His true nature//Minsung

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Gelangweilt trommle ich mit den Fingern auf dem Tisch herum.
Wieso dauert das immer so lange.
Die könnten das alles doch einfach verkürzen.
Ist ja nicht so als würde ich das erste mal hier sitzen.

Der Frau neben mir scheint mein Getrommel auf die Nerven zu gehen weshalb sie mir leicht auf die Hand tippt damit ich aufhöre. Genervt seufze ich aus und lehne mich mit verschränkten Armen im Stuhl zurück.
Wie lange muss ich diesem Typen da vorne eigentlich noch zu hören?

Ich weiß doch sowieso was dabei raus kommt.
Wahrscheinlich werde ich nur wieder irgendeine Geldstrafe bekommen und dann hat sich die Sache auch wieder.
So ist es jedes Mal und so wird es auch dieses mal sein.
Der Grund warum ich hier, wieder einmal, vor mich hin gammle ist der gleiche wie immer.
Also warum sollte meine Strafe dieses mal anders sein.

„Das Gericht hat Lee Minho zu sechs Monaten gemeinnützige Arbeit verurteilt!" spricht der Richter aus. Geschockt stehe ich auf.
Das kann doch nicht deren ernst sein!
Die wollen mich ernsthaft in eine Einrichtung stecken damit ich dort den Dreck beseitige. Das können die schön vergessen.

„Das können Sie vergessen! Ich gehe ganz bestimmt nicht in so eine behinderte Einrichtung um denen die drecksarbeit zu erledigen!" wehre ich mich. Meine Anwältin versucht mich wieder auf den Stuhl zu drücken. Nur mit widerstand lasse ich mich von ihr zurück auf den Stuhl setzten.

„Sie sitzen nun schon zum sechsten Mal in diesem Gericht wegen Wandalismus. Wir haben Sie bereits das letzte mal gewarnt. Wenn sie nicht für einen längeren Zeitraum in eine Jugenstrafanstalt eingewiesen werden möchten ist dies hier Ihre letzte Chance!" Der Richter lies keinen Widerspruch zu.
Leise knurrend durchbohre ich den Mann in der Robe mit meinem Blick.
So langsam hasse diesen Richter. Können die mir nicht mal einen anderen geben. Ist doch klar das er mir Sozialstunden aufdrückt wenn der mich ständig zu Gesicht bekommt. Hätte ich einen anderen Richter bekommen wäre ich locker mit einer einfachen Geldstrafe davon gekommen.

„Und was soll das für eine Einrichtung sein?" frage ich patzig. Er kann ruhig merken das ich ihn hasse.
„Es handelt sich um keine Einrichtung." sagt er kurz und kramt in seinen Unterlagen herum.
Etwas verwirrt mustere ich den Mann hinter dem Richterpult.
Was soll das heißen?
Ich dachte das man Sozialstunden immer in irgendwelchen Krankenhäusern oder so ableistet.

„Sie werden für eine Familie arbeiten." anscheinend hat er seine Papier gefunden. Der Richter sieht zu mir. Ich hingegen kann ihn nur weiterhin verwirrt ansehen.

„Die Familie Han hat sich freiwillig dazu bereit erklärt Sie aufzunehmen und angeboten das Sie ihre Zeit bei ihnen abarbeiten können." während seiner Erklärung deutet er auf eine Dame, welche im Zuschauerraum sitzt.
Kurz musste ich schlucken, denn ich kenne diese Frau. Ihr gehört nämlich die Firma welche ich verwüstet hatte.
Ich zerstöre das was sie sich aufgebaut hatte und sie meldet sich freiwillig damit ich bei ihr meine sechs Monate abarbeiten kann.
Das ergibt für mich nur wenig bis überhaupt keinen Sinn.

„Die Verhandlung ist somit beendet!" Mit dem Schlag des Hammers war diese Verhandlung beendet und ich konnte gehen.
Meine Anwältin lies mich jedoch nicht so einfach verschwinden.

„Minho ich erwarte von dir das du deine Sozialstunden ohne große Zwischenfälle ableistest. Denn sonst bekommst du eine Verlängerung und ich kann mir vorstellen das du das nicht wollen würdest." genervt atme ich aus.
„Jaja schon klar!" Ich gehe einfach ohne mich zu verabschieden.
Ich kann diese Frau nicht abhaben. Die ist doch nur nett zu mir weil sie was von meinem Vater will, wenn sie nicht schon eine Affäre mit ihm hat.

Endlich aus diesem Gebäude raus bleibe ich einen Moment stehen um tief durch zu atmen. Ich will im Moment nicht wieder das Verlangen bekommen etwas kaputt zu schlagen nur weil ich wieder an meinen Vater denken musste.
Er ist ein Arschloch und denkt er könnte sich alles nehmen was er will. Alleine an ihn zu denken macht mich aggressiv. Und da ich ihn nicht schlagen kann mach ich nun mal eben die Sachen anderer kaputt.

„Du bist dann wohl derjenige welcher in meiner Firma solch ein Chaos hinterlassen hat." spricht mich eine Frauen Stimme von der Seite an. Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich zu ihr. Es ist die selbe Frau welche sich für meine Sozialstunden angeboten hat.
Ich sah sie mir einen Moment an. Sie sieht aus wie diese typische Geschäftsfrau.
Ihre Haare waren zu einem hochsitzenden Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie trägt eine weise Bluse und eine schwarze Hose. Sie hat eine Handtasche umhängen und trägt hochhackige Schuhe.
Typisch eben.

„Wie wäre es. Ich lade dich zu einem Kaffe ein und erkläre dir was du bei uns zu machen hast."
Dafür das ich ihre Firma auf den Kopf gestellt hatte ist sie ziemlich nett zu mir. Verwirrt aber auch überrascht nehme ich ihr Angebot an. Ich meine ich muss spätestens Morgen sowieso zu ihnen, da wäre es bestimmt gut ein paar Informationen zu haben.

„Dann legen Sie mal los." vordere ich die Dame vor mir auf zu reden. Wir sitzen in einem Café neben dem Gerichtsgebäude. Sie hat einen Kaffee vor sich stehen und ich einen Ice Americano.

„Zu aller erst einmal hätte ich eine Frage an dich."
„Und welche?" Mit hochgezoger Augenbraue mustere ich die Frau vor mir.

„Kannst du schwimmen?"
Verwirrt blinzle ich einige Male. Was soll denn diese blöde frage.
„Ja." trotz dessen das ich ihre Frage nicht nachvollziehen kann antworte ich ihr.
Zufrieden fängt sie an zu lächeln.
Jedoch stört mich an ihrem lächeln etwas. Es wirkt nicht so als wäre sie glücklich. In ihren Augen spiegelt sich Schmerz und Kummer wieder.

„Deine Aufgabe wird es sein dich um unseren Sohn zu kümmern. Mein Mann und ich sind nicht oft zuhause und unseren letzten Mitarbeiter hat er aus dem Haus gejagt. Jedoch habe ich bei dir ein gutes Gefühl das du dich nicht so einfach davon jagen lässt."

Ich soll mich also um ihren Sohn kümmern. Na so schwer kann das doch nicht werden.

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