Kapitel 11

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Louis POV

Der Morgen ist Grau, wie jeder andere auch, als ich aufwache. Seufzend trotte ich ins Bad und mache mich fertig, bevor ich mein Handy vom Nachttisch hole und nachschaue, ob Harry mir schon etwas geschrieben hat. Da ich noch keine Nachricht von ihm habe, schalte ich etwas Musik ein und lasse mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen. Auf dem Tisch liegen meine Mathesachen und mir fällt wieder ein, dass wir doch Morgen eine Arbeit schrieben. Idiot, du hast völlig vergessen nochmal zu lernen. Erinnert mich direkt die Stimme in meinem Kopf. Also schalte ich die Musik wieder aus, schlage das Buch auf und versuche mich an den Übungsaufgaben. Obwohl ich schon etwas mit Harry gelernt habe, wollen diese Formeln einfach nicht in meinen Kopf gehen. Wie kann er das bloß verstehen? Seufzend lasse ich den Stift fallen und vergrabe den Kopf in meinen Händen. Du bist zu blöd. Mal wieder.

Plötzlich vibriert mein Handy und ich sehe eine Nachricht von Harry auf dem Bildschirm. Als hätte er meine Gedanken gehört, erinnert er mich an die Arbeit Morgen.

Harry: Morgen ist die Mathearbeit, sollen wir nochmal lernen? :)

Du: Ja, ich komme gleich

Harry: Okay :)

Schnell packe ich meine Sachen zusammen und stolpere die Treppe nach unten. Dad sitzt in der Küche und frühstückt. „Ich bin bei Harry", gebe ich ihm bescheid und er nickt kauend. „Viel Spaß." Ich schnappe mir meine große Jacke und verschwinde nach draußen, wo es immer kälter wird. Wahrscheinlich wird es demnächst nochmal schneien.

Bei Harry angekommen, drücke ich auf die Klingel und keine drei Sekunden später wird die Tür von einem lächelnden Harry aufgerissen. „Hey, komm rein", meint er und tritt beiseite. Ich ziehe meine Schuhe aus und wir laufen nach oben in sein Zimmer, wo er schon zwei Stühle vor seinen Schreibtisch gestellt hat. „Ich hab vorhin die Aufgaben hier probiert", erkläre ich ihm und zeige ihm die Aufgaben im Buch. „Super und wie ist es gelaufen?", fragt er freudig zurück, doch ich schüttle den Kopf. „Gar nicht." Lachend setzt er sich auf den Stuhl neben mich und meint: „Okay, dann versuch ich es dir nochmal zu erklären."

Nachdem er mir alles nochmal erklärt hat, schaffe ich es tatsächlich die Aufgaben zu lösen. „Siehst du, geht doch!", meint Harry stolz. „Ja, aber nur mit deiner Hilfe. Alleine schaffe ich das niemals", gebe ich traurig zurück. „Sicher schaffst du das, denk einfach daran, was ich dir eben erklärt habe", winkt Harry ab. Bei ihm klingt das alles so einfach, aber ich weiß jetzt schon, dass ich bis Morgen wieder alles vergessen habe. „Noch eine Aufgabe?", fragt er und blättert im Buch um. „Muss das sein?", frage ich seufzend zurück, woraufhin er grinsend meint: „Komm schon, so schlimm ist das doch gar nicht." Er hat gut reden, für ihn ist das wahrscheinlich total einfach. Er wird bestimmt Morgen eine eins schrieben, während ich wie immer eine fünf nach Hause bringe. Harry gibt mir wieder den Stift, doch ich lasse meinen Kopf auf den Block fallen und stöhne genervt auf. „Ach Lou, komm schon", meint er und kurz darauf spüre ich seine Hand auf meinem Rücken. Erschrocken fahre ich zusammen und setzte mich wieder auf. „Na gut, aber nur noch eine", gebe ich mich geschlagen und Harry nickt zufrieden. Er sucht eine etwas schwere Aufgabe heraus und ich versuche sie zu lösen, was allerdings nicht so wirklich klappt. Bei der Hälfte der Aufgabe weiß ich schon nicht mehr, was überhaupt Sache ist. „Die Aufgabe ist blöd", maule ich und lasse mich im Stuhl zurück fallen. „Quatsch, du musst sie bloß verstehen", meint Harry und erklärt mir, wie ich weiter machen muss. Nach gefühlt einer Ewigkeit, habe ich endlich eine Lösung heraus, die laut Harry sogar richtig ist. „Tja, ich hab's halt drauf", sage ich gelassen und verschränke die Arme. Harry zieht eine Augenbraue nach oben und fängt dann an zu lachen. „Sicher hast du das."
Mir fällt auf, dass ich bei Harry mittlerweile viel offener und sicherer bin. Er scheint wirklich einen guten Einfluss auf mich zu haben.

𝗌𝗂𝖽𝖾 𝖻𝗒 𝗌𝗂𝖽𝖾 ∙ 𝗅𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt