Louis POV
Harry und ich sitzen im Wohnzimmer, während draußen das Unwetter tobt. Ich hole mein Handy heraus und schreibe meinem Vater, dass ich bei Mrs. Styles bin und erst nach dem Gewitter nach Hause kommen kann. "Wollt ihr einen Tee oder eine heiße Schokolade?", fragt Mrs. Styles, die gerade aus der Küche kommt. "Ein Tee wär super", antwortet Harry und sieht mich dann fragend an. Ich überlege kurz ob Tee irgendwelche unnötigen Kalorien hat, doch dann erinnere ich mich wieder daran, dass ich nach Tee schon mal gegoogelt habe und der kaum bis gar keine Kalorien hat. "G-gerne auch einen T-tee", sage ich also und Ohrfeige mich innerlich schon wieder für mein Stottern. Wieso kann ich in Harrys Anwesenheit nicht normal reden? Mrs. Styles verschwindet wieder in der Küche und ich blicke aus dem Fenster. Die Gewitter hier können teilweise ewig dauern und wenn das so weiter geht, komme ich gar nicht mehr nach Hause. Ich spüre Harrys Blick auf mir, aber ich traue mich nicht mich zu ihm zu drehen. Denn dann würden wir uns ja direkt ansehen.
Wieso starrt er mich auch so an? Okay, eigentlich ist es ja offensichtlich. Er denkt jetzt darüber nach, wie hässlich ich bin und das ich fett aussehe. Wahrscheinlich überlegt er sich gerade, wie er mich am besten wieder los wird. Aber eines verstehe ich nicht, wieso er Morgen mit mir in den Wald möchte. Also kann ich ja gar nicht so abstoßend auf ihn wirken. "Wollen wir einen Film schauen?", fragt Harry plötzlich und reißt mich aus meinen Gedanken. "K-klar", antworte ich schnell, woraufhin er den Fernseher anschaltet. "Super, was schaust du gerne?", fragt er und öffnet einen Schrank mit DVDs. Die Wahrscheinlichkeit das er Grease mag und als DVD hat, ist wohl ziemlich gering, außerdem möchte ich das auch er Spaß an dem Film hat. "I-ist m-mir egal", sage ich also. Harry dreht sich zu mir um und lacht. "Das glaube ich dir nicht, das du keinen Favoriten hast. Jeder hat doch einen Lieblingsfilm." Ich zucke nur mit den Schultern, da ich die Entscheidung eigentlich ihm überlassen wollte. "Na gut, ich verrate dir meinen. Ich liebe Dirty Dancing", sagt er schließlich. "Echt?", frage ich erstaunt zurück, da ich diesen Film ebenfalls total mag und er gar nicht mal so weit entfernt von Grease ist. "Ich weiß, nicht der typische Film für einen Jungen in meinem Alter...", meint Harry und wird sogar etwas rot. "I-ich mag i-ihn auch t-total", bringe ich heraus und er blickt mich strahlend an. "U-und ich l-liebe G-grease", füge ich noch etwas leiser hinzu. "Grease! Der ist mega!", meint Harry und zieht die Schachtel von Grease aus dem DVD Schrank. Passiert es gerade wirklich das Harry und ich den selben Filmgeschmack haben? Harry legt die DVD ein und setzt sich dann wieder aufs Sofa. Ich sitze auf einem Sessel neben dem Sofa, worüber ich ganz froh bin. Eigentlich ist das Sofa locker groß genug für uns beide, doch so fühle ich mich wohler, wenn ich nicht direkt neben Harry sitzen muss. Der Film beginnt und Mrs. Styles kommt mit zwei heißen Tassen Tee ins Wohnzimmer. Sie gibt uns beiden eine Tasse, die ich dankend annehme, und verschwindet dann wieder.
Der Film ist wie immer großartig und viel zu schnell vorbei. Als der Abspann läuft schaltet Harry den Fernseher aus und wir sitzen eine Weile still da. Plötzlich fällt mir auf das der Regen nachgelassen hat und auch das Unwetter sich etwas beruhigt hat. "Der Regen hat nachgelassen", meint auch Harry, der meinem Blick aus dem Fenster gefolgt ist. "I-ch glaube ich sollte dann langsam mal nach Hause gehen", sage ich und stelle die leere Tasse Tee auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa ab. "D-danke für den F-film und d-den Tee."
"Kein Problem, willst du einen Schirm haben?", fragt Harry und stellt seine Tasse neben meine. Der Regen ist zwar weniger geworden, trotzdem noch nicht weg und er könnte jeden Moment wieder stärker werden. Ohne eine Antwort abzuwarten rennt Harry in den Flur und kramt einen Schirm hervor. "D-danke", sage ich und nehme den Schirm an. Harry lächelt und wartet noch bis ich meine Schuhe und meine Jacke angezogen habe, ehe er mir sogar die Türe öffnet. "Wir sehen uns Morgen in der Schule", meint er und ich nicke. Bei dem Gedanken an die Schule wird meine Laune gleich wieder schlechter. Seufzend öffne ich den Schirm und trete nach draußen in den Regen. "Ach und Louis?", sagt Harry noch und ich drehe mich wieder zu ihm um. "Sie haben über dich geredet...in der Schule...aber ich finde dich sehr nett und glaube ihnen kein Wort...und das solltest du auch nicht." Ich nicke nur perplex, ehe er lächelnd die Türe schließt. Hat er das gerade genau so gemeint, wie er es gesagt hat? Harry mag mich. Er mag mich wirklich. Schnell hüpfe ich die paar Treppenstufen nach unten und laufe die Straße runter, falls er noch aus dem Fenster blickt und sieht das ich mich gerade freue wie ein kleines Kind. Er glaubt denen aus der Schule nicht und er mag mich! Vielleicht können wir echt Freunde werden? Der Nachmittag lief doch schon mal gar nicht so schlecht. Abgesehen von meinem Stottern und meiner allgemeinen Unsicherheit, aber ich bin es eben nicht gewohnt Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Aber Harry sieht so gut aus und er mag mich! Okay, ich sollte sein Aussehen aus dem Spiel lassen. Aber er hat gesagt er findet mich nett. Mich hat noch nie jemand nett genannt.Daheim angekommen stelle ich den Schirm in den Flur und finde meinen Vater schlafend auf dem Sofa vor. Leise schleiche ich mich am Wohnzimmer vorbei und laufe die Treppe nach oben in mein Zimmer.
Später liege ich dann im Bett, doch einschlafen kann ich nicht. Zu viele Gedanken rasen durch meinen Kopf. Der Tag verlief alles andere als geplant, doch er war einer der schönsten die ich seit langem hatte. Harry war die ganze Zeit so nett zu mir und Morgen sehe ich ihn gleich wieder. Wie er sich wohl in der Schule verhalten wird? Die Anderen werden bestimmt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, wenn er mit mir redet. Er sollte mich besser einfach ignorieren, um seine Freunde nicht zu verlieren.
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𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌
FanfictionAls der neue Mitschüler, Harry Styles, in das kleine Dorf auf dem Berg zieht, ändert sich das Leben des Außenseiters, Louis Tomlinson, komplett. Kann er anstatt einsam und das Mobbingopfer zu sein endlich einen Freund finden? Oder vielleicht auch vi...