Ein hohes piepen zeriss die Stille des Zimmers und Cole schlug stöhnend die Augen auf.Er hatte nicht gut geschlafen - seine Albträume hatten ihn die halbe Nacht wach gehalten - und war jetzt definitiv nicht bereit für die Schule.
Aber es musste natürlich sein. Heute war sein erster Tag an der Ninjago High, sein erster richtiger Tag überhaupt, nachdem er mit seinem Vater Lou hier gestern Nachmittag angekommen war.
Er drückte auf den Wecker, der 6:50 Uhr anzeigte,um ihn auszuschalten und drehte sich dann noch einmal auf den Rücken.
Er dachte an den gestrigen Tag.
Die Stadt war riesig, als er sie vom Fenster des Umzugswagens aus betrachtete. Durch die Fahrtgeschwindigkeit zischten die Gebäude und Straßen und die vielen Menschen, die das schöne Spätsommer Wetter noch draußen genießen wollten, in einer Art verschwommenem Wimmelbild nur so an ihm vorbei und für ihn sah alles gleich aus, sodass er sich nicht vorstellen konnte, sich hier jemals zurechtzufinden.
Sie hielten schließlich in einem ruhigeren Ortsteil, wohl perfekt für Familien, da hier keine Schnellstraße durchführte und die Kinder unbesorgt spielen konnten.
Lou stieg direkt aus und lernte ein paar der Nachbarn kennen, die ihre Hilfe bei dem Tragen der Möbel anboten.
Cole blieb für ein paar Augenblicke im Wagen sitzen. Die Motivation seines Vaters steckte ihn nicht an, sie ließ bei ihm eher bittere Galle aufsteigen.
Aber er schluckte das Gefühl hinunter. Lou hatte diesen Neuanfang verdient. Er eigentlich auch.
Er holte tief Luft. Versuchte gelassen zu wirken, obwohl bei ihm innerlich ein Vulkan brodelte.
Dann stieg er aus, stolperte kurz und erblickte dann ihr neues Zuhause.
Es war ein nicht breites Haus, dafür hoch und das Haus der Nachbarn klebte direkt daran, eine Doppelhaushälfte. Von außen machte es nicht viel her, der Putz der Wand bröckelte langsam ab. Es war wohl lange nicht bewohnt gewesen.
Lou war natürlich längst drinnen und sah sich alles an, schwärmte von ihrem Glück ein so schönes Haus zu haben. Und als Cole eintrat musste er zugeben, dass es tatsächlich von innen mehr bereit hielt.
Aber könnte es wirklich sein neues Zuhause werden?
Er schüttelte sich und verkrampfte die Finger ineinander.Nach allem was in ihrem Alten Zuhause passiert war musste es das einfach!
Dann hatte er, zusammen mit seinem Vater und den Helfern Kartons über Kartons und Möbel hereingeschleppt und ist schließlich bereits um 18 Uhr auf die behelfsmäßige Matratze in seinem neuen Zimmer gefallen und war eingeschlafen.
Zeit die Stadt zu besichtigen blieb ihnen keine.
"Cole, wo bleibst du?", dieser Ruf, der von der Küche nach oben drang, beförderte Cole zurück in die Gegenwart.
"Ich komme ja schon", brummelte er und hievte sich auf die Beine.
Als erstes öffnete er die Vorhänge und ließ das frühe Morgenlicht sein Zimmer erhellen.Es blendete ihn in den Augen.
Als er sich daran gewöhnt hatte, konnte er die Hochhäuser draußen erkennen und die hektische Geschäftigkeit der Stadt, die er bei der Ankunft schon bemerkt hatte und die selbst am frühen Morgen nicht verebbte.Diese Aussicht, dieses Gefühl hier jetzt zu leben war so komisch für ihn, aber er würde sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen.
Dann ging er zu dem Stapel Kleidung, den er gestern Abend noch aus den Kisten herausgesucht hatte und schlurfte anschließend ins Bad.
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Das Leben von Cole Hence
RandomUmzug. Neue Stadt, neue Heimat, neue Schule, neues Leben... Neue Chance? Der 15-Jährige Cole Hence zieht mit seinem Vater neu in die Stadt Ninjago. Für jeden anderen Teenager wäre es furchtbar von seiner vertrauten Gegend und Kumpels weggerissen zu...