Das Duell

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Kapitel 11

Abrupt blieb ich stehen. Auch Hermine schien den Lärm gehört zu haben, da sie mich verdutzt ansah.

"Was war das?", fragte sie mich neugierig und sah sich in die Richtung um, von der die Geräusche gekommen waren.

Mehr als ein Schulterzucken konnte ich ihr allerdings nicht geben. Aber mal ganz ehrlich: Komisch war das ganze schon, oder? Besonders weil es um diese frühe Uhrzeit generell leiser im Schloss war.

"Lass uns einfach weiter gehen", schlug ich Hermine nach einigen Sekunden des Wartens auf weitere Laute vor.
Doch während das letzte Wort meinen Mund verließ, begann auch der Lärm wieder.

Es schien diesmal allerdings noch näher zu sein, denn die Geräusche waren nahezu unüberhörbar.

Personen schrien sich gegenseitig an; warfen mit Worten um sich, die sie eigentlich gar nicht in ihren Wortschätzen haben sollten.

Schon jetzt kam mir das ganze merkwürdig vor, doch es wurde noch merkwürdiger, als ich glaubte meinen Namen gehört zu haben.

Wie ein lauter Schall, prallte er von den Wänden ab und suchte sich den Weg zu meinem Ohr.

Dann war es still. Totenstill - Jedoch zu still wenn man mich fragte.

Nachdem ich mit Hermine einen Blick austauschte, begannen wir beide loszulaufen und in diesem Moment schien auch die Auseinandersetzung in die nächste Runde zu gehen, denn ich sah die Funken eines Zaubers durch die Luft schießen.

Bei Merlin, das konnte nichts gutes zu verheißen haben!

Zur Sicherheit zückte ich ebenfalls schon einmal meinen Zauberstab und lief an die nächste Ecke, um von dort aus in den Flur zu spähen, von dem das Gebrüll kam. Hermine befand sich direkt hinter mir.

Doch mein Sichtfeld wurde von jemanden verdeckt, den ich mehr als gut identifizieren konnte.

Da war nicht nur Adrian mit den Rücken zu uns gedreht, sondern auch Malfoy, der ihm gegenüber stand.

Es wirkte fast so wie ein Duell, welches sich zwischen den zweien abspielte.
Ein Bild, welches ich wohl nie wieder im Leben vergessen werde. Es war so untypisch für Adrian etwas mit Zaubersprüchen handzuhaben und entgegenzuwirken und doch hatte er sich darauf eingelassen.

Der Schock stand mir nahezu ins Gesicht geschrieben - Vor allen dingen, weil sich jetzt vermutlich jeder denken konnte, wegen was sie aneinandergeraten waren. 

Ich bewegte mich nicht vom Fleck. Glücklicherweise sahen sie uns auch noch nicht, denn so konnte ich den Inhalt der Diskussion, beziehungsweise des Streits anhören, ohne dass beide mich wahrnehmen konnten.

"Das ein Malfoy so tief sinken kann und mit einer Weasley ins Bett steigt! Weiß davon etwa auch schon dein Vater?", hörte ich Adrian sarkastisch fragen. 

"Da macht aber genau der falsche unter uns die Späße", grinste Malfoy und versuchte Adrian zu provozieren. Doch-

"Was meinst du damit?", fragte dieser und nahm mir somit meine Frage ab. 

"Ach Pucey, tu nicht so, als wüsstest du es nicht"

Nun verstand ich gar nichts mehr. Auf was wollte Malfoy hinaus?

"Du weißt genau so gut wie ich, dass ich da etwas gesehen habe, was mit deinem Moralapostel-Status nicht so ganz zusammenpassen würde"

Zu gerne würde ich wissen, welche Gesichtsausdrücke Adrians Gesicht nun zierten, denn er fiel ihm weder ins Wort, noch versuchte er ihn auf andere Art und Weise zum schweigen zu bringen. Hatte er etwa auch was zu verbergen?

"Ich meine, es wäre doch mehr als Gerecht, wenn das Weasley Mädchen erfahren würde, was ihr ach so treuer Freund getan hat" 

"Weil du auch jemals in deinem Leben Fair gehandelt hast, Malfoy", er spuckte dessen Namen nur so aus und zog den Satz ins lächerliche.

"Vielleicht habe ich mich geändert und will das nun. Ich kann gleich zu ihr gehen und ihr erzählen, dass du -", weiter kam er nicht, da ihm keine Zeit dafür blieb.

Adrian schienen diese Worte nämlich so dermaßen wütend zu machen, dass er einen weiteren Zauberspruch sprach, der in seiner Wirkung wirklich unschön hätte enden können.

Doch ich konnte das nicht weiter mit ansehen!

"Stopp!", schrie ich so laut ich konnte und bewirkte somit, dass sie in ihren Handlungen innehielten. 

Beide schauten mich völlig entgeistert an, bis ihr Blick auf etwas beziehungsweise jemanden hinter mir hängen blieb.

Mit zusammengekniffenen Augen drehte auch ich mich um und erblickte eine mehr als wütend aussehende McGonagall nur knapp zwei Meter hinter mir.

Bei Merlins Bart, das hatte jetzt gerade noch gefehlt!

"Haben sie alle etwa vollkommen ihren Verstand verloren?", fragte McGonagall aufgebracht und gestikulierte sauer mit ihren Händen, "Mitkommen! Und zwar alle!"

"Aber Professor", hakte sich Hermine ein, die ich bei dem ganzen Trubel fast vergessen hätte, "Caity und ich haben gar nichts damit zu tun. Wir sind selber gerade erst eingetroffen"

"Und wieso hält Miss Weasley dann einen Zauberstab in ihren Händen, Miss Granger?"

"Nun-", versuchte Hermine eine plausible Erklärung zu finden, doch ich schnitt ihr das Wort ab.

"Ist ok Hermine, ich bin daran nicht ganz unschuldig", gestand ich und wendete mich anschließend Professor McGonagall zu, "Aber Hermine hat wirklich nichts damit zu tun. Sie hat noch nicht mal ihren Zauberstab in der Hand Professor"

Ich hoffte wirklich innständig, dass sie Hermine nicht auch noch dafür bestrafen würde.

Sie schaute zwischen uns vieren hin und her, ehe sie sagte: "Gut. Miss Granger, Sie können gehen, aber sie anderen kommen mit"

Einerseits war ich für Hermine erleichtert, andererseits hatte ich etwas Bange, was nun die Folgen waren.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt