"Ich hab dich vermisst"

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Ein neues Jahr mit neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Ereignissen, aber auch Problemen lag vor uns.

Ein Buch, welches bisher noch unbeschrieben war, jedoch schon bald seine ersten Einträge bekommen würde.

Fühlte es sich nicht unbeschreiblich an, vor etwas Neuem zu stehen und nichts darüber zu wissen?
Gewiss kann man Pläne schmieden und sich das bevorstehende Jahr so ausmalen wie man möchte, doch schlussendlich kommt es immer anders als man zu Beginn gedacht hatte.


Kapitel 1

Ich saß auf der weichen Sitzbank des Zuges. Mein Kopf ruhte auf den Schultern von Adrian, der sich neben mir befand. Immer wieder hob und senkte sich diese kontrolliert und langsam, was mich darauf schließen ließ, dass er eingeschlafen war.

Ein Blick aus dem Fenster zu meiner Rechten verriet mir, dass es bereits sehr spät Nachts sein musste. Sterne waren am Horizont zu sehen und der kleine Halbmond verschwand immer wieder hinter ein paar Wolken.
Es sah wirklich unglaublich schön aus. Zu Schade, dass ich diesen Anblick nicht mit meinem Freund teilen konnte, doch ich wollte ihn wirklich nicht wecken, besonders wenn er so süß und entspannt aussah beim Schlafen.

Gerade als ich ihn betrachtete, sah ich eine Gestalt, die an unserem Abteil vorbeihuschte. Ich konnte nicht ganz erkennen, wer es war, jedoch ging ich davon aus, dass dieser gewiss nur zu seinen Freunden ging oder die Toilette aufsuchte.

Es würde mir nicht schaden auch ein kleines Nickerchen zu machen. In letzter Zeit konnte ich wirklich nicht gut schlafen und mich beunruhigte besonders, dass ich nicht wusste warum. Weder quälten mich Albträume, noch empfand ich ein Gefühl von Unsicherheit. Es war mir ein Rätsel, was mich Nachts so lange wachhielt.

"Kannst du nicht schlafen Schätzchen?", fragte er mich plötzlich. Ich erschrak und zuckte zusammen. Hatte er etwa doch nicht geschlafen, so wie ich es angenommen hatte?

"Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken", erklärte er vorsichtig und behutsam. Er legte seine Hand auf die meine und zog sie zu sich, nur um sie festzuhalten.

"Schon gut", erwiderte ich, warf ihm jedoch zusätzlich noch ein Lächeln zu, sodass er wusste, dass es nicht weiter schlimm war.

Ich mochte es, wenn er sich so um mich sorgte und besonders dann, wenn wir komplett alleine waren. Augenblicke wie diese waren rar. Er war in letzter Zeit sehr beschäftigt im Slytherin Quidditch Team gewesen und auch sein Abschluss stand nahe bevor, trotzdem versuchte er mir so viel Zeit zu schenken, wie es ihm nur möglich war. Und dafür war ich ihm mehr als dankbar.

Es gab viel Positives, dass ich aus dieser Beziehung ziehen konnte und doch verfolgte mich immer ein komisches Gefühl. Ein Gefühl, welches ich nicht zuordnen konnte.

"Sicher, dass alles ok ist?", fragte er besorgt, nachdem ich vermutlich längere Zeit geschwiegen hatte.
Ich nickte und schenkte ihm ein Lächeln: "Ja, alles ok"

Glücklicherweise tolerierten meine und seine Eltern unsere Beziehung. Zwischen unseren Familien lag eine langjährige Freundschaft, die es mir ermöglichte mit einem Slytherin zusammen zu sein, ohne dass jemand dagegen war. Ich weiß, es hörte sich dumm an, dass man solch einen Unterschied zwischen zwei Häusern ziehen musste, doch es war nun mal leider so und so schnell würde sich daran auch nichts ändern.

Jedenfalls hatten wir uns gestern wieder nach drei Wochen gesehen. Er war mit seiner Familie während der Ferien oft unterwegs und wir.. nun ja uns fehlten nun mal die nötigen flüssigen Mittel für solche Reisen. Trotzdem hatten mir die Ferien gefallen. 

Ich legte meine Hand auf unsere bereits verschlungenen Hände und erhob meinen Blick, sodass ich in seine braunen Augen schauen konnte.

"Ich hab dich vermisst", sagte ich dann und überbrückte die wenigen Zentimeter die zwischen uns lagen, um meine Lippen auf die seinen zu legen.
Er erwiderte den Kuss sofort und ich spürte seine samtweichen Lippen auf den meinen.

Als wir uns wieder voneinander lösten, lächelte auch er mich an.

Schon bald bemerkte ich, wie müde er war.
"Das müssen wir wohl später fortsetzen", flüsterte er mir noch zu, bevor er wieder ins Land der Träume eintauchte und mich zurück in der Realität ließ.

Ich widmete meinen Blick wieder dem Fenster, indem sich nicht viel verändert hatte. Noch immer war es stockdunkel und Sternen übersät.

Meine Gedanken schweiften über seine Worte: "Das müssen wir wohl später fortsetzen"

Unsere Beziehung war generell sehr körperlich veranlagt. Nahezu immer wenn wir mal Zeit zu zweit hatten, dann schliefen wir auch miteinander. Das hörte sich vielleicht vollkommen übertrieben an, doch es war die Wahrheit.

Ich sollte mich zwar nicht darüber beklagen, denn der Sex mit ihm war wirklich gut, doch einfach mal nur so wie früher zusammen Zeit verbringen, würde mir auch gefallen.
Ich sollte definitiv mal mit ihm darüber sprechen. Er würde das bestimmt verstehen.
Schließlich kannten wir uns schon seit wir ganz klein waren. Da würde ich doch offen mit ihm kommunizieren können, nicht wahr?

Irgendwann wurden allerdings meine Augenlider immer schwerer, bis ich meinen Kopf auf Adrian's Schulter legte und in einen weiteren bilderlosen Traum eintauchte.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt