Kapitel 37 - Jasper

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"Wartet!", und einige Sekunden nach Zane's Ausruf hörte es auch Lou und blieb noch im Türrahmen stehen.

Kai knallte in ihn rein.

"Was?! Was ist?", rief er entrüstet. Es war keine Zeit zu verlieren, Cole war alleine da draußen.

Und dann...

Ein Telefon?

Lou hastete zurück und zog sein Handy aus der Jackentasche, die er vorhin achtlos über einen Stuhl geworfen hatte.

"Jasper", murmelte er.

"Wer?", fragte Lloyd, obwohl es ihn vermutlich nichts anging, doch dieser Jasper war wohl wichtig genug Lou kreidebleich werden zu lassen und innezuhalten vor seiner Suche nach seinem Sohn.

"Ich habe vorhin den Bandmitgliedern bescheid gegeben", murmelte er.

Für einen Moment war Lloyd verwirrt, bis ihm wiedereinfiel, dass Cole ja erzählt hätte sein Vater sei in einer Band.

Den Royal Blacksmiths oder so.

"Sie... sie sollten sich melden wenn... Jasper", er nahm den Anruf an, die Hand zur Faust geballt in der verzweifelsten, düstersten Hoffnung, die nur ein Vater spüren konnte.



"Jasper, Gott sei Dank erreiche ich dich! Wo hast du gesteckt?!", rief Erna aufgebracht ins Telefon.

Jasper schwieg einige Zeit lang.

"Jasper!"

"Ja, Ja bin da... ich... Hab geschlafen, fährst du schon heim? Ich dachte du wärst noch länger aus", nuschelte er.

"Jasper, es ist 10. Wir sind keine 20 mehr!", Erna verfiel diesmal in Schweigen.

Jasper wurde geborgt.

"Schatz, Schatz was ist los? Soll ich dich abholen? Traust du dich nicht bei diesem Unwetter Nachhause zu fahren, ich könnte-"

Erna schüttelte den Kopf, bis sie merkte, dass Jas das ja gar nicht sah.

"Das ist es nicht. Aber kannst du zum Ninjago Krankenhaus kommen?", fragte sie zittrig.

Jetzt war Jasper hellwach, er sprang von der Couch.

"Was ist passiert?! Hattest du einen Unfall? Erna?!"

Erna stellte die Freisprechanlage ihres Autos etwas leiser als sie sah, wie der Junge neben ihr in seiner Bewusstlosigkeit vor Schmerz das Gesicht verzog.

Das Mäuschen hat wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung und was weiß ich was noch, vielleicht schlimmer, dachte sie.

Dann schüttelte sie erneut den Kopf.

"Nicht ich. Aber... Ich habe die weniger befahrene Landstraße Nachhause genommen, Jasper... Ich..."

"Ganz ruhig, Schatz. Was ist passiert?"

"Ich habe einen Jungen gefunden. Total desorientiert, nur in einem Tshirt, verletzt"

"Du hast was?!", jetzt wurde Jasper noch nervöser.

"Er ist neben mir auf dem Beifahrersitz, ich hatte keine Zeit dem Krankenwagen zu erklären wo ich bin. Er ist vorhin ohnmächtig geworden, stark unterkühlt"

"Erna, Erna hör mir zu"

Erna hörte zu.

Was sonst sollte sie tun?

Jasper war ihr sicherer Anker, seine Stimme beruhigte sie.

Nicht aber seine nächsten Worte.

"Hat der Junge schwarzes Haar?"

Erna warf einen unsicheren Blick auf das Kind neben ihr, konzentrierte sich dann wieder auf den Straßenverkehr, wobei echt wenig bei dem Unwetter glücklicherweise los war.

Aber auch sie musste bei dem Regen langsamer fahren.

Auf einer geraden Strecke schaute sie nocheinmal nach rechts.

Sie hatte vorhin nicht auf die Haarfarbe geachtet.

Und auch jetzt fiel ihr auf wieso ihr die tiefschwarze farbe nicht schon vorher ins Auge gesprungen war.

Die Platzwunde auf der Stirn, das ganze Blut lenkte doch sehr ab.

"Ja, ja hat er. Er trägt ein weißes Tshirt, schwarze Hosen und Vans. Was ist? Möchtest du jetzt ein Bild zeichnen?!", sie wurde wieder wütender.

Und bei Jaspers nächsten Worten verblasste die Wut und ihr wurde eiskalt, obwohl sie die Heizung doch so stark aufgedreht hatte.

"Lou, hier ist Jasper. Ich... Meine Frau hat Cole gefunden, sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Sie sagt es steht nicht gut um ihn"

Das Leben von Cole HenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt