Kapitel 13 - Was man tun sollte

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Kai

Immerwieder hatte Kai gemerkt, wie seine Gedanken zu Cole abdrifteten und es war ihm schwer gefallen, sich auf den Mathe Kurs mit Zane zu konzentrieren.

Er hörte noch immer seine Versuche sich zu rechtfertigen in seinen Ohren, sah noch immer den verletzten Gesichtsausdruck des jüngeren in seinen Gedanken.

Er war zu gemein zu ihm gewesen, hatte nicht berücksichtigt, wie viel Cole verloren hatte, als er hierhergezogen war.

Wie viel Zeit er wohl brauchen würde, sich hier einzugewöhnen, vorallem, da seine Mutter nur selten zuhause war...

Kai seufzte und war froh, als endlich der Gong der Schulglocke das Ende seiner endlosen Gedanken ankündigte.

Denn jetzt war es Zeit zu handeln.

Er musste mit Cole reden und hoffte einfach, dass er ihm noch zuhören würde.

Beinahe in Rekordverdächtiger Geschwindigkeit packte er seine Sachen zusammen und rannte aus dem Zimmer auf den Gang hinaus und den Flur entlang.

Er war nur froh, dass Nya heute mit einer neu gefunden Freundin mit nach Hause ging - Kai glaubte zu meinen ihr Name war Pixal - sodass er sich nicht auch noch um sie kümmern musste.

"Kai warte", wiederwillig blieb er stehen und wartete auf Zane, der noch damit beschäftigt war, seine Federtasche in seinen Rucksack zu schieben, während er zu ihm aufholte.

"Wieso rennst du so?", fragte er keuchend, als er zu ihm aufgeschlossen hatte und Kai wieder begonnen hatte, im Laufschritt den Flur entlang zu preschen.

"Ich muss mit Cole reden", antwortete er nur knapp.

"Meinst du nicht er wird beim Tor auf uns warten, so wie die letzten Tage auch?", fragte Zane und Kai fragte sich, ob der sonst so schlaue Teenager das ernst meinte.

"Nach allem was vorhin passiert war? Nein, er wird nicht warten. Und deshalb muss ich vor ihm am Tor sein und ihn abfangen"

"Kai, Hey. Es tut mir leid. Ich fühle mich irgendwie schuldig. Hätte ich das nicht angesprochen vorhin und gesagt, dass ich mit dir teilnehmen würde und Cole das auch Recht wäre, dann..."

Jetzt blieb Kai tatsächlich stehen und schob Zane sanft an die Wand, sodass die anderen Schüler, die dringend nachhause wollten, vorbei konnten.

"Es ist nicht deine Schuld. Und auch nicht Cole's. Nur meine... ich war einfach so wütend, aber ich weiß nicht mal warum... Warum ich so sehr mit Cole teilnehmen wollte..", Kai seufzte nocheinmal.

"Hey, du magst ihn. Das tun wir alle", Kai vermeinte Zane kurz zwinkern zu sehen, aber der ältere sprach unbeirrt weiter. "Und deshalb müssen wir ihn finden", fügte Zane noch hinzu, bevor nun er derjenige war, zu dem Kai aufholen musste.

Das brachte Kai zum ersten Mal seit dem Mittagessen zum lächeln, als er mit Zane den langen Flur Richtung Treppe durchquerte.

Er war froh, dass Zane nun wieder kluge Einwände brachte.

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"Heyy", begrüßte Jay sie in seiner typisch fröhlichen Art und kam den beiden entgegen, Lloyd hinter ihm her.

Zane und Kai kamen gerade von der Treppe herunter und betraten die Aula als Jay und Lloyd von einer Bank aufgesprungen und sie zu sich gewunken hatten.

"Draußen regnet es in Strömen, richtiges Mistwetter", jammerte Lloyd.

Kai ignorierte, was sein Kumpel, den er seit der Grundschule kannte, gesagt hatte und sagte gleich: "Ist Cole hier schon vorbeigekommen?"

Sein Blick huschte zwischen den Ganzen Schülern umher, die einerseits glücklich, dass der Schultag vorbei war, aber andererseits missmutig, dass sie nun raus in den Regen mussten waren.

Das Leben von Cole HenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt