Kapitel 15

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Harry POV

Wir sitzen in meinem Zimmer und haben beschlossen einen Film zu schauen. Da mein Bett leider nicht groß genug für uns alle ist, haben es sich Louis und Niall auf meinem Drehstuhl und einem Kissen auf dem Boden bequem gemacht. Niall ist sowieso froh, wenn er sich auf dem Boden ausbreiten kann. Liam und Zayn neben mir kuscheln schon fast miteinander, worauf ich die Beiden unbedingt später ansprechen muss. Ich werfe Louis hin und wieder ein paar verwirrte oder gespielt angeekelte Blicke zu. Niall wollte unbedingt, dass wir einen Disney Film mit einer romantischen Liebesgeschichte schauen, was Liam und Zayn wohl auch überhaupt nicht zu stören scheint. Ich hingegen finde des Film eher langweilig und ich glaube auch Louis findet sich nicht so ganz rein in den Film. In der Mitte des Filmes stoppe ich plötzlich und drehe mich zu Zayn neben mir. „Also wenn ihr gleich knutschen wollt, dann bitte, aber sucht euch ein Zimmer!" Liam und Zayn blicken mich verwirrt an, bevor beide etwas rot werden. „Also das müsst ihr mir jetzt mal erklären!"
„Ach, die Beiden himmeln sich schon ewig an", ruft Niall vom Boden hoch. „Richtig eklig." Liam verdreht die Augen und wirft ein Kissen nach dem Iren. Natürlich meint er das nicht ernst mit eklig, ich bin ja ebenso nicht Heterosexuell. „Was? Ich bin doch eh der einzig normale hier!" Im nächsten Moment stürzt sich Liam auf Niall und die Beiden liefern sich einen Kampf auf dem Boden. „Omg, Leute!", ruft Zayn und versucht die Beiden auseinander zu halten.

Das Ganze geht einige Minuten so weiter, während Louis und ich uns nur skeptisch anblicken. Irgendwann gibt Liam auf und die drei sitzen erschöpft auf dem Boden. „Sag das noch einmal und ich werde dich rupfen wie ein Huhn!", meint Liam an Niall gerichtet, welcher sich kaum halten kann vor Lachen. „Also ist es wahr, du stehst auf Zayn!" Liam möchte protestieren, jedoch verlässt kein Wort seinen Mund. Auch Zayn blickt ihn nur stumm an. In dieser peinlichen Stille scheint auch Niall sich zusammenreißen zu können und zu kapieren, was er so eben wahrscheinlich ausgeplaudert hat. „Ähm...", mehr bekommt Liam nicht heraus. Niall seufzt sehr dramatisch. „Ach, kommt schon Leute! Das ist doch mehr als offensichtlich!" Er erntet einen bösen Blick von Liam, welcher leicht rot im Gesicht ist. Plötzlich ergreift Zayn das Wort. „Was... wenn Niall recht hat?" Alle Blicke schellen sofort zu ihm und Liam wirkt leicht überrascht. Auf Zayns Lippen liegt ein leichtes Lächeln, welches Liam langsam aber sicher erwidert. Ich bin mir im Moment nicht sicher ob wir den Film wirklich pausiert haben oder ob er direkt vor meinen Augen weiterläuft. Die Beiden lehnen sich etwas vor und im nächsten Augenblick treffen ihre Lippen aufeinander. Es scheint ihr erster Kuss zu sein, auch wenn ich das kaum glauben kann. Zayn schlingt Seine Arme um Liams Schultern, welcher ihn sachte an der Hüfte hält. Niall klatscht begeistert in die Hände, verzieht jedoch sogleich das Gesicht. „Schon gut, ihr müsst euch ja nicht gleich auffressen!!" Liam und Zayn lösen sich wieder und lachen beide. Das nenne ich mal ein Geständnis. Niall lacht mit, während mein Blick auf Louis liegt. Er wirkt nachdenklich, scheint sich jedoch auch für Liam und Zayn zu freuen.

Der Film ist schon längst vergessen, den restlichen Abend quatschen wir über alles mögliche und Niall versucht so weit wie möglich aus den Beiden herauszuquetschen wie lange sie schon aufeinander stehen. Irgendwann habe ich das Gefühl, dass es Louis so langsam zu viel wird, denn er knetet unruhig seine Hände und wirkt abwesend. Ich verstehe das vollkommen, für ihn muss es völlig neu sein so lange in Gesellschaft zu sein. Als sein Blick auf meinen trifft lächle ich ihn an und nicke zum Fenster hin nach draußen. Louis scheint meine Frage zu verstehen und nickt leicht. Wir stehen auf, während die Anderen so in ihr Gespräch vertieft sind, dass sie wahrscheinlich nur am Rande mitbekommen, dass ich Louis noch zur Türe begleite.

Wir gehen die Holztreppe nach unten und Louis zieht seine Schuhe an. „Es hat mich wirklich gefreut, dass du heute dabei warst. Danke für den schönen Tag." Louis erwidert mein Lächeln schwach und nickt. Ich öffne ihm die Türe und er tritt nach draußen in die Dunkelheit. Irgendwie habe ich das Bedürfnis ihn zu begleiten, obwohl es nur wenige Meter sind. Doch es ist dunkel und wer weiß was ihm alles passieren könnte. Aber ich kann meine Freunde ja nicht einfach alleine hier lassen. Wenn sie das überhaupt stören würde. Es ist kalt und leicht nebelig draußen, Louis vergräbt seine Hände in den Taschen seiner Jacke. Wahrscheinlich war er schon oft Nachts hier unterwegs und hat überhaupt keine Angst. Wahrscheinlich fände er es total lächerlich, wenn ich ihn begleiten würde.

𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt