Kapitel 14 - Lloyds Haus

99 6 14
                                    

Das erste was Cole bemerkte, nachdem er Lloyds Haus, das sich keine 10 Minuten von der Schule befand, betrat, war, wie Altmodisch es eingerichtet war.

Klar, von Außen sah es relativ modern aus, mit neu verputzten Wänden und einem Carport, unter dem mindestens zwei Autos Platz hatten und auch innen konnte Cole Elektroheizungen und aus der offen stehenden Küchentür eine relativ moderne Küche sehen, doch von der restlichen Einrichtungen her, gab es massive, antik aussehende Holzmöbel und sehr alte, vermutlich wertvolle, Skulpturen, die darauf thronten.

Allgemein sah der Flur, bis auf ein wenig modernität, aus, als sei er der Barrock Zeit entsprungen.

Vermutlich war Lloyd's Familie zwar in ein neues Haus gezogen, hatten aber sonst einen sehr altertümlichen Geschmack, was natürlich nicht gleich etwas negatives bedeutete, auch wenn Cole nicht im Dunkeln an solch gruseligen Statuen vorbeigehen wollen würde. Oder wenn es hell war. Oder überhaupt.

Cole betrachtete eine der Figuren genauer.

Sie war ganz aus Stein und zeigte einen Krieger, mit zwei Schwerter in der Hand und auf dem Kopf einen großen Kegelhut.

Als Cole das Gesicht näher analysierte, wich er zurück, als er erkannte, dass es furchtbar entstellt war, mit tiefen Furchen, die sich von der Stirn bis zu den Wangen zogen und aus dem Mund lange spitze Zähne stachen.

"Man nennt sie "Die Steinsamurai", Cole fuhr herum, als er Lloyd hinter sich sprechen hörte.

Er fühlte sich ertappt, dass er alles so genau betrachtet hatte und außerdem, wie ihm jetzt siedend heiß auffiel, war er mit seinen vom Regen nassen, schmutzigen Schuhen quer durch den Flur gelaufen, während die anderen sie vorne an der Diele ausgezogen hatten.

"Eine alte Legende aus Ninjago. Es heißt früher, als die Zeit noch keinen Namen hatte, sind sie plötzlich überall in Ninjago aufgetaucht und haben die Stadt terrorisiert. Sie wurden von etwas sehr, sehr bösem und dunklem geschaffen und kontrolliert", klärte ihn Lloyd weiter über die Statue auf.

"Dem Mythos nach, habe sie schließlich ein alter, weiser Mann, den die Leute noch nie zuvor in der Stadt gesehen hatten, in die Flucht geschlagen, indem er diese Dunkelheit vernichtet hatte".

Cole fuhr ein eiskalter Schauder über den Rücken.

Das klang definitv nach einer Geschichte, die sich Abergläubige am Lagerfeuer erzählten.

Ein Lächeln umspielte Lloyds Lippen.

"Aber das ist nur eine Legende. Meine Eltern fahren voll auf dieses Zeug ab und sammeln alles, was Antik und wertvoll ist"

Das erklärt so einiges, dachte Cole bei sich.

Nachdem Cole nun auch seine Schuhe ausgezogen hatte, folgte er Lloyd nach links in die Küche und als Cole sie betrat, erkannte er, dass sich an der rechten Seite der großen Küche eine weitere Tür befand, die offen stand und dem Anschein nach - Cole konnte ein Sofa und einen großen Esstisch erkennen - ins Wohnzimmer führte.

Neugierig trat er darauf zu und blickte in den Raum hinein.

Es sah etwas moderner aus, als der Flur, ebenso wie die Küche und Cole staunte über den großen Flachbild Fernseher, der an der rechten Wand, gegenüber einem großen braunen Sofa, hing.

Andererseits jagten ihm all diese mystischen Artefakte, die in Vitrinen auf hohen Holzregalen und die fratzenschneidenden Skulpturen, die auch hier in diesem Raum wieder zu finden waren ein wenig Angst ein und er konnte sich nicht vorstellen, dass man sich so komplett auf dem Sofa entspannen konnte, wenn man von allen Ecken aus beobachtet wird.

Das Leben von Cole HenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt