Die Verfolgung beginnt

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Kapitel 48

Ich wusste, dass wenn ich mich nicht bald aufraffte und den Zauberstab benutzte, meine einzige Chance, hier wieder rauszukommen, verstrichen sein würde. Ich musste nun vorsichtig sein und bedacht handeln.

Die Fesseln! Ich musste mich zunächst aus ihnen befreien. Ein einfacher "Diffindo" würde es tun. Meine Augen schnellten zu dem Ereignis, dass sich vor mir abspielte. Noch immer waren die beiden in der selben streitigen Diskussion versunken.

"Wir sollten sie ins Anwesen bringen!", stand Malfoy Senior hinter seiner Meinung. "Und sie dort vom Ministerium finden lassen?!", zischte Bellatrix ihn an. "Das Ministerium wird uns nicht mehr nerven" "Ach ja? Woher willst du das wissen?!", spottete sie. "Ich habe meine Quellen und das solltest besonders du recht gut wissen"

Jetzt oder nie, dachte ich mir. Die Fesseln rutschten an meinem Handgelenk hinab, ehe sie unbemerkt zur Erde fielen. Meine Hände behielt ich trotzdem noch hinter meinem Rücken. Dennoch verstärkte sich mein Griff um den Zauberstab.

"Deine 'Quellen' waren schonmal besser Lucius", stichelte Bellatrix weiter. Es war erstaunlich zu sehen, wie wenig sie mit ihrem Cousin gemeinsam hatte. Psychopatin durch und durch würde ich sagen.

Ich wartete noch eine Sekunde, ehe ich, während meine Füße sich vorwärts bewegten, "Expelliarmus" und "Bombarda" in Malfoy's und Bellatrix Richtung rief. Innständig hoffte ich natürlich, dass es auch den Kerl, der etwas weiter abseits stand traf und zumindest etwas aufhielt mir nachzujagen. Durch den Raum flogen große Holzstücke und Steinbrocken, während eine Rauchwolke alles verdeckte. Doch zu diesem Zeitpunkt war ich schon aus dem Raum gerannt. Ich hört ein wütendes Kreischen: "Halt sie auf du Dummkopf"

Schneller, als ich jemals im meinem Leben gerannt war, durchquerte ich Zimmer für Zimmer, in der Hoffnung den Ausgang zu finden, bevor sie mich fanden und wieder einsperren würden - Oder schlimmeres tun würden.

"Hier lang", ertönte plötzlich eine Stimme seitlich von mir. Mein Kopf schnellte zu der Person, die da im Türrahmen stand. Es war Tony. Aber konnte ich ihn wirklich vertrauen? Was wenn er auch in diesem Moment kontrolliert wurde? Wie konnte man den Unterschied erkennen?

"Du kannst mir vertrauen. Hier ist die Tür, die nach draußen führt", er deutete auf etwas, dass ich von meiner Position aus nicht erkennen konnte, " Wenn du dich jetzt beeilst, kannst du einen großen Vorsprung erlangen"

"Wo ist sie?!", ertönte die schrille Stimme von Bellatrix gar nicht weit entfernt von dem Punkt, an dem ich und Tony uns befanden.

"Komm", flüsterte er und setzte leise hinterher, "Renn so schnell du kannst. Am besten in den Wald hinein. Dort werden sie es schwerer haben dich zu finden"

"Und du? Du musst auch mitkommen Tony, sonst werden sie dir noch mehr Schmerzen zufügen oder dich umbringen", sagte ich verzweifelt. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was die Konsequenzen für ihn sein würden, dass er mir half zu fliehen.

"Ich kann nicht!", er wirkte entschlossen. Ich wollte wissen, wieso er dies sagte, doch da erklangen Schritte ganz in der Nähe.

"Jetzt verschwinde! Schnell!", befahl er energisch.

"Danke", brachte ich nur noch hervor. Plötzlich fühlte sich meine Kehle staubtrocken an. So als müsste ich gleich losweinen, doch dieses Gefühl wurde schnell von den aktuellen Ereignissen unterdrückt.

"Geh!", schrie er ein weiteres mal und ich tat schließlich was er sagte. So schnell ich konnte lief ich durch die Tür hinaus ins freie. Der besagte Wald, von dem Tony berichtet hatte, war ganz in der Nähe. So würde es mir gelingen mich vor ihnen etwas zu verstecken und sie abzulenken.

Zwar hatte ich keinen blassen Schimmer, wo ich mich befand, doch das war gerade auch eher Nebensache. Mein Füße trugen mich in Windeseile zum Waldanfang. Ein Blick über meine Schulter verriet mir, dass sowohl der Kerl, als auch Bellatrix bereits aus dem schäbigen Haus gestürmt waren und mich wohl soeben entdeckt hatten, da sie genau in meine Richtung liefen.

Rasch lief ich in den Wald hinein. Die Äste unter meinen Füßen knacksten bei jedem Schritt, den ich machte. Es war ein relativ warmer Tag heute, was mir gerade erst aufgefallen war. Ein paar Mal musste ich einigen, tiefer gewachsenen Ästen ausweichen, doch das war kein Problem. Zumindest bis ich unbeabsichtigt über eine Baumwurzel stolperte und hinfiel.

"Schei*e", fluchte ich und versuchte wieder aufzustehen, doch durch mein Bein zuckte ein starker Schmerz.

"Weasley Mädchen, wo bist du?", hörte ich die Verrückte von einer nicht wirklich großen Entfernung rufen. Der Schweiß begann über meine Haut zu rinnen.

Ich musste jetzt aufstehen und weiterrennen! Egal wie schlimm der Schmerz war! Denn eines war sicher: Würden sie mich wieder fangen, dann hätten sie erst recht keinen Grund mehr, mir gegenüber Gnade zu erweisen. - Wenn sie dies überhaupt jemals in Anbetracht gezogen hätten.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt