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Wach wurde ich weil mir ständig in die Wange gepikst wurde. Murrend strecke ich mich und versuche meine Augen zu öffnen, was bei dieser Helligkeit ein ganz schönes Problem darstellt. Ich muss mir mal angewöhnen den Rolladen zu schließen bevor ich schlafen gehe.
Während ich versuche mich an die Helligkeit zu gewöhnen kann ich ein leises kichern wahrnehmen. Mit nur einem offenen Auge erkenne ich Jisung neben mir, mit einem zarten lächeln im Gesicht.

„Du bist schon wach?" Frage ich und reibe mir über die Augen um den restlichen Schlafsand aus ihnen zu bekommen.
„Mhm schon eine weile. Dir beim schlafen zu zusehen ist sehr amüsant."
„Wieso sollte das amüsant sein?"
„Du verziehst manchmal das Gesicht ganz merkwürdig. Und das sieht echt lustig aus." kichert er vor sich her. Ich würde das ja jetzt komisch finden aber Jisung sieht einfach zu niedlich aus.

„Wieso hast du mich eigentlich geweckt?"
„Ich müsste mal ins Badezimmer."
„Und wozu brauchst du dann mich?" Frage ich Jisung verwirrt. Sonnst hat er mich doch dazu auch nie gebraucht.
„Naja also soweit ich mich erinnern kann bin ich gestern im Wohnzimmer eingeschlafen. Fällt dir also was auf?"
Verdammt, stimmt ja. Man ich muss mir angewöhnen daran zu denken. In Windeseile stehe ich auf und hole so schnell ich kann Jisungs Rollstuhl aus dem Wohnzimmer.

„Tut mir leid das nächste mal versuche ich daran zu denken." Entschulde ich mich während sich Jisung in seinen Rollstuhl setzt.
„Das nächste mal." Haucht er leise da es anscheinend nicht für meine Ohren gedacht war. Also tue ich so als hätte ich ihn nicht gehört.
„Hast du was gesagt?"
„Nein, Nein." Lächelt er mich an und macht sich danach auf den Weg ins Badezimmer.

Während Jisung im Badezimmer ist mache auch ich mich frisch. Also duschen, anziehen, Zähne putzen usw. Da Jisung immer länger als ich im Bad braucht richte ich in der zeit das Frühstück.
Ich hatte grade den letzten Teller auf dem Tisch abgestellt da klingelt es an der Haustür. Verwirrt sehe ich auf.
Na nu?
Wer kommt den so früh schon vorbei?

Ich öffne die Haustür und Soyeon steht vor mir. Überrascht sehe ich sie an.
„Soyeon?"
„Entschuldige das ich so früh störe aber ich wollte dich um Hilfe bitten." Ihr scheint es peinlich zu sein, da sie rot wird und ständig auf den Boden sieht.
„Meine Hilfe? Wobei?"
„Darf-darf ich kurz reinkommen um dir das genauer zu erklären?" Bittend sieht sie mich an.
„Ich weiß nicht ob das-„
„Bitte Minho ich brauche wirklich deine Hilfe!" Soyeon nimmt mich am Handgelenk und drückt etwas zu um ihre bitte zu unterstreichen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich jetzt machen soll. Ich kann sie nicht einfach so ins Haus lassen weil Jisung das bestimmt nicht zulassen wird. Andererseits kann ich sie in diesem Zustand nicht einfach wieder nach Hause schicken. So wie sie vor mir steht mit glasigen Augen und total angespannt. Verdammt!

„Also schön." Seufze ich aus, nehme dabei ihre Hand von meinem Handgelenk.
„Warte kurz hier, ich bin gleich zurück." Soyeon nickt während ich die Haustür schließe und zu Jisung Badezimmer sehe. Ihm wird das ganz sicher nicht gefallen.

In dem Moment in welchem ich Klopfen wollte öffnet sich die Badezimmer Tür und Jisung steht vor mir.
„Du weißt ich will das nicht!" Sagt er noch bevor ich hätte etwas sagen können.
„Das weiß ich aber-„ Ich breche ab da Jisung mir die Hand vor's Gesicht hält.
„Vergiss es. Wenn du sie unbedingt rein lassen willst dann mach das."
„Jisung." Ohne noch einmal ein Wort mit mir zu wechseln geht er in sein Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Besorgt sehe ich ihm dabei zu. Er wirkte plötzlich so bedrückt und... und traurig. Er war nicht wütend oder aggressiv. Sonder eher so als wäre es ihm egal und als hätte er keine kraft mehr sich zu währen. Ich verstehe nicht was mit ihm los ist.

Mit einem noch immer schlechten Bauchgefühl gehe ich zurück zu Soyeon um sie ins Haus zu lassen. Wir setzen uns ins Wohnzimmer und sie beginnt gleich darauf nervös ihre Hände zu kneten.
„Also wobei brauchst du meine Hilfe?" Möchte ich endlich von ihr wissen.
„Das ist mir sehr unangenehm und eigentlich hätte ich dich da nicht mit hinein ziehen dürfen aber mir ist in dem Moment nichts besseres eingefallen." Beginnt sie zu erzählen.
„Worum geht es denn?" Nach meiner Frage biss sie sich auf die Lippe und verkrampft ihr Gesicht.
„Ich habe Hyunsuk gesagt das wir zusammen wären." Sie kniff die Augen zusammen während ich sie nur baff anstarre. Sie hat bitte was getan?!

„Du hast was?!"
„Es tut mir leid ich weiß ich hätte das nicht sagen sollen aber er hat mir so viele fragen gestellt und da hat mein Hirn ausgesetzt und bevor ich hätte überhaupt nachdenken können kamen die Wörter wie von selbst über meine Lippen." Versucht Soyeon sich zu erklären und redet dabei so schnell das ich fast Probleme hatte sie zu verstehen.
„Aber wieso sagst du denn sowas! Ich dachte du magst Hyunsuk?"
„Das tue ich ja auch aber-„ Sie bricht ab um ihr schluchzen zu unterdrücken. Ihr laufen schon seit sie angefangen hatte zu reden vereinzelt Tränen aus den Augen.

„Wieso gehst du dann nicht zu ihm und erklärst ihm die Situation?"
„Das ist nicht so einfach!" Schreit sie mich fast schon an.
„Natürlich ist das einfach! Geh hin und sage das du gelogen hast!"
„Das kann ich nicht! Versteh doch wenn ich jetzt sage das ich gelogen habe wird er denken ich lüge in mehren dingen."
„Und was denkst du sollen wir jetzt machen? Schließlich sind wir nicht zusammen!"
„Wir werden einfach für eine oder zwei Wochen so tun als wären wir zusammen und dann Trennen wir uns wieder." Soyeon wird etwas ruhiger und versucht sich ihre Idee selbst schön zu reden. Die will mich doch verarschen! Was sollten denn meine Freunde denken wenn ich Plötzlich mit ihr zusammen bin. Die denken dann doch auch das ich sie verarschen will.
„Ist das dein ernst!"
„Bitte Minho! Du hast keine Ahnung wie schlimm es für ein Mädchen ist als Lügnerin abgestempelt zu werden. Besonders wenn es um solch ein Thema geht."
„Das ist doch-„
„Ich erwarte ja nicht das du mich küsst oder so etwas. Wir werden einfach Händchen halten und uns ab und an in die Arme nehmen das würde schon reichen."
Nun war es Still da selbst ich nicht mehr wusste was ich dazu noch sagen soll. Dieses Mädchen ist doch echt die höhe. Auch wie sie im Moment vor mir sitzt. Total in sich zusammen gefaltet und niedergeschlagen.
Ich werde meine Entscheidung sicherlich noch bereuen.

„Also gut. Ich werde dir helfen."







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His true nature//Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt