Extra - Das ist alles, was wir brauchen

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Für alle, die meinen Linda hätte sich für Sahra entscheiden sollen <3

Die Alternative für Wagenknecht (AfW)

Als ob das Universum sie für ihre Entscheidung gegen Katja strafen wollte, hatte es begonnen in Strömen zu regnen. Linda war bereits klatschnass, als sie die Haustür aufstieß und die Treppen zu Sahras Wohnung hinaufsprintete. Hoffentlich war sie da.

Es war Schicksal gewesen, dass Katja ihr kurz nachdem sie Sahra getroffen hatte begegnet war. Es war Schicksal gewesen, dass sie ihr genau dann über den Weg lief, als sie bereit war ihre Entscheidung, mit der Welt zu teilen.

Mit zitternden Händen klingelte sie. Ihr Herz drohte ihr beinahe aus der Brust zu springen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie endlich ein Geräusch hinter der Tür hörte und diese geöffnet wurde. "Herr Müller, ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass das Gespenst des Kommunismus kein richtiger Gei- Linda." Offensichtlich hatte die Linke nicht mit ihr gerechnet, denn ihr genervter Gesichtsausdruck wechselte zu Überraschung, als sie die Blondine vor ihrer Tür sah.

"Hi", sagte Linda unsicher und winkte Sahra unbeholfen zu. "Was machst du denn hier?", fragte Sahra leise, hatte aber so eine Ahnung, warum die Brandenburgerin vor ihrer Tür stand. "Komm erstmal rein... Mein Gott du triefst ja förmlich... Warte." Linda trat ein und stand unschlüssig in Sahras Flur, während diese etwas aus ihrem Schlafzimmer holte. "Das hier ehm... hattest du hier mal vergessen und ich... also... hatte noch keine Gelegenheit es dir zurückzugeben... Vielleicht willst du es anziehen? Es ist zumindest trocken", stammelte die errötende Sahra, die Linda kurz darauf eine Jogginghose und ein graues, verwaschenes Sweater hinhielt. Genauer gesagt ein graues, verwaschenes Sweater der Uni-Potsdam, das Linda schon seit Monaten suchte.

Niemals hätte die Linke das zugegeben, aber nachdem sie Linda verlassen hatte, hatte sie das Sweatshirt öfter einmal getragen bis der Duft der Jüngeren, welcher sich in dem Kleidungsstück festgesetzt hatte, langsam verblasst war und sie es notgedrungen gewaschen hatte.

Sahra setzte sich auf ihr Sofa, während Linda sich umzog. Als sie schließlich zu Sahra ins Wohnzimmer stieß, ließ sie sich mit einigen Zentimetern Abstand neben ihr nieder und starrte auf ihre in den Schoß gelegten Hände. "Ich... muss dir etwas sagen", begann Linda. Als Sahra nicht antwortete fuhr sie fort: "Ich habe mich entschieden. Zwischen Katja und dir. Eigentlich habe ich mich schon vor einer ganzen Weile entschieden, aber... heute hat mir das Universum wohl ein Zeichen geschickt, dass es an der Zeit ist, mit euch beiden zu sprechen." Linda lächelte und sah auf.

Sahra brachte noch immer kein Wort heraus. Auf der einen Seite deutete sie Lindas Lächeln als ein gutes Zeichen, auf der anderen hatte sie noch immer Angst gleich zu hören, dass ihr Gegenüber sich für Suding entschieden hatte.

"Ich weiß eigentlich nicht mehr, was ich noch sagen soll und vielleicht ist das auch gar nicht nötig, denn wir beide haben uns schon immer auch sehr gut ohne Worte verstanden. Manchmal habe ich das Gefühl Worte würden die Dinge zwischen uns beiden eher noch komplizierter machen. Vielleicht ist das ja allgemein mein Problem. Ich neige dazu sehr viel zu reden und wenig zuzuhören, vor allem wenn es um meine Gefühle geht. Aber dieses Mal, kann selbst ich meine Gefühle nicht verdrängen. Ich habe euch beide geliebt und zu keiner von euch beiden waren meine Gefühle weniger aufrichtig, aber am Ende... stand ich vor der Frage für wen meine Gefühle überwiegen. Und dann meinte Annalena ich solle doch einfach mal auf mein Herz hören und mein Herz hat mir eine Antwort in Form einer Frage geliefert: Wie hätte ich mich in dich verlieben können, wenn Katja mein Herz zu 100% gehört hätte?", fragte Linda und ergriff Sahras Hände.

Irgendwo in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt