Hogsmeade (Teil 3)

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Kapitel 34


Was hatte ich anderes erwartet?

Das er sich einfach so gegen die Moral seiner Familie auflehnte? Oder doch eher, dass er ein anderer, ein besserer Mensch war, als seine Vorfahren?
So oder so war diese Annahme komplett dumm gewesen. Er war nunmal ein Malfoy und daran konnte man nichts ändern.

Wieso verdammt nochmal konnte ich das nicht schon früher sehen? Ich hätte mich nie auf ihn einlassen dürfen. Damit hatte ich jetzt nicht nur mich gefährdet, sondern meine gesamte Familie.

"Caity!", schrie er mir hinterher, "Bitte bleib stehen!"

Ich hörte seine Schritte, die mich aus einiger Entfernung verfolgten. Sein Bitten, trieb mich allerdings an, immer schneller zu rennen.

So schnell, dass ich beinahe hinfiel und mich nur mit Mühe gerade noch auffangen konnte.

Es war erstaunlich, wie verwinkelt diese Seitengasse war und trotzdem war ich bisher noch niemanden begegnet, was auch gut so war.
Wer wusste schon, was sich hier sonst so für Gestalten herumtrieben.

Als ich um eine weiterer Ecke bog, sah ich helles Licht, welches die Gasse erhellte. Es war eine Art Ausgang auf einen gepflasterten Weg.

Kurzerhand sprang ich die wenigen Zentimeter aus der Gasse hinunter und befand mich nun auf einem kleinem Weg, der anscheinend auf direktem Wege zurück in die Mitte des Dorfes führte.

"Caity, bitte hör mir zu"

Ein Blick hinter mich verriet mir, dass Malfoy mir bereits hinterhergekommen war.

"Was soll das bringen? Dein Schweigen gerade eben hat Bände gesprochen!", schrie ich ihn an und trat weiter weg von ihm. Ich spürte, wie sich Tränen in meinem Auge sammelten.

"Es tut mir leid, ich wollte dich damit nicht verletzten", seine Stimme wurde während des Satzes leiser, "Wenn wir nochmal in Ruhe darüber sprechen, dann kann ich dir alles erklären"

Er kam wieder näher auf mich zu; streckte seine Hand aus, um mir eine Träne wegzuwischen, die mir soeben über meine Wange gekullert war.

Und was tat ich? Ich ließ es zu -Zumindest für einige Sekunden. Weiß Merlin, was dieser Junge mit mir machte.

Seine sanfte Haut berührte meine, vom Laufen, gerötete Wange und strich vorsichtig darüber.
Ich atmete tief durch; schloss kurz meine Augen und genoss seine Berührung. Leider viel zu sehr, als ich es in diesem Moment hätte tun sollen.

Doch kurz darauf holte mich die Realität wieder zurück und ich schlug seine Hand weg.

Er sah mich mit großen Augen an; war selbst nicht auf mein Handeln vorbereitet gewesen, doch ich hatte es tun müssen. Sonst wäre ich ihm wieder verfallen.

"Halt dich von mir fern!", schrie ich noch laut und wischte selbst über die Stelle auf meiner Wange, die noch immer feucht war.

Unmittelbar danach wollte ich von ihm weggehen, doch da sah ich Fred und George, die das ganze wohl soeben beobachtet hatten.

Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mist!

Meine Füße traten automatisch noch weiter von Malfoy weg.

Was sollte ich jetzt tun? Ich war quasi in einer Zwickmühle.

Würde ich nach rechts gehen, müsste ich meinen Brüdern alles erklären. Würde ich allerdings nach links gehen, müsste ich nochmals Malfoy in die Augen blicken.

Doch meine Frage erübrigte sich sozusagen von selbst, als Fred plötzlich seinen Zauberstab zog und gegen Draco richtete. Ich hörte zwar nicht von dieser Entfernung, was er sagte, doch die Bewegung seiner Lippen war trotzdem zu erkennen.

"Fred, Nein!", brüllte ich noch in seine Richtung, doch es war bereits zu spät.
Ein Zauber schoss direkt auf Draco zu.

Es fühlte sich so an, als wäre plötzlich alles in Zeitlupe, denn ohne groß zu überlgen, sprang ich vor Draco und fing den Zauber selbst auf, der mich zu Boden fallen ließ und meine Welt in schwarze Farbe tauchte.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt