Harry POV
Müde werde ich nächsten Tag von den Geräuschen der Jungs geweckt. Ich habe kaum geschlafen und aufgrund der letzten Nacht mit Louis ist mir überhaupt nicht nach dem Tag zumute. Am liebsten würde ich mich weiterhin in meinem Bett verkriechen, bis die Welt wieder in Ordnung ist. Natürlich merken die Drei sofort, dass etwas nicht stimmt und löchern mich mit Fragen.
Verschlafen setzte ich mich auf und überlege wie ich das jetzt am besten Formuliere. Alle drei haben sich im Schneidersitz auf ihre Matratzen gesetzt und blicken mich gespannt an. Ich atme tief durch, reibe mir die Augen und beginne zu erzählen. Ich lasse dabei Louis' Essverhalten weg, erzähle Ihnen jedoch, dass ich nochmal bei ihm war und ihm zu nahe gekommen bin und von seinem Verhalten danach und der komischen Stimmung zwischen uns. Die Drei stellen zu meinem Glück keine weiteren Fragen und wie es genau dazu kam, denn auch sie scheinen zu merken, dass ich nicht so wirklich gerne darüber reden möchte. Als ich meine Erzählungen beende muss ich mich wirklich anstrengen nicht zu traurig zu klingen.
Es ist still in meinem Zimmer und niemand traut sich etwas zu sagen. Liam holt einmal tief Luft und meint dann: "Ich denke Louis war einfach etwas überfordert mit der Situation. Gib ihm etwas Zeit. Ihr seid so gute Freunde geworden, ich glaube nicht, dass er dich einfach so aufgeben würde. Vielleicht braucht er einfach etwas Zeit zum nachdenken und zu realisieren, dass du ihm bloß helfen möchtest und keine bösen Absichten hast. Ich denke er braucht dich wirklich und das wird er sicher auch selber merken." Niall und Zayn nicken eifrig zu Liams aufrichtigen Worten. Es tut gut das von ihm zu hören und ich fühle mich direkt etwas besser. "Danke, Li. Ich hoffe du hast recht." Ich schenke ihm ein Lächeln, welches er erwidert. "Denk ihr... ich soll ihm vielleicht nochmal eine Nachricht schreiben und mich entschuldigen?" Zayn nickt. "So weiß er auf jeden Fall das es dir wirklich leid tut und je nachdem was er antwortet, weißt du seine Stimmung auf dich." Ich schnappe mir meine Handy vom Nachttisch und tippe eine Nachricht an Louis ein.
Du: Hey, ich wollte mich für gestern Nacht entschuldigen. Ich bin zu weit gegangen und das war nicht in Ordnung. Ich wollte dir helfen, aber habe im Endeffekt wahrscheinlich eher das Gegenteil erreicht. Ich wahr so in Sorge, dass ich überhaupt nicht bemerkt habe wie es dir dabei geht. Das entschuldigt nicht was ich getan habe, doch ich hoffe wirklich du kannst mir verzeihen. Du bist mir so unglaublich wichtig geworden, ich könnte nicht damit leben dich zu verlieren...
Ich drücke auf Senden, während mein Herz wild gegen meine Brust schlägt. Gespannt blicke ich auf seinen Namen, welcher sich in nur wenigen Sekunden auf online ändert. Er scheint meine Nachricht zu lesen. Meine Hände zittern vor Aufregung und die Jungs haben sich gespannt neben mich gesetzt. Wir warten. Ganze fünf Minuten warten wir, bis sich die kleine Schrift unter seinem Namen in schreibt verändert.
Louis: Ich muss mich auch bei dir entschuldigen. Ich war wirklich überfordert, hätte aber nicht so kalt reagieren sollen. Natürlich verzeihe ich dir Harry, du brauchst dir nicht solche Vorwürfe zu machen. Es tut mir leid, falls ich dich erschreckt oder verunsichert habe.
Ich lese die Nachricht drei mal und kann immer noch nicht glauben was er geschrieben hat. "Siehst du, du machst dir bloß wieder zu viele Sorgen", meint Liam lachend und klopft mir auf die Schulter.
Du: Treffen wir uns nachher?
Louis stimmt zu einem Treffen zu und da es heute der letzte Tag mit den Jungs ist, beschließen wir zusammen in den Zoo nach Jackstown fahren. Dort soll es einige Wildtiere, Pandas und exotische Vögel geben. Wir machen uns fertig und treffen uns am Mittag mit Louis an der Kreuzung.
Der Tag heute ist bewölkt, jedoch nicht zum erfrieren kalt. Louis und ich Lächeln uns zur Begrüßung an, da ich mir nicht sicher bin ob ich nochmal eine Umarmung wagen kann und er das vor den Anderen überhaupt möchte. Wir machen uns auf den Weg nach Valley Hill, welcher bergab deutlich entspannter ist.
Am Bahnhof müssen wir noch auf den Zug warten, also lasse ich mich auf eine der Bänke fallen. Louis setzt sich neben mich, während die Jungs schon wieder am herumalbern sind. „Na, alles klar?", frage ich ihn, woraufhin er nickt. Ich blicke zu meinen Freunden und muss grinsen. „Wenn es dir irgendwann zu viel wird, dann sag einfach Bescheid. Die sind manchmal etwas... hyperaktiv." Wieder nickt er.
Der Zug fährt in den Bahnhof ein und Niall ist der Erste, welcher hinein stürmt und sich einen Sitzplatz ergattert. Da wir zu fünft sind, machen es sich die drei in einem Vierer bequem, während Louis und ich die zwei sitze daneben belegen. Voll ist es nicht und während der Fahrt über wechseln Louis und ich kaum ein Wort miteinander. Mir kommt der Gedanke, dass ich jetzt auch auf dem freien Platz bei den Jungs sitzen könnte und mich mit ihnen unterhalten und lachen, doch irgendwie zieht mich das momentan überhaupt nicht an. Schweigend neben Louis zu sitzen fühlt sich viel richtiger an, als würden wir die Stille genießen und irgendwie mit unserer Gedanken vereint sein.
In Jackstown fahren wir mit dem Bus zum Zoo und kaufen uns dort ein Tagesticket. Ich wäre ja schon von einem einfachen Pandabären oder einem exotischen Vogel beeindruckt gewesen, doch was uns hier erwartet ist der Wahnsinn. Die Gehege sind perfekt auf die jeweilige Umgebung angepasst, die Botanik ist atemberaubend und es gibt viel mehr Tiere als erwartet. Raubtiere wie Löwen, Tiger, Pumas oder einem Leoparden. Afrikanische Tierarten wie Zebras, Giraffen oder Hyänen. Nashörner, Nilpferde, Affen, Gorillas, verschiedenste Vögel und Insekten. Pandas, Erdmännchen, Steinböcke, Bären und noch vieles mehr.
Vor dem Elefantengehege bleiben wir stehen und Niall blickt beeindruckt zu dem Tonnen schweren Tier. „Ich hab ja gehört man soll die reiten können." Zayn grinst. „Stellt euch Niall auf einem Elefanten vor."
Wir gehen weiter und kommen zu einem Gehege mit Bambus und einigen Pandas. „Wow, ich hab noch nie einen echten Panda gesehen", meint Liam. Ich glaube diese Aussage trifft auf uns alle zu. „Omg, sind die süß!", ruft Niall aufgeregt. „Ich will einen mitnehmen!" Liam schüttelt lachend den Kopf. „Ich glaube nicht dass die das so toll fänden." Beleidigt verschränkt der Blonde die Arme. „Das ist mir doch egal."
Während über die Pandabären hergefallen wird, stehen Louis und ich etwas abseits vor einem Busch mit schönen Blüten. Ich habe mein Handy in der Hand, da ich eben noch eine Nachricht an meine Mutter gesendet habe als mir spontan eine Idee kommt. Ich wechsle auf die Kamera und drehe den Bildschirm in den Selfie Modus. Als ich meinen Arm hebe und ein Bild machen möchte, bin nicht nur ich im Fokus sondern auch Louis. Ich rechne schon damit, dass er weg geht oder beleidigt ist, doch zu meiner Überraschung hebt er den Kopf und lächelt ganz leicht. Er wirkt eher unsicher, doch als ich abdrücke ist dies meiner Meinung nach das süßeste Bild das ich je gemacht habe.
„Zu meinem Geburtstag wünsche ich mir einen Panda!", beschließt Niall, woraufhin Liam die Augen verdreht. „Klar, wie wäre es noch mit einem Einhorn dazu?" Der Ire strahlt und nickt aufgeregt, bevor auch er lachen muss. „Pass bloß auf was du ihm versprichst", entgegnet Zayn grinsend, woraufhin Liam ihn zu sich zieht. „Pass bloß auf was ich dir alles verspreche." Mit funkelnden Augen mustert der den Körper von Zayn, welcher sofort rot anläuft. „Iiiih, macht gefälligst wo anders rum!", ruft Niall und simuliert einen Würgereiz.
Später holen wir uns etwas zu essen an einem Imbiss. Niall verschlingt sein Essen als hätte er drei Tage gehungert, während Louis wie üblich nichts kauft. „Willst du was?", frage ich ihn und halte ihm ein Stück von meinem Sandwich hin. Er schüttelt den Kopf und auch wenn ich das für ganz und gar nicht gut halte, verstehe ich, dass ich ihn vor den Jungs nicht zum Essen bringen werde. Was auch okay ist, solange er später etwas isst.
Im Zug zurück nach Valley Hill reden wir über den Tag und was wir alles erlebt haben. Niall schwärmt immer noch von einem Panda, während Liam und Zayn darüber diskutieren, wie viele Menschen man bräuchte um die Höhe einer Giraffe zu toppen.
Da wir etwas abseits von den Jungs sind krame ich ein halbes Sandwich heraus, welches ich aufgehoben habe und halte es Louis hin. Er möchte protestieren, jedoch blicke ich ihn ernst an, da ich jetzt keine Ausrede mehr dulde. Er seufzt, nimmt das Brot und schmeißt jeglichen Belag in den Müll. Dann beißt er hinein und verzieht das Gesicht. Ich lächle ihn aufmunternd an, bis er das Brot gegessen hat.
Der Tag im Zoo ist einer der Schönsten den ich je hatte, zusammen mit all meinen Freunden und lustigen Tieren. Es ist zu schade, dass die drei Morgen schon wieder abreisen müssen und der Tag sich langsam dem Ende zuneigt.
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𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌
FanfictionAls der neue Mitschüler, Harry Styles, in das kleine Dorf auf dem Berg zieht, ändert sich das Leben des Außenseiters, Louis Tomlinson, komplett. Kann er anstatt einsam und das Mobbingopfer zu sein endlich einen Freund finden? Oder vielleicht auch vi...