Kapitel 7

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Louis POV

Der nächste Morgen startet wieder mit dem nervigen Geräusch meines Weckers, der lautstark seine Aufmerksamkeit sucht. Dabei ist es viel zu früh. Doch die Schule duldet nunmal keine Spontanurlaube, weswegen ich müde aus dem Bett falle und verschlafen ins Bad trotte.

Fertig angezogen laufe ich die Treppe nach unten und lausche, ob Dad schon wach ist. Im Haus ist nichts zu hören, weswegen ich in die Küche laufe und mir wieder einen Apfel hole. Dank Harry kann ich mich sogar damit abfinden schon wieder einen Apfel zu essen, obwohl ich gestern schon ein Brot hatte. Ich nehme den Apfel mit, ziehe meine Schuhe und meine große Jacke über und schnappe mir meinen Rucksack aus der Ecke. Plötzlich fällt mir der Regenschirm auf den ich noch von Harry habe und nehme diesen auch noch schnell mit.

Als ich die Türe öffne kommt mir ein kalter Luftstoß entgegen und zitternd schließe ich sie wieder hinter mir. Bald ist Winter und so langsam wird es richtig kalt. Eigentlich freue ich mich immer auf den Winter und liebe den Schnee, wenn bloß die Kälte nicht wäre. Ich hüpfe die Treppenstufen vor dem Haus herunter und mache mich auf den Weg zur Schule, auf die ich wie immer sehr viel Lust habe. Immer hin ist heute Donnerstag und bald Wochenende worauf ich mich freuen kann.

Ich esse den Apfel auf dem Weg und komme wenige Minuten später an dem kleinen Schulgebäude an. Auf dem Hof vor der Schule stehen zum Glück nur Leute die ich nicht kenne und die mich nicht beachten. Ob Harry wohl schon da ist?
Meine Frage beantwortet sich sogleich als ich den Lockenkopf am Ende des Weges erkenne, der auf die Schule zukommt. Als er mich sieht winkt er mir lächelnd und ich winke leicht zurück. Ich denke immer noch an die Anderen auf dem Hof, doch Harry scheint das nicht zu stören.

„Hi", sagt er lächelnd als er mich erreicht hat. „Hi", gebe ich zurück und bin stolz auf mich das ich nicht gestottert habe. Heute sind seine Haare wieder offen und er trägt ein Jeans Hemd mit einer schwarzen skinny jeans. Darüber einen schwarzen Mantel mit Pelz, was echt gut aussieht. Ich frage mich jedoch, ob ihm nicht kalt ist mit dem offenen Mantel. Gegenüber ihm komme ich mir gleich wieder noch hässlicher vor, mit meiner großen dunkelroten Jacke, die mir nicht passt, und meinem alten Rucksack, der mir ständig von der Schulter rutscht. Seine Haare scheinen wohl immer perfekt zu sitzen egal welches Wetter und welche Frisur, während meine wie immer nur wuschelig sind und machen was sie wollen. „Wollen wir?", reißt Harry mich aus meinen Gedanken und nickt Richtung Schule. Ich nicke und wir laufen auf das Schulgebäude zu, welches wir wieder zusammen betreten. „Ich hab übrigens noch deinen Schirm", sage ich und gebe ihm den schwarzen Schirm, den er mir geliehen hatte. „Oh, richtig danke", meint er lächelnd und steckt den Schirm ein.

Die Blicke der Anderen kann ich immer noch deutlich auf mir spüren, doch es ist mir egal was sie denken. Ob sie's glauben oder nicht, auch ich kann anscheinend Freunde finden. Sind wir jetzt eigentlich Freunde? Ich denke schon, zumindest fühlt es sich so an. Wir betreten das Klassenzimmer und Harry setzt sich gleich nach hinten zu mir. Er versucht gar nicht erst sich wieder neben Jack zu setzten, was mich einerseits glücklich, aber andererseits auch traurig macht. Er hat immer noch wegen mir seine Freunde verloren, doch es scheint ihm nichts auszumachen.

„Wegen Mathe", fängt Harry an und ich verdrehe automatisch die Augen, weswegen er mich angrinst. „Wir schreiben ja am Montag die Arbeit und ich gehe davon aus du hast nicht plötzlich alles verstanden?" Ich schüttle den Kopf und er meint: „Hast du heute was vor? Ansonsten können wir zusammen lernen." Wieder schüttle ich den Kopf und füge noch hinzu: „Du musst nicht extra mit mir lernen." Harry winkt bloß ab und meint: „Ist doch kein Problem, ich kann dir das gerne beibringen, kommst du dann mit zu mir?" Ich nicke und hole meine Sachen für Englisch heraus. Englisch ist das einzige Schulfach das ich noch einigermaßen leiden kann, da ich gut in Englisch bin und es mir etwas für meine Zukunft bringt.

𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt