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Ich wurde am Morgen durch mein Handy wach. Mein lieber Bruder hatte irgendwoher meine Nummer bekommen und rief mich ununterbrochen an. Ich ging ran und er fing direkt an zur sprechen. "Laila Nevio hat zu mir gesagt, dass ich heute schon einziehen kann. Ich bin in zwei Stunden bei euch." Ich war überrascht. Was hat Nevio geplant? Was führt der im Schilde. "Ja wir warten auf dich schon sehnsüchtig." "Bis gleich Schwesterherz." "Bis gleich." Ich legte auf und lief sofort in das Zimmer von Nevio. Ich ging ohne zu klopfen rein. Ich drehte mich sofort wieder um, da Nevio mit der Frau von gestern, nackt im Bett rum lag. Die Frau schlief weiter, aber Nevio rannte mir hinter her, zog sich davor aber noch was an. "Was ist los?" "Warum sagst du mir nicht, dass du mein Bruder hier her gerufen hast?" "Hab es nicht als nötig gesehen." "Und warum?" "Er hat es auf mein Geschäft abgesehen, nicht auf deins." "Naja du bist mein Ehemann und der zukünftige Vater unserer Kinder, da wird dein Geschäft zu unserem." "Nein." "Wie bitte?" "Ich habe meine Meinung in Bezug unserer Zukunft geändert." "Was meinst du?" "Wir reden später. Ich habe grade keine Nerven für dich Laila." Er ging danach wieder in das Zimmer rein und schmiss die Türe hinter sich sehr fest zu. Ich ging traurig in mein Zimmer und setzte mich auf das Bett. Ich habe keine Lust mehr auf all das hier. Ich fühle mich so ungeliebt. Ich weiß Nevio wird mich niemals lieben, aber warum behandelt er mich wieder wie ein Stück Dreck? Ich zog meine Knie an mich und legte mein Kopf darauf. Ich ließ irgendwelche Lieder im Hintergrund laufen und weinte. Ich weiß nicht wie lang ich so sitzen blieb, aber irgendwann kam eine Person in mein Zimmer und umarmte mich. Es war nicht Nevio. Ich blickte auf und sah mein Bruder. "Na meine liebste Schwester? Warum so traurig? Willst du deinen Mann nicht mit mir teilen?" "Ali ich habe grade keine Nerven für dich. Kannst du bitte hier raus gehen." Er ließ nicht locker und nervte mich weiterhin. Ich stand einfach auf und ging in das Bad, um mich dort einzuschließen. Er klopfte weiterhin an der Türe, aber als er merkte, dass ich die Türe nicht öffnen werde, ließ er ab und verließ mein Zimmer. Ich wollte nur noch alleine sein. Ich fühle mich nirgendwo mehr wohl und würde gerne weg von hier. Ich hatte vor zwei Tagen ehrlich noch eine kleine Hoffnung, dass Nevio und ich doch eine kleine Familie gründen könnten, aber anscheinend hat der Bruder ganz andere Pläne in Bezug auf unserer gemeinsamen Zukunft. Es verging eine halbe Stunde und es fing wieder an zu klopfen. Ich merkte an dem Stil des Klopfens, dass es Nevio war. "Geh weg. Ich will dich nicht mehr sehen." "Wird wohl schwer, wenn du in meinem Haus wohnst." "Dann lass mich doch gehen." "Werde ich auch." Warte meint er das ernst? "Ja ich mein es ernst Laila. Komm raus wir haben was zu besprechen." Ich stand auf und öffnete die Türe. Nevio machte Platz und ich trat aus dem Badezimmer raus. "Setz dich hin." "Das hatte ich auch grade vor." Ich rollte meine Augen und ging auf das Balkon. Er kam mir hinter her und wir setzten uns auf die Stühle draußen. "Los fang an zu reden. Ich kann mir das nicht den ganzen Tag geben." "Wir werden uns trennen." Ich sprang voller Freude auf. "Meinst du das dieses mal wirklich ernst?" "Ja wir konnten uns davor nicht trennen, weil du in Gefahr warst, aber das bist du jetzt nicht mehr." "Und warum?" "Die Frau, die in den letzten Tagen bei uns übernachtet hat, sie wird meine Frau, meine Zukunft. Jeder in dem Land hat über unsere Beziehung erfahren. Meine Feinde wissen, dass du mir nie was bedeutet hast, da ich niemals die Frau, die ich liebe, in der Öffentlichkeit betrügen würde bzw. überhaupt betrügen würde. Also kann ich dich jetzt auf freiem Fuß ohne Sicherheitsmänner rumlaufen lassen, aber davor regeln wir das mit deiner Familie. Danach gebe ich dir genügend Geld, sodass du dir dein Leben aufbauen kannst. Keine Sorge ich werde dir nicht nach spionieren lassen. Ich werde dich nicht beobachten lassen. Du wirst eine freie Frau sein." Es überströmten mich Glücksgefühle. Ich müsste nur noch einige Wochen hier verbringen müssen, dann wäre ich hier frei. Ich konnte es nicht fassen, dass ich bald eine freie Frau bin. Ein kleiner Teil von mir war zwar etwas traurig, weil es Nevio ein bisschen in sein Herz geschlossen hatte, aber mir war meine Freiheit lieber, als diese Hölle hier bei ihm. "Super. Was ist dein Plan mit meinem Bruder." "Darüber reden wir später." "Hm na gut." Ich stand auf und lief runter. Ich war glücklich, sehr glücklich. Ich sah unten meinen Bruder. Er war am Handy und als er mich runterkommen sah, blitzten seine Augen auf. Komm Ali wir gehen raus. Niemand kann meine Laune mehr zerstören. Er sprang auf und zog sich sofort an. Wenn ich nicht wüsste, dass er mit meinem Vater einen Plan geschmiedet hat, würde ich ehrlich denken, dass er sich freut mit mir Zeit zu verbringen. Ali war mit seinem Auto da und wir fuhren damit irgendwo hin. Diese Sicherheitsmänner von Nevio würden ab jetzt nicht mehr mit mir kommen, da ich nicht mehr wirklich in Gefahr bin, außer halt wegen meinem Bruder, aber er würde sicherlich nichts machen, wenn Nevio weiß, dass wir beide zusammen draußen sind. Hätte ich bloß nicht zu früh geredet. Ali fuhr in eine Gegend die ich nicht kannte und parkte irgendwo an einer Straßenseite. Wir stiegen aus und spazierten durch die Straßen. Wir gingen in einige Geschäfte rein. Ich sah aus der Entfernung ein Spielzentrum. Wir gingen da rein und probierten die verschiedensten Spiele aus. Es machte ehrlich so Spaß. Ich vergaß eine Zeit lang, dass er mich verarschte und genoss die Zeit mit ihm einfach. Ich lachte das erste mal nach Jahren wieder und es fühlte sich so gut an. Es wurde langsam dunkel und ich wollte wieder nach Hause gehen, aber Ali fragte mich, ob wir noch einen Spaziergang machen könnten. Ich wollte nicht, dass unser Tag mit einem Streit endete, also gab ich nach und wir spazierten die dunklen Gassen entlang. Wir redeten über alles mögliche, aber unsere Gespräche wurden nie zu Privat. Ich blockte immer seine Versuche ab und redete immer über etwas neues. Ich lief weiter und bemerkte irgendwann, dass Ali hinten stehen blieb. Ich drehte mich um hörte nur wie er "Es tut mir leid Laila flüsterte." Ich spürte danach etwas in meinem Bauch und fiel auf den Boden. Ich verlor mein Bewusstsein. Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich im Kofferraum. Ich blutete aus meine Wunde ununterbrochen. Das Auto stoppte und ich schloss sofort meine Augen. Ali öffnete den Kofferraum und holte mich raus. "Es tut mir so leid meine liebste Schwester, aber ich musste das tun. Das alles hier war nur ein Plan von unserem Erzeuger. Er erpresst mich wirklich, aber ich konnte dir nicht die Wahrheit ins Gesicht sagen. Ich hasse mich so sehr dafür, dass ich so feige bin. Ich hoffe du hast wenigsten im Jenseits ein besseres Leben, als hier auf der Erde. Ich liebe dich meine Schwester." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann schmiss er mich irgendwo runter. Ich rollte einen Hang hinunter und unten knallte ich hart gegen einen großen Stein, der mich vollkommen bewusstlos machte.

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