Falsche Entscheidungen

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Kapitel 43

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich schlagartig aus dem Schlaf gerissen wurde. Der Schweiß lief mir nur so von der Stirn. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, als ich kerzengerade mit schneller Atmung auf meiner Matratze saß.  

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder etwas selbst beruhigt hatte und wusste, wo ich mich befand. Ich hatte wieder mal schlecht geträumt. Zwar konnte ich mich nicht mehr erinnern, um was genau es ging, aber es schien nichts gutes gewesen zu sein - So viel war sicher.

Meine Augen wanderten zu Hermine und Ginny, die beide seelenruhig schliefen und glücklicherweise nichts davon mitbekommen hatten. Ihre entspannten Gesichtsausdrücke ließen mich beinahe neidisch werden. So ruhig hatte ich bestimmt schon Wochen nicht mehr geschlafen. Ausgenommen von der Nacht mit Draco natürlich. Der Gedanke daran verhalf mir, mich sofort besser zu fühlen und eine unglaubliche Wärme in mir zu verbreiten. 

Wie gerne ich ihn jetzt im Moment hier hätte. Ich stellte mir vor, wie ich mich an ihn kuschelte; wie er seine Hände um mich legte und mich fester zu sich zog; wie ich meine Hände an seine Brust legte. Zu gerne hätte ich gewusst, was er Abends wohl ganz alleine in Hogwarts getan hatte.

Doch lange darüber Grübeln konnte ich gar nicht, da mir aus dem Augenwinkel etwas auffiel.

Mein Blick schnellte in Windeseile zur Tür. Es war zwar stockdunkel, aber trotzdem war der kleine Funke eines Lichtes unter der Tür hindurchblitzen zu sehen. Es war mitten in der Nacht... Wer sollte also um diese Uhrzeit draußen auf dem Flur sein? War vielleicht etwas passiert? Sofort spannte sich jeder mögliche Muskel meines Körpers an. Aus dem Nichts, hörte ich plötzlich Schritte, die Näher kamen, kurz vor unserem Zimmer stehen blieben und anschließend zielstrebig weitergingen. Leises Gemurmel war zu hören.

Sollte ich nachsehen, was sich dort abspielte? Etwas komisch kam mir das ganze nämlich schon vor. Doch ich zögerte. Wusste nicht, ob es nötig war deswegen aufzustehen.

Als dann aber die Haustür in ihre Angeln fiel und somit einen dumpfen Ton von sich gab, zuckte ich zusammen. Die Situation erschien mir immer seltsamer, je länger ich überlegte, was sich dort abspielen könnte.

Mir blieb beinahe nichts anderes übrig, als kurz nachzusehen. Die anderen beiden schliefen noch immer und hatten von dem ganzen nichts mitbekommen, also blieb es an mir alleine hängen.

Ich stand vorsichtig auf, nahm mir vorsichtshalber meinen Zauberstab zur Hand - Man wusste ja nie - und ging auf die Tür zu. Noch immer schien das Licht minimal ins Zimmer, weswegen ich gerade so sah, wo ich hinlief.

Langsam drückte ich den kalten Türknauf nach unten und versuchte möglichst leise die sonst knarzende Tür zu öffnen. 

Zunächst lugte ich nur einen Spalt nach draußen, doch so konnte ich weder etwas erkennen, noch etwas hören. Es half nichts. Ich musste da raus!

Gesagt getan, öffnete ich die Tür schließlich so weit, dass ich hindurchschlupfen konnte und schloss sie wieder hinter mir. Meinen Zauberstab noch immer fest umklammert lief ich nach rechts, wo die Person hingegangen sein musste.

Ich konnte leider nichts gegen meinen Puls tun, der sich so anfühlte, als würde er gewiss jede Sekunde bis zur Decke ansteigen. 

Mit jedem Schritt, den ich tat, fühlte ich mich irgendwie unsicherer. - Wenn das irgendwie Sinn ergab. Keine Ahnung, woran das lag, aber meine Gefühle schienen einfach verrückt zu spielen.

Nichts desto trotz ging ich weiter zur Treppe. Unten brannte kein Licht, das konnte ich bereits von hier oben sehen. 

Leise murmelte ich Lumos, ehe ich einen Schritt auf die Treppe setzte. Ein kleines Licht tauchte auf der Spitze des Stabes auf. Genau so viel Licht, wie ich benötigte. 

Als ich unten ankam, ließ ich meinen Blick über die Küche, sowie das Wohnzimmer wandern.

Nichts! Absolut niemand! Zur Sicherheit fragte ich nochmal in den leeren und dunklen Raum hinein, doch bekam auch darauf keine Antwort.

Die Person musste also wirklich nach draußen gegangen sein oder vielleicht war es auch einfach ein Hirngespinst gewesen. So richtig sicher war ich mir da gerade nämlich nicht mehr.

Etwas entspannter als noch vor einigen Minuten, begab ich mich näher an das Fenster in der Küche, welches auf den Vorgarten des Fuchsbaus gerichtet war. Viel konnte ich so nicht erkennen, weswegen ich kurzerhand zur Haustür lief und diese öffnete, um richtig nach draußen schauen zu können. 

Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, es nicht getan zu haben...

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt