Kapitel 47
"Nun, was sollen wir mit dir als erstes anstellen?", fragte die Hexe grinsend und lief gaffend um mich herum. Ich verzog mein Gesicht; fühlte mich wie ein Tier in einem Käfig, dass sich jeder zur Belustigung anschauen konnte.Sie hatten mich in einen Raum gebracht, der sich ein Stockwerk weiter oben befand. Zwar war ich nun gefesselt, doch zumindest war es mir nun möglich ein bisschen Licht zu sehen.
"Wie wärs mit einem Cruciatus-Fluch, damit wir auch viel Spaß dabei haben, die Antworten aus dir heraus zu foltern", schlug sie belustigt vor.
Mir wich währenddessen alleine bei der Vorstellung, diesen Fluch am eigenen Leibe spüren zu müssen, sämtliche Farbe aus dem Gesicht.
"Bellatrix hör auf!", erklang eine feste und bedrohliche Stimme hinter der braunhaarigen Psychopathin, "Wir brauchen sie noch"
"Ok ok, ist ja gut", sprach sie und trat einen Schritt zur Seite, sodass ich freie Sicht auf den Mann hatte. Es schockierte mich, als ich sah, wer sich dort befand.
Es war Lucius Malfoy. Draco's Vater, welcher mir nun gegenüber stand. Selbst von hier aus konnte ich seine stürmisch-grauen Augen erkennen, die denen von Draco zum verwechseln ähnlich schienen. Es bestand kein Zweifel daran, dass er seine Augen nicht von seinem Vater geerbt hatte.
"Draco hat mir einiges über dich erzählt"
Ich blieb stumm, ließ mir nicht anmerken, wie sehr mich die Erwähnung seines Namens aus dem Konzept brachte.
"Er meinte, du wärst sehr begabt in Arithmantik. Was ein Wunder ist, wenn man bedenkt, von welchen Leuten du abstammst", er lächelte mich zum Schluss hin an. Es wirkte fast so, als würde er versuchen mir zu verklickern, dass er gerade einen übermäßig lustigen Witz über meiner Familie erzählt hatte. Doch ich sah in seinen Augen, dass er es mehr als nur ernst gemeint hatte.
"Bitte?", ich versuchte die Wut, die nach seinen Worten in mir aufkeimte, bestmöglich aus meiner Stimme herauszuhalten.
Doch er ging gar nicht mehr darauf ein. Stattdessen tat er so, als wäre das gerade nie passiert und sprach einfach weiter: "Weswegen wir eigentlich hier sind: Einzig und alleine eine kleine -nennen wir es... Auskunft, ist von Nöten, damit du wieder zu deiner Familie zurück kannst"
"Und die wäre?", fragte ich - Bereits mit dem Hintergedanken, um was es sich denn handeln könnte.
"Du weißt etwas, was für uns von großer Bedeutung sein könnte"
"Ich habe keinen blassen Schimmer, von was Sie sprechen", versuchte ich glaubwürdig rüberzubringen.
Nun war ich mir sicher, um was es ging. Doch woher sollten sie davon wissen? Wer sollte es ihnen gesagt haben? Außer mir wusste bisher niemand darüber bescheid und ich würde alles in meiner Macht stehende tun, damit das auch so blieb. Konnte man der Botschaft nämlich vertrauen schenken, dann war diese ganze Situation mehr als gefährlich - Nicht nur für mich, sondern für uns alle.
"Lügnerin", erklang Bellatrix Stimme neben Lucius. Ihre Augen brannten sich in die meinen ein, als sie mich eindringlich beäugte. Ein Schauer lief mir über meinen Rücken.
"Caity-", begann Lucius zu reden, "Du weißt genau, was ich meine"
Meinen Name aus seinem Mund zu hören verhalf nicht dazu, dass sich dieser Gespräch mehr wie auf Augenhöhe anfühlte. Ganz im Gegenteil.Es bewirkte einzig und alleine, dass ich mich daran erinnerte, wie abwertend er damals mit meinem Vater gesprochen und uns Kinder mehr als nur einen abschätzigen und überlegenen Blick zugeworfen hatte. Fast so als wären wir Dreck oder Unkraut.
Sich einzuschleimen oder so zu tun, als würde ich ihm wegen seines falschen freundlichen Benehmens gleich mein Vertrauen schenken war einfach nur erbärmlich und dämlich.
Ich sagte nichts. Fixierte meinen Blick auf einen Punkt an der Wand, der mir gegenüber lag. Es fühlte sich so ähnlich an, wie damals, als ich als Kind nicht zugeben wollte, wo ich Ginny's Stoffpuppe versteckt hatte und stur geblieben war, obwohl ich dadurch noch länger Hausarrest bekommen hatte. Ziemlich komisch diese Situation mit einer solchen Kindheitserinnerung zu vergleichen, aber dies verhalf mir wenigstens dazu, mich daran zu erinnern, dass ich nicht alleine war.
"Je länger du schweigst, desto länger musst du hier bleiben und kannst deine Familie nicht sehen", versuchte Malfoy mir ins Gewissen zu reden. Am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen, als er das Wort "Familie" ganz besonders betonte. Wie konnte man nur so von sich selbst überzeugt sein, dass man andere, die vielleicht nicht so viele Möglichkeiten wie man selbst hatten, so runterspielen musste?
"Auch wenn ich etwas wüsste, würde ich es ihnen niemals sagen!"
"Muss ich dich etwa an die vielen anderen Methoden erinnern, die dich gewiss zum Reden bringen werden meine Liebe?", kam es von Bellatrix. Alleine ihr Grinsen dabei verriet mir, wie erfreut sie darüber wäre, diese 'Methoden' selbst an mir anzuwenden.
Ein weiteres mal bekam ich es mit der Panik zu tun. Ich hasste es, wie schnell sie mich aus der Bahn werfen konnten. Meine Atmung nahm wieder Fahrt auf.
Gerade in diesem Augenblick hörte ich etwas. Ganz leise vernahm ich ein Flüstern, welches sich in meinem Ohr befinden zu schien; zumindest schien es niemand anderes zu hören, da sich Lucius und Bellatrix mittlerweile miteinander unterhielten oder besser gesagt stritten, was sie nun am besten mit mir anstellen sollten. Doch ich hörte auch sie bald nicht mehr wirklich. Stattdessen drang das Flüstern immer mehr in den Vordergrund. Es hatte eine Beruhigende Wirkung auf mich. Immer die selben vier Worte ertönten:
Hol dir den Zaubertab.
Doch von welchen Zauberstab sprachen sie und wie sollte ich überhaupt an einen Zauberstab kommen? Wo doch alle um mich herum standen und mich sofort erwischen würden, wenn ich mich irgendwie bewegte.
Doch dann fiel mein Blick unbemerkt auf den Zauberstab, der aus der Jackentasche des Kerls ragte, dessen Namen ich noch immer nicht kannte.
Stell es dir vor und dann tu es.
Trat die Stimme wieder in mein Gehör. Ich dachte gar nicht weiter darüber nach, was ich da eigentlich tat, aber ich stellte mir vor, wie der Zauberstab sich in meiner Hand befand und keine Sekunde später tat er dies wirklich und ließ mich verwirrt zurück
_________________________
A/N:
Endlich habe ich es geschafft dieses Kapitel fertigzustellen, nachdem es jetzt ungefähr drei Wochen unberührt in meinen Entwürfen gelegen hat. Ich hatte einfach in letzter Zeit so unglaublich viel zu tun, aber nachdem ich nun eine Woche zuhause bin, schaffe ich es bestimmt wieder etwas mehr zu schreiben.
Danke, dass ihr so lange gewartet habt!!<3
LG Allie <3
DU LIEST GERADE
Gefährliches Verlangen || Draco×Caity
Fiksi Penggemar*Bald wieder neue Kapitel* Inhalt: Caity Weasley ist hübsch, attraktiv und klug. Seit einigen Monaten ist sie mit Adrian Pucey zusammen. Zwischen ihnen läuft es prächtig, bis eine Party alles verändert und Draco Malfoy in ihr Leben tritt. Immer wied...