Ende des Geheimnisses

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Kapitel 37

Der Brief!

Mist!

Wo hatte ich den denn nur hingelegt?

Ich wusste, dass ich etwas vergessen hatte! Die ganze Zeit über hatte mich dieses Gefühl nicht mehr losgelassen. Und jetzt war mir auch klar wieso.

Beinahe schon hysterisch durchsuchte ich meinen Umhang sowie alle Kleidungsstücke, die ich gestern getragen hatte.

Irgendwo musste ich den Brief doch hingesteckt haben, dachte ich und wühlte weiter zwischen meinen Klamotten.

"Suchst du etwas?", ertönte Hermine's Stimme unvermittelt im Raum. Ich erschrack etwas, entspannte mich aber, als ich meine beste Freundin sah.

"Einen Brief, den ich gestern eigentlich noch losschicken wollte", antwortete ich ihr.

"Brauchst du Hilfe beim Suchen?", bot sie mir an. Ich vermutete, dass ich etwas verloren aussah inmitten der ganzen Stofffetzen.

"Das wäre klasse", erwiderte ich also. Zwei Augen sollten ja bekanntlich mehr sehen als eins.

In wenigen Schritten war sie an mein Bett herangetreten und griff nach einem Teil.

"An wen sendest du denn einen Brief, der so wichtig zu sein scheint?", fragte sie Neugierig und warf mir einen interessierten Blick zu.

"Ach, nur einem Bekannten", winkte ich ab, "Es standen dort allerdings Informationen drin, die ich künftig nicht unbedingt an der nächsten Ecke in Hogwarts aufschnappen möchte"

Das war nicht ganz gelogen. Nur ein bisschen geflunkert oder etwas an der Wahrheit vorbeigeredet. Also ganz ok, oder?

"Will ich wissen, was das für Informationen waren?", sie verzog ihr Gesicht, sodass ich sofort wusste, worauf sie anspielte.

"Hermine!", stieß ich gespielt schockiert aus, "Was denkst du denn nur von mir?"

Sie zuckte lachend mit der Schulter.
Doch ich erkannte, dass sie mit meiner Antwort nicht glücklich war.
Sie wollte weiter nachfragen, was es damit auf sich hatte, doch das konnte ich nicht zulassen.
Klar hätte ich Hermine auch von der Botschaft erzählen können, aber ich wollte sie nicht schon so sehr beunruhigen. Ich wusste, wie lange und intensiv sie sich über alles mögliche Gedanken machte und da war diese Information gewiss nicht hilfreich.

Bevor sie also weiter nachfragen konnte, wechselte ich schnell das Thema: "Wo warst du den ganzen Tag über?"

Schließlich war es schon später Nachmittag und ich hatte sie nur heute Morgen flüchtig gesehen.

Mein Ablenkungsversuch schien tatsächlich zu funktionieren, denn sie sah mich ein Stück weit ertappt an.
I

ch konnte erkennen, wie sich auf ihren Wangen kleine Anzeichen von Röte abbildeten.
Das war wirklich ein sehr ungewöhnliches Bild, was mir einen Gedanken in den Kopf schießen ließ.

"Ron?!", war der einziger Name, den ich aussprach. Ich erkannte ein Funkeln, dass kurz über ihre Augen huschte.
"Ich glaubs nicht! Hermine, wieso erzählst du mir nichts davon?"

"Also erstens wollte ich dir einfach nach gestern Ruhe schenken und dich nicht stören und zweitens, kommt mir das ehrlich gesagter immer noch komisch vor, mit dir über deinen Bruder zu sprechen", schoss es wie eine Pistole aus ihr heraus. Sie atmete tief ein, ehe sie mich wieder ansah.

"Dann sage ich dir eben nochmal dasselbe, bis es hoffentlich angekommen ist: Du musst dich nicht schämen und mir so wichtige Dinge verheimlichen, weil du meinen Bruder magst, Hermine. Es ist wirklich völlig ok für mich. In aller erster Linie bin ich nämlich immer deine beste Freundin, mit der du über alles reden kannst! Merk dir das"

Plötzlich veränderte sich etwas in ihrem Blick. Sorge trat darauf zum Vorschein. Es sah so aus, als würde sie sich an etwas erinnern.

"Ich denke, ich muss dich was fragen. Bitte sei nicht sauer-",

"Was ist los?", wollte ich sofort wissen. Ihr Blick alarmierte mich etwas, weil ich ihn nicht richtig zuordnen konnte.

"Läuft da was zwischen dir und Malfoy?"

Ich stutzte. Damit hatte ich wohl im Moment am wenigsten gerechnet.

Aber woher sollte sie davon wissen?

War das vielleicht nur ein Test, um zu sehen, wie ich darauf reagierte?
O

der hatten Fred und George etwa geplaudert?

Doch das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Ich vertraute meinen Brüdern.
Als ich es ihnen gestern mehr oder weniger erklärt hatte, konnte man ihnen zwar ansehen, dass sie Draco am liebsten den Kopf abgerissen hätten, aber auf mein mehrmaliges Bitten willigten sie ein, niemanden davon zu erzählen.
Allerdings musste man aber auch dazusagen, dass ich bei meiner Erklärung ein paar Sachen, nun ja, sagen wir mal 'ausgelassen' hatte.
Dafür würde aber besonders Fred nun ein genaues Auge auf Malfoy und mich werfen. Ob die Einwilligung dazu eine gute Idee gewesen ist, würde sich noch herausstellen.

"Was? Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst", gab ich vor und hoffte, es wäre wirklich nur eine Vermutung ihrerseits.

"Du lügst", erkannte sie.

Ich blieb still. Was hätte ich darauf auch erwidern sollen? Wenn sie es mir eh schon ansah, dann würde das auch nichts mehr nützen.

Gedanklich prägte ich mir fest ein, dass ich daran zukünftig dringendst arbeiten musste! Denn würde es wirklich zu einem solchen großen Kampf kommen, dann würde es nur kontraproduktiv wirken, derart leserlich zu sein.

Alleine der Gedanke daran breitete erneut eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus und ließ die Angst in mir wachsen.

Hermine sah mich auffordernd an.

"Also schön", ich knickte ein. Es würde mir gewiss guttun mit jemanden darüber zu sprechen. Zumindest redete ich mir das ein. Denn mit meinen Brüdern, die jetzt gezwungenermaßen mehr oder weniger darüber bescheid wussten, konnte ich darüber ganz bestimmt nicht reden.

Und dann erzählte ich ihr vieles. Nicht alles - aber vieles. Und es tat verdammt gut. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie sich diese ganze Geheimniskrämerei auf mich persönlich ausgewirkt hatte. Es hatte zwar einen gewissen Reiz, sich ständig vor anderen verstecken zu müssen, aber keinen zu haben, mit dem man darüber sprechen konnte, war oft auch belastend. Ob es Draco wohl auch so ergangen war?

"Bist du dir sicher, dass du ihm vertrauen kannst? Er ist schließlich ein -"

"Malfoy", vervollständigte ich ihren Satz, "Ich weiß, aber er hat es mir in letzter Zeit schon oft bewiesen und ganz ehrlich: Ich denke, dass ich ihm glaube"

Besorgniss lag noch immer auf ihrem Gesicht, während sie seufzte: "Er hat es dir wirklich angetan, nicht wahr?"

Ich nickte zustimmend: "So wie kein anderer zuvor"

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A/N:
Nur als kurze Info:
Ich habe jetzt auch ein Instagram Profil für diesen Account hier auf Wattpad.
Dort werde ich voraussichtlich Infos zu den Geschichten und auch kleine Einblicke in noch folgende Kapitel geben.
Ich freue mich über jeden, der
vorbeischaut!!
LG Allie <3

Insta: allie_eevans_

Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt