Das Leben von Cole Hence

Kapitel 22 - Kuh

"Alter wo warst du gestern? Ich hab mir Sorgen gemacht!", begrüßte Kai den schwarzhaarigen am nächsten Tag in der Schule.

Es war ein kalter Tag, der Nebel hing in den Bäumen fest, sodass ihn nicht mal der schaurig kalte Wind vertreiben konnte.

Als Cole in die Schule trat, sich zitternd die Hände rieb, fand er nur Kai bei den Schließfächern vor.

"Ich hatte noch einen Termin... nach... dem anderen Termin", erwiderte und versuchte Kai nicht anzusehen als er seinen Spind öffnete und das Mathebuch hervorkramte.

"Cole sieh mich an", sagte Kai und widerwillig sah der jüngere dann doch auf.

"Ich habe dich mehrfach versucht anzurufen. Du hättest Bescheid geben können", seine Haselnussbraunen Augen fanden den Weg zu Cole's aufgeplatzter Lippe und dann in seine Augen.

Kai wusste, dass was immer Cole jetzt sagen würde, es eine Ausrede war.

Entweder er hatte Streit mit seinem Vater oder Brad hatte etwas damit zu tun.

Die dunklen Schatten unter Cole's Augen beunruhigten ihn ebenso.

Allen war aufgefallen, wie müde der Junge in letzter Zeit wirkte.

Cole spürte wie Ärger in ihm brodelte.

Er ärgerte sich über sich selbst, darüber, dass er Kai anlügen musste.

Dass er noch nichtmal mehr in der Schule richtig mit ihm reden konnte, da Brad's Spione wohl überall zu sein schienen.

"Ich hatte einfach keine Zeit, Okay?!", sagte er harscher als beabsichtigt und sein Herz brach als er Kai's verletzten Gesichtsausdruck sah.

Doch die Brünette fing sich schnell wieder.

"Du schreibst heute Mathe oder?", fragte er beiläufig.

Cole nickte und Panik stieg in ihm auf.

Er konnte das Thema nicht.

Er hatte es noch nichteinmal versucht.

"Cole... können wir reden? In der Pause?"

Nein, wollte Cole sagen, doch er nickte bloß erneut.

Was blieb ihm anderes übrig?

Er wollte Kai nicht verlieren.

Doch als ein Bild auftauchte, in dem Brad auf Kai einprügelte erschrak er.

"Nein", sagte er dann entschieden. "Können wir nicht"

"Cole, was ist-"

"Hey Kaiii", erklang da eine zuckersüße Stimme und gekicher war zu hören.

Eine Gruppe von Mädchen, trotz des kalten Wetters mit Ausschnitt bis zum Bauchnabel, kam auf die beiden zu.

Sie spielten mit ihren Haaren, warfen sich in die Brust, Cole könnte kotzen.

Eine davon warf sich Kai um den Hals und küsste ihn auf die Wange.

Jetzt war es sicher, Cole würde kotzen.

"Ist das deine Freundin?", presste er hervor, er wusste nicht wieso aber es machte ihn wütend.

Eifersüchtig?

Kai wimmelte das Mädchen ab und wischte sich den Lippenstift weg.

"Nein aber eine verrückte", sagte er, Wut funkelte in seinen Augen als er sie wegschob.

"Charlie, ich hab doch gesagt ich will nichts von dir", murmelte er.

"Aber Kai, wir könnten die Königin und der König des diesjährigen Winterballs werden"