Lest die erste Hälfte des Kapitels am besten nicht in der Öffentlichkeit. 😅
Die erste Sitzungsfreie Woche war so gut wie überstanden. Linda ließ sich gähnend auf ihr Bett fallen und dabei war es erst 20:30 Uhr.
Sie hatte heute einen Kreisverband irgendwo im hintersten Eck von Brandenburg besucht und war dementsprechend erledigt.Linda spähte auf ihr Handydisplay. Sie hatte zwei neue Nachrichten von Sahra. Vorhin in der Bahn hatte sie ihrer Freundin noch ein Foto von sich bei der Veranstaltung geschickt, auf welches sie offensichtlich nun reagiert hatte.
Sahra <3: Du bist wunderschön, Schatz. Und offensichtlich sehr genervt von diesen Rentnern.
Sahra <3: Ruf mich an, wenn du nach Hause kommst.
Linda setzte sich auf und lehnte sich gegen das Kopfteil ihres Bettes. Schon voller Vorfreude darauf gleich Sahras Stimme zu hören öffnete sie FaceTime und wählte Sahras Nummer.
Nach wenigen Sekunden erschien das grinsende Gesicht der Linken auf dem Display.„Hey, Schatz", begrüßte Sahra sie. Offensichtlich saß diese noch an ihrem Schreibtisch.
„Erzähl' du mir doch nichts von Rentnern, Sahra. Die Hälfte eurer Wähler ist so alt, die haben die Oktoberrevolution noch selbst miterlebt", sagte Linda. Sahra warf lachend den Kopf zurück. „Besser als eure Lindner-Groupies", stichelte sie, fügte aber dann hinzu: „Ich vermisse dich, Linda."
„Ich vermisse dich auch. Es ist zwar ganz schön mal wieder quer im Bett zu liegen, aber irgendwie schlafe ich besser ein, wenn du da bist", antwortete Linda und spürte wie ihr Gesicht warm wurde. Sie war eigentlich gar nicht so eine Klette, aber nach einem harten Tag in Sahras Arme zu fallen? Das hatte was.
„Und dann habe ich dich in unserer letzten gemeinsamen Nacht auch noch erfolgreich um den Schlaf gebracht. Ich Unmensch", kicherte Sahra und beugte sich ein Stück vor, während sie ihre Hände auf dem Tisch ineinander verschränkte. Linda verdrehte die Augen. In ihrer Erinnerung war das ein bisschen anders abgelaufen.
„Du meinst wohl eher ich habe dich um den Schlaf gebracht, oder?", sagte sie grinsend. „Soll das hier ein Wettkampf werden?", stellte Sahra die Gegenfrage. Linda zuckte mit den Schultern. „Wettbewerb ist wichtig. In fast allen Bereichen." Sahra schüttelte nur den Kopf. „Ich hoffe dennoch, dass ich bei dir eine Monopolstellung habe", sagte sie dann.
„Wann kommst du wieder?", wechselte Linda das Thema. „Ich weiß es nicht genau. Ich wollte eigentlich am Samstag nach Berlin, aber jetzt hat man mir da eine Lesung in Süddeutschland eingeschoben." Frustriert lehnte Sahra sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück.
„Schade", murmelte Linda. „Aber hey, wir haben uns schon öfter so lange nicht gesehen. 14 Tage sind nichts, wenn man ehrlich ist. Auch wenn ich dich gerade wirklich gerne neben mir hätte."
In Sahras Blick veränderte sich etwas. Neugierig sah sie Linda an. Ihre folgenden Worte wägte die Dunkelhaarige sorgsam ab, bevor sie sie aussprach. „Was wäre denn dein Plan, wenn ich jetzt neben dir liegen würde?", flüsterte Sahra kaum hörbar in ihr Telefon.
Trotz der Entfernung von gut 500km bekam Linda eine leichte Gänsehaut bei Sahras Blick. Sprachlos starrte sie in die dunklen Augen der Frau vor ihr. „Hab' ich dich etwa aus dem Konzept gebracht?", fragte Sahra und ihr Grinsen wurde breiter. Linda schloss lächelnd die Augen und schüttelte den Kopf. „Du machst mich noch komplett fertig, Sahra."
Vor Linda's innerem Augen stiegen unweigerlich Bilder ihrer Partnerin auf. Ihre weiche Haut unter ihren Fingern, das Gefühl ihrer Lippen auf ihren - und anderswo. Linda biss sich auf die Unterlippe und presste die Schenkel zusammen, was dem Flattern in ihrem Unterbauch jedoch nicht entgegenwirkte.
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Irgendwo in Berlin
FanfictionLindas Karriere scheint am Ende zu sein. Von Christian in die zweite Reihe der FDP gedrängt, sieht sie sich jetzt auch noch mit dem Ende ihrer Ehe konfrontiert. Neben politischen Intrigen, ihrer neuen Freundschaft zu einer linken Politikerin und ve...