"Also... Du warst tanzen?"
Cole seufzte und nickte zum hundertsten Mal, während er mit dem Finger Kreise auf Kai's Bettdecke malte, auf der er saß.
Kai saß ihm gegenüber auf dem Schreibtischstuhl.
Die anderen waren unten, überließen es Kai und Cole sich auszureden.
"Ja Kai. Ich bin... war bei Mr. Schröder zum Tanzunterricht. Auf Wunsch meined Vaters", betonte er.
Kai zog die Brauen zusammen.
"Und... du wusstest nicht, dass..."
"Was?", Cole stieß Luft aus. "Mein Lehrer der Vater meines Mobbers ist, deines... Exfreundes..."
Jetzt war es an Kai bedrückt zu Boden zu schauen und er spielte nervös mit den Fingern.
"Also..", Cole wusste nicht, warum ihm das wichtig war.
Verdammt, er wusste nicht, was er sich nach all dem noch erhoffte.
"Du bist schwul?", für einen Moment kehrte das Feuer in Kai's Augen zurück.
Sie hatten plötzlich etwas aufsässiges, pfiffiges.
Cole liebte diesen Anblick.
"Ja bin ich", sagte er mit fester Stimme.
Das "was dagegen" blieb unausgesprochen.
Cole hatte nichts dagegen.
Er zuckte die Schultern.
"Du als Mädchenflirt", sagte er nur.
Mit einem Schlag erinnerte er sich an den Flirt mit den Mädchen vor einer Woche.
Der Grund für all das was geschehen war.
Auch Cole dachte daran.
"Ich würd auch lieber ne Kuh daten, wenn Brad mein Ex wäre", grinste er.
"Du weißt schon, dass ich sagte ich würde ne Kuh statt dir daten", erwiderte Kai schnippisch und sein Gesicht errötete.
Wie dumm er gewesen war, eine Kuh dem Jungen vorzuziehen, der mit einem Wirbelwind vor knapp einem halben Jahr in sein Leben gepoltert kam und jetzt vor ihm saß.
Geschlagen, Blaue Flecken an Armen und Gesicht, über beide Wangen strahlend, was seine kleinen Grübchen und eine kleine Zahnlücke zum Vorschein brachte.
Eine schwarze Haarsträhne hing ihm wiederspenstig im Gesicht, Beine im Schneidersitz, Jeans zerissen, T-shirt etwas zu groß.
Ein Kissen im Gesicht riss ihn aus seinen Gedanken.
Cole kicherte.
"Frag mich mal! Ich würde eine... eine Nacktschnecke dir vorziehen!", lachte er.
Kai stieg mit ein, obwohl die Worte etwas in ihm auslösten.
Ein unruhiges Gefühl.
Er verdrängte es.
Plötzlich wurde Cole still.
"Mein Vater bringt mich um", stöhnte er und ließ sich rücklings aufs Bett fallen.
Kai's Herz machte einen Satz.
"Denkst du... denkst du wirklich er ist so sauer auf dich? Diesmal hast du nicht angefangen! Nya ist deine Zeugin. Ich kann mit deinem alten reden wenn du willst"
Cole's Herz wurde warm bei Kai's Sorge und Hilfsbereitschaft.
Aber er lehnte ab.
Blickte aus dem Fenster in den voranschreitenden Nachmittag.
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Das Leben von Cole Hence
RandomUmzug. Neue Stadt, neue Heimat, neue Schule, neues Leben... Neue Chance? Der 15-Jährige Cole Hence zieht mit seinem Vater neu in die Stadt Ninjago. Für jeden anderen Teenager wäre es furchtbar von seiner vertrauten Gegend und Kumpels weggerissen zu...