F*ck

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Kapitel 6


Nächster Morgen

Ich spürte unter meinen Händen etwas warmes und weiches. Langsam zeichnete ich alle Strukturen mit meinen Fingern nach, die ich nach und nach erkundete. Meine Nase fing einen unbekannten Geruch ein. War es ein spezielles Aftershave mit einem Ticken..... Pfefferminz?

Ohne meine Augen zu öffnen, lag ich noch etwas so da und genoss diesen Geruch. Mir fiel auf, dass ich dieses mal nichts geträumt hatte und ohne große Gedanken in den Schlaf gefallen war.

Zunächst fühlte ich mich eigentlich ganz in Ordnung, bis ich mich etwas bewegen wollte und spürte, dass mir gefühlt jeder Knochen weh tat.

Erst jetzt bemerkte ich auch diesen stechenden Schmerz, der sich in meinem Kopf bemerkbar machte. Ich stöhnte leise auf und hielt mir meinen Schädel. Verdammt, was hatte ich gestern nur getan?! Alles war irgendwie verschwommen.

Allerdings sollte dies gleich eher zur Nebensache werden, denn als ich mich versuchte zu strecken, stieß ich mit meinem Fuß gegen etwas...

Dieses etwas zischte neben mir auf und ganz plötzlich war ich hellwach. Ich schnellte nach oben - was keine gute Idee gewesen war bei meinen Kopfschmerzen - und stützte mich mit meiner Hand ab. Augenblicklich schoss mein Blick nach rechts.

Ich erschrak. Meine Augen vergrößerten sich. Es war nicht Adrian, nein, es war niemand anderes als Draco Malfoy, der da neben mir lag. Oberkörperfrei und nur bis über die Hüfte mit einer Decke bedeckt.

Seine Haare waren ein reines Chaos, während er seinen Arm nach links ausgestreckt hatte, wo ich wohl gerade eben noch gelegen hatte.

Als auch er mich erblickte wurden seine Augen ebenfalls größer und er zog seine Augenbrauen zusammen.
Er schien zu realisieren, wer da die ganze Nacht neben ihm gelegen hatte; richtete sich im Bett auf und rutschte etwas von mir weg. Sämtliche Farbe entwich seinem Gesicht - wenn das überhaupt möglich war.

Dann fiel mir etwas ein.
In der Hoffnung, dass ich nicht das sah, was ich dachte, schaute ich an mir herab.

"Fuck", stieß ich aus.
Ich trug nichts. Keinen BH, keinen Slip, rein gar nichts. Meine schlimmste Befürchtung wurde zur Realität.

Meine Fortsetzung der Vergangenheit schien zur Gegenwart zu werden.

Sofort zog ich die Decke näher an meinen Körper.

Wie in einem Film schossen urplötzlich die Bilder von gestern Nacht durch meinen Kopf. Seine Hände, die sich auf meinem gesamten Körper befunden hatten; seine Lippen, die mich von meinem Hals bis zu der intimsten Stelle meiner Gestalt geküsst hatten; seine Haut, die ich an meiner gespürt hatte; diese unglaubliche Erregung, die zwischen uns beiden geherrscht hatte.

"Fuck", entfuhr es mir noch einmal. Ich musste hier weg! Und zwar sofort! Wenn mich irgendjemand hier sehen würde, dann hatte ich ein großes Problem.

Augenblicklich suchte ich mit meinen Augen ab, wo sich meine Kleidung befand. Zu meinem Pech lag alles kreuz und quer auf dem Boden verstreut. Mit der Decke fest um meinen Körper gewickelt, stand ich auf und holte meine Kleidung und verschwand für einige Sekunden im anliegenden Raum, dass sich als Bad entpuppte. Ich hatte mich noch nie so schnell angezogen wie an diesem Tag.

Anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlage, denn sonst hätte er mich bestimmt dumm angemacht.

Ohne besagtem noch einen weiteren Blick zuzuwerfen, lief ich geradewegs auf die Türe zu. Dabei brannten sich seine Augen fast in meinen Rücken ein.

Schnell öffnete ich die Holztür und schlich mich von dort heraus; in der Hoffnung, dass mich niemand sehen würde.

Zum Glück schien es noch ziemlich früh zu sein, weswegen ich niemanden begegnete. Nachdem sich die Räume der Vertrauensschüler auf der selben Ebene wie der Raum der Wünsche befanden, war es nicht verwunderlich, dass wir zu ihm gegenagen waren.

Trotzdem war die Vorstellung, dass ich und Malfoy- Ja, es war einfach verdammt nochmal eklig. Ich schämte mich unglaublich dafür. Sollte das auch nur einer mitbekommen, wäre ich geliefert.

Doch dann kam mir Adrian in den Sinn. Ich blieb abrupt stehen und mir war so, als müsste ich mich gleich übergeben. Wahrscheinlich war ich noch nie so blass im Gesicht gewesen, wie in diesem Moment.

Ich hatte meinen Freund betrogen!

Diese Realisierung traf mich hart. Auch wenn ich betrunken und irgendwie nicht ganz bei Sinnen war, hätte ich das niemals tun dürfen. Auch in diesem Zustand hätte ich Nein sagen können, wenn ich es denn gewollt hätte.

Jetzt fühlte ich mich so, als wäre ich Willig mit Malfoy ins Bett gestiegen und das war fast noch schlimmer als die Aktivität selbst.

Ich hatte wirklich viel Scheiße gebaut und das alles in nur knapp sechs Stunden. Wie konnte das überhaupt möglich sein?

Ich fühlte mich schrecklich.

Nun war ich die, die sich auf einer Party in ein Drama verwickelt hatte, aus dem ich gewiss nicht mehr so schnell rauskommen würde.

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt