Kapitel 41Langsam zog die unendlich wirkende Landschaft an mir vorbei. Die Müdigkeit stieg immer mehr an, je länger ich aus dem Fenster sah und die gleichmäßigen Wiesen und Hügel betrachtete. Es hatte etwas beruhigendes an sich. Etwas friedliches - und das schätzte ich mittlerweile sehr. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, wie lang es wohl noch so ruhig sein würde.
Gleich morgen, wenn wir zuhause sein würden, würde ich mich mit Lupin treffen - auf mein Bitten hin - und ich könnte mich jemanden anvertrauen, der mir helfen beziehungsweise sich damit gut auskannte und nicht zu nahe an mir stand. Mum würde vor Sorge vermutlich fast durchdrehen, wenn sie davon erfahren würde und Dad wäre nur noch beschäftigt im Orden und im Ministerium. Solange sie es noch nicht wissen mussten, wollte ich ihnen diese Last auch nicht aufladen.
Vielleicht war es die falsche Entscheidung, aber ich wusste einfach nicht, wie ich mit diesen Informationen sonst umgehen sollte.
Zumal ich noch nicht einmal Draco davon hatte erzählen können. Nicht, weil ich ihm nicht vollstens vertraute, sondern weil der dunkle Lord leider trotz allem mehr mit seiner Familie zu tun hatte, als es mir lieb war und es so ein leichtes für ihn wäre, Draco's Erinnerungen zu sehen und seine Gedanken zu lesen. Ich wollte schlichtweg kein Risiko eingehen, obwohl es mir mehr als schwer gefallen war, mich ihm nicht zu öffnen.
Mein Herz pochte wie wild alleine bei dem Gedanken daran, die Sachen laut auszusprechen, die ich bisher nur im Kopf hunderte Male durchgegangen war und in alle erdenklichen Richtungen gewendet hatte.
Mein Kopf, der auf der Scheibe des Zuges lag, bewegte sich je nachdem, wie die Reifen des Zuges über die Schienen fuhren, leicht mit. Ich konnte nicht gerade behaupten, dass mir diese Position gut tat, aber was solls. So konnte ich wenigstens etwas dem Gespräch entgehen, dass in unserem Abteil geführt wurde.
Harry, Hermine, Ron und Tony saßen vor oder neben mir verteilt. Sie unterhielten sich angeregt über die bevorstehenden Ferien und was alles geplant war. Dabei war besonders Tony sehr hibbelig und konnte es beinahe kaum erwarten in den Fuchsbau zu kommen.
Ich spürte immer mal wieder Hermine's oder Harry's Blicke auf mir, die sich gegenüber befanden, ignorierte sie aber. Ehrlich gesagt war mir gar nicht bewusst, wieso ich so dermaßen abwesend war in letzter Zeit, doch ich schob es einfach auf alles mögliche, was sich in meinem Leben abspielte.
Schließlich überkam mich die Müdigkeit vollkommen und meine Augen wurden ganz schwer, bis sie anschließend komplett zufielen.
Meine Atmung verlangsamte sich und ehe ich merkte, dass ich bereits einige Minuten schlief, wühlte mein Gehirn alles mögliche hervor und versuchte es zusammenzupuzzeln. Ganz egal, ob es Sinn ergab, mein nachfolgender Traum sollte mir noch einiges an Nerven und Gedanken kosten.Ich sah mich selbst im Hogwarts Express sitzen. Genau so, wie ich vorhin wohl ausgesehen haben musste. Es fühlte sich alles ziemlich normal und vor allen Dingen real an.
Doch plötzlich schien sich das Bild zu verändern. Ich befand mich nicht mehr im Zug. Ehrlich gesagt, war es mir zunächst nicht möglich auszumachen, wo ich mich befand. Das einzige, was mir auffiel, war dieser beisende Geruch, sowie die unausstehliche Kälte.
Vor meinen Augen herrschte völlige Dunkelheit. Kein einziger heller Fleck befand sich in meinem Sichtfeld, was mir ein flaues Gefühl im Magen gab. Trotzdem schien ich entspannt und ruhig zu bleiben - Rührte mich aber auch keinen Zentimeter.
Es war still. Viel zu still. Das war ich weder von zu Hause noch von Hogwarts gewöhnt. Es war immer ein enormer Trubel, egal wo man hinging, doch jetzt fühlte ich mich beinahe wie in einem schwarzem Loch.Es kam mir so vor, als würden Stunden vergehen, bis etwas geschah.
Gedämpft vernahm ich Stimmen. Mit großer Willenskraft versuchte ich zu hören, was sie sprachen, aber so richtig wollte mir das auch nicht gelingen. Meine Ohren waren wie in Watte gepackt.
Ein seltsames Gefühl überkam mich. Ich fühlte mich urplötzlich wohl und auch der Geruch verwandelte sich in einen Duft, der mich an frisch gepflückte Blumen und Honig erinnerte. Zwar war mein Umfeld noch immer dunkel, doch das machte mir nun überhaupt nichts mehr aus.Unvermittelt drangen Worte an mein Ohr, die ich nun klar und deutlich verstehen konnte: "Du kannst es schaffen mit unserer Hilfe"
Ich verstand nicht woher diese Stimmen kamen, denn es hörte sich so an, als würden sie aus allen möglichen Ecken hervordringen. Auch war mir nicht klar, was diese Worte zu bedeuten hatten, doch mehr bekam ich heute nicht.
Die Stimmen und Gerüche schienen sich wieder in den vorherigen Zustand zu bewegen, sodass ich mich wieder sehr unwohl und verloren fühlte. Auch die Stimmen waren wieder meilenweit entfernt und verklangen schließlich komplett.
Da befand ich mich wieder am Anfang meines Traumes. Nicht wirklich Wissender, aber auch nicht gerade Unwissend.
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Gefährliches Verlangen || Draco×Caity
Fanfiction*Bald wieder neue Kapitel* Inhalt: Caity Weasley ist hübsch, attraktiv und klug. Seit einigen Monaten ist sie mit Adrian Pucey zusammen. Zwischen ihnen läuft es prächtig, bis eine Party alles verändert und Draco Malfoy in ihr Leben tritt. Immer wied...