Kapitel 2

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Harry POV

Heute ist es soweit, mein erster Schultag an der neuen Schule. Ich hoffe echt, dass die Leute hier in dem kleinen Dorf nett sind und jemand neues annehmen. Die haben bestimmt schon ihre Gruppen und Freundeskreise, kennen sich in- und auswendig, weswegen ich wirklich nervös bin.

Das Wetter ist an diesem Morgen grau und kühl, wie es hier öfter der Fall zu sein scheint. Natürlich war ich weniger begeistert davon, dass ich aus London hierher ziehen muss, aber das Geld hat nunmal nicht gereicht und für meine Mutter würde ich alles tun. Vielleicht gefällt es mir hier ja ganz gut, zumindest kann man gut abschalten und entspannen, da es nicht so stressig und hektisch ist, wie in der Stadt.

Nach ein paar Minuten, in denen ich ratlos vor dem Spiegel stehe, entscheide ich mich für ein dunkles Hemd und dazu eine schwarze Jeans. Die oberen Knöpfe meines Hemdes lasse ich wie gewohnt offen, auch wenn es hier nicht so warm ist. Ich ändere meinen Style nicht für die Temperaturen hier, sonst würde ich nicht Harry Styles heißen. Nicht wirklich wissend was ich mit meinen Haaren anfangen soll, lasse ich sie einfach offen und streiche sie einmal nach hinten, damit sie mir nicht so ins Gesicht fallen.

"Harry, Frühstück ist fertig!", ruft Oma von unten und mit einem letzten Blick in den Spiegel mache ich mich auf den Weg runter. Das Haus meiner Oma ist größer als unsere Wohnung in London, jedoch ist es sehr alt und die schmale Treppe knarzt verdächtig laut, als ich runterlaufe. Da meine Mutter schon früh auf den Weg zu ihrer neuen Arbeit musste, die natürlich etwas weiter entfernt in einer größeren Stadt ist, hat meine Oma das Frühstück vorbereitet. Ich habe sie selten gesehen als wir noch in London lebten und freue mich, ihr jetzt öfters Gesellschaft leisten zu können. Sie scheint sich auch sehr über ihre neuen Mitbewohner zu freuen, denn sie wedelt fröhlich mit der Pfanne umher und sagt strahlend: "Ich habe Pancakes gemacht!", ehe sie mir einen auf den Teller schiebt. Es freut mich sie so glücklich zu sehen, trotz ihres Alters. "Danke Oma, du bist die Beste!", antworte ich und setzte mich an den Tisch. Was gibt es besseres als Pankaces von Oma zum Frühstück? Doch viel Zeit habe ich nicht, da ich an meinem ersten Schultag nicht zu spät kommen will. Also verschlinge ich den Pankace, was Oma mit einem: "Nicht so hastig junger Mann!", kommentiert und helfe ihr noch beim abräumen, ehe ich mir meine braune Tasche schnappe und meine Schuhe überziehe. "Ich bin dann weg!", rufe ich in Richtung Küche und bekomme ein: "Ich wünsche dir einen fantastischen ersten Schultag, mein Liebling!", zurück, was meine Laune gleich noch mehr steigert.

Die Luft draußen ist kühl und über dem Wald zieht sich ein dichter Nebel umher. Ich hätte lieber eine Jacke mitnehmen sollen, doch dafür ist es jetzt zu spät. Also werfe ich mir meine Tasche über die Schulter und laufe los. Anders als in London ist die Schule hier einfach zu Fuß zu erreichen, da sie im selben Dorf liegt und ich somit nur 5 Minuten gehen muss. Ein ziemlicher Kontrast du dem lauten Stadtverkehr Londons und den vielen Bussen, sowie der U-Bahn, die ich sonst immer zum hin und her pendeln verwendet habe. Doch es gefällt mir laufen zu können und die reine Landluft fühlt sich richtig gut an. Vielleicht gewöhne ich mich ja an das Dorfleben.

Nach wenigen Minuten stehe ich schon auf dem Vorhof der Schule, die wie zu erwarten nicht sonderlich groß ist. Im Gegensatz zu meiner alten Schule sogar sehr klein. Wie viele Klassen die hier wohl haben? Zusammen mit ein paar anderen Schülern, die mich interessiert beobachten, betrete ich das kleine Schulgebäude. Einen neuen Mitschüler sieht man hier wohl auch nicht alle Tage. Ich beschließe mich im Sekretariat zu melden, welches tatsächlich schwieriger zu finden ist als gedacht. So klein die Schule auch sein mag, mit Ausschilderungen haben die es hier nicht so. Wahrscheinlich gehen die davon aus, dass sich sowieso jeder auskennt. Als ich dann endlich vor der Türe mit einem etwas heruntergekommenen Schild mit der Aufschrift "SEKRETARIAT" stehe, atme ich noch ein letztes mal durch. Sehr modern ist die Schule nicht, aber ich habe trotzdem ein gutes Gefühl. Ich klopfe einmal an und bekomme sofort ein freundliches "Herein!" zu hören. Also öffne ich die Türe und trete in den, nicht sonderlich großen, Raum ein, indem ein Mann mittleren alters vor einem Schreibtisch sitzt und interessiert seine Brille abnimmt. Anhand des Aufstellschildes auf seinem Schreibtisch erkenne ich, dass er der Rektor der Schule ist. An meiner Schule in London wäre man nie so einfach zum Rektor gekommen, man hätte sich erst an eine Sekretärin wenden müssen und der eigentliche Schulrektor hatte nie wirklich Zeit für die Schüler. Etwas nervös, dass ich dem Rektor direkt gegenüber stehe, finde ich zuerst keine Worte, doch das ist auch gar nicht nötig, denn er übernimmt sofort das Reden. "Ah, du musst Harry sein, willkommen an der Underwood high!" Ich nicke lächelnd, auch wenn ich den Titel Highschool etwas übertrieben für die kleine Schule finde. Er kramt in seinen Unterlagen herum und steht dann auf, um mir einen Stapel Zettel in die Hand zu drücken. "Hier ist dein neuer Stundenplan, Raumordnungen und die Schulregeln", erklärt er mir und zeigt auf das eingekreiste Feld auf dem Stundenplan. "Das ist deine neue Klasse, mit dem Klassenraum 28." Ich nicke verstehend und bedanke mich bei ihm, ehe ich wieder aus dem Sekretariat austrete, um den Raum zu suchen.

𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt