etwas über die Schwangerschaft mit dir geschrieben, dann könntest du dich drauf vorbereiten. Er hätte sicher nichts dagegen wenn du es liest." erzählte mir mein Vater.
"Ja, aber ich möchte wenn dann nur das von diesem Jahr lesen wo ich zur Welt gekommen bin, ich möchte nicht zu viel in Dingen herumwühlen was mich vielleicht nichts angehen." sagte ich und lächelte meinen Vater an.
"Glaub mir wenn du wüsstest, deine Mutter hätte dir alles erzählt, wirklich alles." lachte nun auch mein Vater.
"Also war er ein offener Mensch?" fragte ich neugierig nach.
"Sehr sogar, er hat jeden ab der ersten Sekunde in sein Herz gelassen."
"Erzähl mir mehr über ihn. Du hast mir nie wirklich was von ihn erzählt." hackte ich weiter nach.
Mein Vater lachte leise und wir setzten uns auf eine Bank etwas außerhalb der Innenstadt.

...

The black and white kingdom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt