"Es tut mir so leid..."

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Kapitel 35

Mein Kopf brummte enorm, als ich langsam mein Bewusstsein wieder erlangte. 
Zunächst hatte ich keinen blassen Schimmer, was gerade eben passiert war oder wo ich mich befand, doch als ich Stimmen hörte, begann ich mich langsam wieder zu erinnern.

"Wie kann man nur so unglaublich dumm sein Weasley?", drang Draco's zornige Stimme an mein Ohr.

"Was?!", erklang Fred's Stimme - oder war es George's? Merlin ich konnte sie gerade im Moment wirklich nicht unterscheiden.
"Das sagt ja wohl genau der richtige"

Langsam begann ich meine Augen zu öffnen, um die Situation etwas besser verstehen zu können. Doch so richtig brachte mir das auch nichts, weil es so hell in dem Raum war, dass es unmöglich war sofort etwas zu sehen.

Langsam bildete sich aber dann doch ein klares Bild vor meinen Augen ab.
Sie bemerkten zunächst mein Aufwachen nicht, weswegen ich die drei kurz musterte.

Fred und George auf der einen Seite meines Bettes; Draco auf der anderen.

Ein Blick zu meiner Rechten zeigte nun einen ganz anders - vom Gesichtsausdruck her - aussehenden Draco, der nun nämlich plötzlich eine siegessichere Miene aufgezogen hatte.

Merlin, bitte lass ihn das ganze nicht noch schlimmer machen!

"Ich hab sie wenigstens nicht angegriffen!", konterte Draco schließlich und löste damit wieder den Beginn einer neuen Diskussion aus, doch lange währte diese diesmal nicht.

"Meine Herren! Ich darf sie doch sehr bitten", kam eine weibliche Stimme hinter meinen Brüdern hervor, die sich als Madam Pomfrey entpuppte, "Miss Weasley braucht Ruhe und nicht drei aufgescheuchte Hühner, die sich gegenseitig bekriegen!"

"Ist schon ok Madam Pomfrey", sagte ich mit einer kratzigen Stimme.
Schlagartig lag die gesamte Aufmerksamkeit auf mir. Große Augenpaare starrten mich an.

"Ich hätte gerne, dass sie bleiben, wenn das in Ordnung ist", fügte ich noch hinzu.

"Wie Sie meinen. Aber wenn noch einmal eine solche Unruhe auftritt, dann sehe ich mich gezwungen, Sie drei rauszuschmeißen", sie sah jeden noch ein letztes mal an, ehe sie sich wieder von uns entfernte und aus dem Raum verschwand.

"Merlin Caity! Es tut mir so leid. Das wollte ich wirklich nicht..", begann sich Fred sofort zu entschuldigen. Er nahm meine Hand, die noch schlapp neben mir gelegen hatte. Ich konnte ihm ansehen, wie sehr es ihm leid tat, denn sein bleiches Gesicht und der Schuldige Ausdruck darauf sprachen Bände. Ein Blick zu George verriet mir, dass auch auf dessem Gesicht ein ähnlich besorgter Blick zu erkennen war.

Das war wohl auch ein seltener Anblick die zwei so zu sehen. Und ich musste sagen, dass mir das wirklich gar nicht gefiel. Vor allem nicht meinetwegen.

"Alles Gut"
Ich schenkte beiden ein Lächeln und versuchte damit auszudrücken, dass wirklich alles ok war, doch sie schienen nicht viel beruhigter zu sein.

"Es ist wirklich alles gut! Ich meine, es ist ja nichts schlimmeres passiert", erklärte ich und drückte seine Hand zur Bestätigung einmal fest zusammen.

"Glaub mir, ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir mehr zugestoßen wäre"

"Aber das ist es nicht", versuchte ich ihn von dieser Denkweise wegzubekommen.

Meiner Meinung nach, sollte man sich nämlich nicht über das Gedanken machen, was sonst noch alles hätte passieren können, sondern einfach den Augenmerk auf das tatsächlich passierte legen. Denn täte man nur noch weiter sehen, als es die Realität zulässt, dann würde man in allem nur noch das Negative sehen und das wäre einfach nur trostlos, nicht wahr?

"Wie geht's dir denn Schweserlein?", wollte George wissen und stützte sich leicht an dem Ende des Bettes ab.

"Ein bisschen Kopfschmerzen, aber ansonsten nichts weiter. Das wird bestimmt bald besser", sagte ich sicher. Ich hoffte nur, dass das wirklich auch so stimmen würde.
Ich wusste ja nicht, welchen Zauberspruch Fred aus seiner Wut heraus angewandt hatte.

Gott, dass würde ein längeres Gespräch werden, den beiden zu erklären, was genau sie gesehen hatten. Sie hatten schließlich gesehen und gehört, über was wir gesprochen hatten und wenn sie auch nur ansatzweise eins und eins zusmmenzählen würden, dann kämen sie ohnehin bald darauf.

Bei dem Gedanken fiel mein Blick kurz auf Draco, den ich bisher noch gar nicht richtig beachtet hatte. Wieso auch, er hatte mich verdammt nochmal verletzt mit seinen Worten... Oder eher gesagt seinem Schweigen. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich überhaupt nochmal mit ihm reden wollte. Mein Herz sagte ja, mein Verstand Nein; Doch mein Verlangen nach ihm, alleine wenn ich ihn ansah, übertraf alles und ließ mich einfach Handeln.

"Könntet ihr uns vielleicht ganz kurz alleine lassen?", fragte ich an Fred und George gewandt und sah sie mit bittenden Augen an, "Ich erkläre es euch später. Ich versprechs"

Glücklich sahen meine Brüder zwar beide nicht aus und es wirkte auch fast so, als würden sie nicht gehen, doch nachdem sie sich einen - für Außenstehende - unerkennbaren Blick zugeworfen hatten, nickte zunächst George und dann auch Fred.

"Danke", sagte ich, ehe sie so wie Madam Pomfrey den Raum verließen.

Jetzt waren es nur noch er und ich - und ein Haufen an Problemen, die zwischen uns standen.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt