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Am nächsten Tag wachte ich früher als Nevio auf. Mir war sofort langweilig, weil ich nicht gehen konnte. Ich drehte mein Kopf zu Nevio und beobachtete sein Gesicht. Er ist wirklich hübsch. Er könnte Model werden. Je mehr ich sein Gesicht beobachtete desto mehr nervte mich die Strähne an seiner Stirn. Genau als ich ihm die Strähne wegstreichen wollte, stand er auf. "Was machst du da und warum liege ich bei dir und nicht bei Felicia?" Ich setzte mich aufrecht hin und schaute genervt durch die Gegend. "Du hattest gestern eine Panikattacke und ich wollte dich nicht alleine lassen. Deswegen habe ich die Sicherheitsmänner darum gebeten dich bei mir zu lassen." "Wer hat dir das Recht gegeben zu bestimmen wo ich schlafe?" "Ich bin die Frau dieses Hauses. Offiziell bist du mit mir verheiratet, also hab ich nach dir das sagen." "Was denkst du wer du bist? Nur weil wir auf den Papieren verheiratet sind, hast du nicht all diese Rechte, die ich habe. Felicia hat sie natürlich da ich sie liebe, aber du niemals." Es kränkte mich sowas zu hören, aber anders war ich es nicht von ihm gewohnt. "Ist gut. Tut mir leid, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe." Ich legte mich wieder hin und schloss meine Augen. "Es war das letzte Mal, dass ich diesen Raum betrete." "Ist gut Nevio, ist gut." Er stand vom Bett auf und verließ sofort das Zimmer. Ich nahm sofort mein Handy zur Hand und rief Kadir zu mir. Es ist echt langweilig alleine zu sein. Als er da war, hob sich meine Laune auch direkt wieder und ich fing sofort an zu lachen. Irgendwann kam Nevio dazu und ich schaute ihn fragend an. "Was ist los?" "Ich hab mein Handy hier verloren." "Nein hast du nicht. Es ist in deiner Tasche." "Oh ja du hast Recht." "Ja kannst jetzt auch wieder gehen." "Ich will bei euch bleiben." "Wir wollten aber jetzt rausgehen und Spaß haben. Etwas was du nicht kennst." "Ich komme mit euch." "Hast du keine Arbeit zu erledigen? Musst du dich nicht um Felicia kümmern?" "Ne heute habe ich voll und ganz Zeit für dich, ich meine euch." Ich wollte etwas sagen, aber Kadir hielt mich auf. "Laila ist gut jetzt. Lass uns den Tag einfach hinter uns bringen." "Na gut." Ich wollte vom Bett aufstehen und Kadir wollte mir dabei helfen, aber Nevio schubste ihn weg und half mir. Was ist los mit ihm? Was tut er da grade? Kadir brachte mir schnell meine Krücken, aber Nevio bestand darauf mich zu tragen. "Nevio bitte lass mich los. Ich will gehen." "Ich habe nein gesagt." Kadir schritt wieder ein. "Oh Gott ey. Wie wäre es wenn Herr Piemont dich bis nach unten trägt und nach den Treppen gehst du mit den Krücken?" "Ich finde das ist eine tolle Idee oder Nevio?" Er verdrehte seine Augen und nickte dabei. Ich musst lachen und ich weiß nicht weshalb ich das tat, aber ich gab ihm ein Kuss auf die Wange. Ich spürte direkt wie rot mein Gesicht rot wurde und hörte Kadirs lachen, der Hund. Nevio schwieg und brachte mich schnell runter. Unten an den Treppen angekommen, sah ich Felicia. Sie hatte ihre Arme verschränkt und blickte Nevio wütend an. "Nevio was tust du da?" Nevio ließ mich runter und Kadir gab mir meine Krücken. Nevio ging auf Felicia zu und wollte sie wegbringen, aber sie wollte nicht. "Nevio hör auf damit. Hör auf mir Hoffnungen zu geben, obwohl du Gefühle noch für eine andere hast." "Felicia hör auf so viel Müll zu reden." "Nein. Ich verlasse dich und dieses Haus jetzt sofort. Ich kann mir das nicht mehr geben." "Felicia komm wir reden draußen." Er wollte sie am Arm wegziehen, aber sie zog ihren Arm weg. "Laila ich komme doch nicht mit. Geht ihr schon mal." Was ein Glück ich habe. Ohne etwas zu sagen lief ich fast schon raus, so sehr wollte ich von ihm flüchten. Kadir kam mir hinterher und im Auto fuhr er los. Wir beide taten das übliche wie immer und hatten unseren Spaß, den man uns beiden einfach nicht nehmen kann. Kadir ist echt ein guter. Ich bin glücklich, dass wir beide so gute Freunde geworden sind. Am Abend gingen Kadir und ich etwas essen. Wir bestellten uns beide Pizza. Ich mit Thunfisch und er mit Champignons. Eklig. "So Laila der Grund warum ich dich heute ausgeführt habe ist, dass ich dir etwas wichtiges mitteilen muss." "Was denn?" "Laila ich glaube ich habe mich verliebt." "Oh mein Gott in wen?" "Es ist eine Angestellte bei euch zu Hause." "Wer ist sie?" "Ich weiß es auch nicht. Sie denkt du und ich hätten eine Beziehung." Wir beide schauten uns an und sagten gleichzeitig "EW Bah niemals wir." Danach brachten wir beide in ein Gelächter aus. Als wir aufhörten, wurde er wieder ernst. "Kannst du bitte mit ihr reden und ihr sagen, dass wir beide nur gute Freunde sind. Ich finde sie echt toll Laila." "Natürlich werde ich dir helfen. Du warst immer für mich da, da werde ich diesen Wunsch dir natürlich erfüllen." Kadir freute sich und drückte meine Hand als Dankeschön. Was ein süßer Typ. Nevio könnte sich eine Scheibe von ihm abschneiden. Als wir mit unserem essen fertig waren, fuhren wir nach Hause. Wir stiegen beide aus, aber Kadir blieb mitten auf dem Weg stehen. Ich verfolgte seinen Blick und sah wie er ein schönes Mädchen beobachtete. Wäre ich ein Junge, hätte ich mich wahrscheinlich auch in sie verliebt. Ich rüttelte an Kadir, damit er wieder zu sich kam. Als er wieder in die Realität kehrte, fing ich an ihn auszulachen. "Du bist echt so verliebt, du dummerchen." "Boah sei leise." Er nahm mich in den Schwitzkasten und dieses mal lachte er mich aus. "HEY LASS DAS!" "NÖÖÖ"! Er machte ungelogen fünf Minuten weiter, bis er auch keine Lust mehr hatte. "Du bist so blöd." "Pfff geh dich doch bei deinem Nevio ausheulen." "Ach halts Maul, da wäre eine Beziehung zwischen uns viel wahrscheinlicher als das." "Stimmt da hast du auch Recht." "Wie immer halt." Er verdrehte seine Augen und ich kicherte. Kadir begleitete mich bis zur Türe und verabschiedete sich dann von mir. "Bis morgen dummkopf." "Bis morgen dumme Kuh." Ich schloss die Türe ab und musste lachen, aber es verging mir auch sehr schnell. Nevio stand direkt vor mir und ich schrie vor Schreck auf. "Hast du mich erschreckt." Er redete gar nicht mit mir und gab mir irgendwelche Papiere in die Hand. "Was ist das Nevio." "Das sind die Scheidungspapiere, die du nochmal unterschreiben musst." "Ist das dein Ernst?" "Ja. Ich will dich so schnell es geht los werden. Meine Beziehung zu Felicia ist da viel wichtiger." "Ist gut. Ich lege die Papiere morgen in dein Büro." "Super." Ich nahm den Briefumschlag in mein Mund und wollte die Treppen hoch humpeln, aber Nevio nahm mich in seine Arme. Es machte mich so wütend. "Warum tust du das Nevio? Warum tust du mir das an?" Er redete nicht und trug mich in das Zimmer. Im Zimmer legte er mich auf das Bett und den Briefumschlag auf den Nachttisch. Nevio wollte das Zimmer verlassen, aber ich hielt ihn am Arm fest. "Warum gibst du mir manchmal das Gefühl, dass ich dir was bedeute und im nächsten Moment verabscheust du mich?" Nevio blickte mir in die Augen, aber drehte sich sofort wieder um und verließ das Zimmer. Ich hasse ihn diesen dummen Bastard.

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