Kapitel 31

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Louis POV

Am Morgen strahlt die Sonne auf den weißen Schnee und lässt die Natur wunderschön glitzern. Harry und ich gehen nebeneinander her, während er immer wieder Schneebrocken auf dem Weg wie ein Fußball weg kickt. Meine Laune hält sich wie an jedem Schultag in Grenzen, während Harry fröhlich vor sich hin summt.

Auf dem Schulhof schießen mir meine Worte von gestern wieder in den Kopf. „Menschen können wir wehtun..." Denn vorne vor dem Eingang kann ich Leo und Zac erkennen. Nervös vergrabe ich meine Hände in den Jackentaschen und blicke in eine andere Richtung. Es ist okay, alles wird gut. Harry ist bei dir, sie werden dir nichts antun.

Dieser scheint die Zwei noch nicht bemerkt zu haben, folgt jedoch meinem ängstlichen Blick als ich stehenbleibe. „Die Trottel schon wieder...", murmelt er und legt seine Hand auf meine Schulter. „Keine Sorge, die trauen sich gar nichts. Die sind zwei Feiglinge, die nur zuschlagen wenn die Beute alleine und hilflos ist." Ich nicke und versuche seinen Worten zu glauben.

Tatsächlich werfen sie uns nur verächtliche Blicke zu, lassen mich aber in Ruhe. Der erste Unterricht vergeht ohne große Aufregungen und in der Pause sitze ich mit Harry auf einer Bank auf dem Hof. „Willst du was?", fragt er und hält mir sein Käsebrot hin. Ich schüttle den Kopf und erhalte einen enttäuschten Blick von ihm. „Lou, es ist bereits Mittag und du hast noch nichts gegessen." Was mir sehr wohl bewusst ist, denn nach meinem Blick in den Spiegel habe ich erkannt wie fett ich wieder geworden bin. Ich muss das Essen unbedingt wieder reduzieren.

Harry bricht ein Stück von dem Brot ab und hält es mir erneut hin. „Komm schon, nur dieses kleine Stück. Es lief doch so gut." Ich starre das Stückchen Brot an und mein Magen beginnt sofort zu knurren. Wieso tut er mir dass auch immer an? Alles in mir wehrt sich dagegen, doch ich nehme das Stück an und beiße vorsichtig davon ab. Harry lächelt mich glücklich an, was mich wiederum glücklich macht ihn so glücklich zu sehen. Vielleicht ist es ja doch gar nicht so schlimm. Vielleicht hat er ja recht.

„Jetzt sieh sich das einer an, der Fette frisst noch mehr in sich rein!" Wir blicken beide erschrocken auf und sehen Leo und Zac, welche sich vor uns platziert haben. Zac stemmt die Hände an die Hüften und lacht laut auf. „So wird das nie was, Tomlinson." Sofort denke ich meine Hand und blicke beschämt auf das Stückchen Brot. Ich hatte mich geirrt, sie haben wohl doch keine Angst mehr vor Harrys Anwesenheit.

Dieser steht auf und baut sich vor den zweien auf. „Wer hat denn nach der Meinung von zwei Vollidioten gefragt?" Leo lacht und meint: „Leider niemand, sonst wäre er nicht so fett." Ich sehe wie Harry seine Hände zu Fäusten ballt und möchte gerade etwas sagen, da schellt sein Arm schon nach oben und schubst Leo nach hinten. Er taumelt etwas zurück, kann sich jedoch fangen. „Sag das nochmal und ich werde dir zeigen was Schmerzen sind!!", schreit Harry wütend und holt den Schritt zu Leo wieder auf. Dieser wirkt kein bisschen beeindruckt von dem Lockenkopf. „Aww, die Schwuchtel denkt sie kann es mit uns aufnehmen!"

Bisher haben sie Harry noch nie beleidigt, was mir ein sehr ungutes Gefühl gibt. Kurz darauf liegt Leo auch schon im Schnee und Harry drückt ihn nach unten auf den kalten Boden. „Was ist eigentlich euer verdammtes Problem?! Jeder hier sieht wie ausgehungert Louis ist und ihr macht es euch zum Spaß ihm umzubringen?!" Zac versucht ihn von Leo herunter zu bekommen, doch Harry ist erstaunlich standhaft. „Wenn ihr ein Problem mit seiner oder meiner Sexualität habt, dann geht uns gefälligst aus dem Weg!" Leo versucht sich aus seinem Griff zu befreien, doch vergebens. „Hast du keine Angst ich könnte dich anstecken?" Harry nimmt eine Ladung Schnee in seinen Handschuh und reibt es Leo ins Gesicht. Dann steht er auf und lässt ihn auf dem Boden liegen. Zac kniet sofort neben ihn und hilft ihm auf.

Ich habe Harry noch nie so wütend erlebt und auch wenn er mir etwas Angst macht bin ich sehr beeindruckt von seinem Selbstbewusstsein. „Harry, ist schon gut..." murmle ich und ziehe ihn am Handgelenk zu mir, davon ausgehend die Zwei machen sich jetzt aus dem Staub.

𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt