Kleine Vorwarnung: ich habe grade ein bisschen viel Stress, weshalb ich grade ein paar größere zeitliche Abstände zwischen den Kapiteln lassen muss. Das wird in den nächsten 2/3 Wochen dank Klausurenphase nicht anders, aber es geht hier auf jeden Fall weiter.
So und passend zum Thema Stress:
Seit Christian Lindners Schwächeanfall auf einer niedersächsischen Wahlkampfbühne war einige Zeit vergangen. Gut eine Woche Auszeit hatte sich der Parteichef genommen, was für ihn mehr als merkwürdig war. In der Union gab es schon Getuschel. Bei IHNEN wäre es ja normal nach einem handfesten Herzinfarkt keine 24 Stunden später wieder zu arbeiten.
Heute stand Lindner wieder auf der Anwesenheitsliste. Das war allerdings nicht der Grund, warum es Linda zu seinem Büro zog. Der gut erzogene Teil von ihr hatte Lindner natürlich gute Besserung gewünscht, freiwillig besuchen wollte sie ihn trotzdem nicht. Nein, Christian hatte Linda gebeten in sein Büro zu kommen. Er hatte sie nicht einbestellt oder war einfach in ihr Büro geplatzt. Er hatte sie gebeten.
Der Liberalen schwirrte der Kopf. Was konnte er nur von ihr wollen? Zu dieser Frage gesellte sich auch immer wieder der Gedanke an Katja, von der sie noch immer nichts gehört hatte. Wie es ihr wohl nach dem Streit ging? Linda musste sich eingestehen, dass sie noch immer sehr oft über die Worte ihrer Ex-Freundin nachdachte. Ich habe dich immer geliebt und ich werde damit auch nicht aufhören.
Unwillkürlich musste Linda an Sahra denken und was ihre Mutter über sie gesagt hatte. So wie sie dich ansieht, scheint sie dich tatsächlich sehr zu lieben. Linda schluckte. Sie könnte Sahra niemals das Herz brechen. Wenn es sich nur halb so furchtbar anfühle wie bei Katja, dann... Das Zuschlagen einer Tür riss Linda aus ihren Gedanken. Sie sah auf und traf den Blick eines grau-grünen Augenpaars, welches sich bei ihrem Anblick weitete.
"Hey." Mehr konnte Linda nicht sagen. Katja biss sich auf die Unterlippe und wand den Blick ab. "Hey, Linda", gab sie schließlich zurück. "Was machst du denn hier oben? Warst du bei Christian?", fragte die Blondine. Katja schüttelte den Kopf. "Ich war bei Nicole." Sie nickte in die Richtung der Tür, aus der sie gekommen war. "Etwas besprechen wegen einer Veranstaltung. Frauen 100. Im Adlon."
"Oh, dazu habe ich auch eine Einladung", flüsterte Linda und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Katjas Gesichtszüge blieben unergründlich. "Großartig. Naja, ich muss los. Ich habe noch einen Termin. Wir sehen uns dann ja vielleicht dort", sagte die Ältere und fuhr sich durch die Haare. Als Linda nicht antwortete verzog Katja ihr Gesicht kurz zu Etwas, das die Andeutung eines Lächelns hätte sein können und verschwand dann schneller als es nötig gewesen wäre.
Perplex starrte Linda ihr hinterher. Was war das denn gewesen? Jedenfalls beantwortete das ihre Frage. Anscheinend ging es Katja nicht gut. Linda sah auf ihre Uhr und schob den Gedanken an ihre Ex so gut es ging beiseite. Sie würde sich jetzt erstmal mit Christian auseinandersetzen.
Wenig später klopfte Linda verhalten an die Tür des Parteivorsitzenden. Statt einer Antwort Wurde die Tür jedoch von innen geöffnet. Robert Habeck grinste ihr entgegen. "Linda, meine Liebe! Da bist du ja schon. Ich lasse euch gleich allein, aber ich musste mich doch erkundigen, wie es meinem zweitliebsten Ampel-Minister mittlerweile geht."
Linda hob eine Augenbraue. "Christian steht auf Platz zwei? Das erzähle ich lieber nicht Cem." Robert lachte und sah verschwörerisch zu ihr hinab. "Der ist natürlich meine Nummer 1." Aus dem Inneren des Büros erhob sich nun einen Stimme, die zwar zweifellos Christian gehörte, jedoch ein wenig leiser klang als sonst. "Aber DAS erzähle ich ganz sicher Annalena."
Robert grinste und klopfte Linda freundschaftlich auf die Schulter. "Ich geh' dann mal. Wir sehen uns." Mit einem knappen Nicken zu Christian verabschiedete Habeck sich und Linda trat in Lindners Büro. "Hallo, Christian", sagte sie leise.
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Irgendwo in Berlin
FanfictionLindas Karriere scheint am Ende zu sein. Von Christian in die zweite Reihe der FDP gedrängt, sieht sie sich jetzt auch noch mit dem Ende ihrer Ehe konfrontiert. Neben politischen Intrigen, ihrer neuen Freundschaft zu einer linken Politikerin und ve...