Ich bereitete grade Nevio auf die Operation vor. "Nevio bitte stress dich dieses mal nicht zu sehr. Du hast mir beim letzten mal so einen Schrecken eingejagt. Ich hatte Angst, dass du dieses mal nie wieder mehr aufstehen wirst. Wir haben diese 1,5 Jahren zusammen in Ruhe durchgestanden und diese letzte Transplantation werden wir auch zusammen durchstehen. Ich weiß, dass du da in Ruhe reingehen wirst und in Ruhe wieder rauskommen wirst. Bitte behalte deine Ruhe. Denk nicht an mich, denk nur an deine eigene Gesundheit. Hast du mich verstanden?" Nevio nahm meine Hand in seine und lächelte mich schwach an. Er war nicht mehr der Nevio vor 2 Jahren. Er ist so schmal geworden und seine Haut ist blass wie noch nie davor. "Laila mach dir bitte keine Sorgen. Ich war letztes mal nur unter Stress, weil du nicht bei mir warst, sondern in China und ohne Sicherheitsmänner, aber dieses mal bist du ja bei mir und ich muss mir keine Sorgen mehr um dich machen." Ich drückte seine Hand und die Schuldgefühle kamen wieder hoch. "Laila hör auf dir wieder die Schuld zu geben. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil ich es wollte. Ich weiß doch, dass du dich eigentlich sehr gut verteidigen kannst. In meinen Augen bist du immer noch die Laila, die ich aus Zwang bei mir behielt." Er lächelte mich schwach und peinlich berührt an. "Nevio du weißt nicht wie sehr ich es abwarten kann, dass du wieder stark wirst und ich dich schlagen kann." Er lachte und ich stimmte mit ein. "Ich werde dich immer gewinnen lassen, auch wenn ich stärker sein sollte." Ich schlug ihm leicht auf die Brust. "Hey nein! Du musst fair sein du Doofkopf." "Lass uns in einigen Monaten darüber reden." "Na gut." Nevio war bereit und wurde zum Saal gebracht. Kurz davor machte er ein Zeichen, dass die stoppen sollen. Er rief mich zu sich und ich schaute ihn fragend an. Er zeigte mit seinem Finger auf seine Wange und ich wusste, dass er ein Kuss auf die Wange wollte. Ich lachte und bücke mich zu ihm. "Du bist so unmöglich." Statt ihn auf die Wange zu küssen, gab ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippe. Er schaute mich etwas leicht schockiert, aber auch lächelnd an. "Wenn du zurück kommst, gibt es mehr." Ich zwinkerte ihm zu und sie brachten ihn in den Saal. Ich musste lächeln. Ich glaube ich verzeihe ihm langsam, langsam. Es wird zwar noch etwas dauern, aber ich kriege es noch hin. Es vergingen eine halbe Stunde. Kadir und ich warteten auf Nevio und schlugen die Zeit rum. Irgendwann bekam ich einen Anruf. Es war eine unbekannte Nummer. Ich war verwirrt. Wer ruft mich an mit einer unbekannten Nummer? Ich stand auf und ging in eine Ecke und ging sofort ran. "Hallo? Mit wem spreche ich da?" "Laila ich bin es Leonardo." "Wer?" "Leonardo, Leonardo Piemont." "Wie-Wie bitte?" "Ich weiß ihr alle denkt, dass ich tot bin und das solltet ihr auch. Das war der Plan von mir und deinem Vater." Was redest du da?" "Nevio hat meine Mutter ermordet und dafür wird dieser Bastard büßen." "Leonardo hör auf so zu reden. Du hast keine Ahnung, wie alles wirklich abgelaufen ist. Lass uns reden." "Ich verzichte darauf. Das nächst mal wo wir miteinander reden werden, wird das Gespräch vor eurem Tod sein. Nevio kann seine Chemotherapie zwar machen, aber nach dieser Therapie wird er so schnell wie es geht unter der Erde landen. Er hätte sich niemals mit mir anlegen sollen." "Leonardo bitte hör auf so zu reden. Du kennst nicht die ganze Wahrheit." "Natürlich kenn ich die ganze Wahrheit. Er war sauer, dass unser Vater Selbstmord beging. Er gibt bis heute die Schuld deiner Mutter, obwohl er nur Selbstmord beging wegen seinen Schulden." Es ergab keinen Sinn. Worüber redet er da? Sein Vater hatte nie Schulden. Was hat mein Vater ihm erzählt, dass er so einen Hass gegenüber Nevio hat? "Leonardo ich glaube du verwechselst da drastisch etwas. Ich weiß nicht was dir der Typ namens Vater erzählt hat, aber du irrst dich gewaltig bei deinen Aussagen." "Was redest du da?" "Ich dachte auch, dass Nevio mich angelogen hat in Bezug auf den Tod eures Vaters. Ich habe einige Recherchen angelegt und euer Vater hat kein Selbstmord begangen. Ich möchte darüber nicht am Telefon reden. Wir können uns treffen, wenn es Nevio wieder gut geht. Bitte bleib solange ruhig, da du vieles nicht weißt. Außerdem konnte ich Nevio irgendwie verzeihen, also wirst du das auch tun können." "Ich kann nichts versprechen." "Ich muss jetzt auflegen Leonardo. Nevio ist jetzt aus der Operation raus." Ich hörte ihm nicht mehr zu und lief auf die Liege von Nevio zu. "Und wie lief es?" Der Doktor blieb stehen und lächelte mich an. "Die Operation verlief sehr gut. Nevio wird jetzt zwei bis drei Stunden noch schlafen und dann können sie zu ihm." "Wie lange müssten wir, denn noch hier bleiben? Wann wäre die Therapie vollkommen beendet?" "In zwei Monaten Frau Piemont. Da haben Sie beide es endlich geschafft." Ich lächelte ihn zurück an. "Das hoffe ich doch Herr Moreau." Er schüttelte meine Hand und ging danach weg. Kadir kam auf mich zu. "Wer war das eben am Handy?" "Du wirst es mir nicht glauben, aber es war Leonardo." Kadir fing an zu lachen. "Laila du hast manchmal echt Vorstellungen." Ich blickte ihn mit einer ernsten Mine an. "Kadir ich mach kein Spaß. Er war es und er hat sich mit meinem Vater verbündet." Jetzt sah ich den schockierten Ausdruck in Kadirs Gesicht. "Du meinst es vollkommen ernst." "Natürlich tu ich das. Warum sollte ich darüber rumspaßen? Ich muss es Nevio sagen. Er hat es nämlich auf Nevio abgesehen. Er glaubt an Lügen und wir müssen sie klar stellen Kadir." "Das müssen wir in der Tat. Wie kann sich dieser Bengel mit deinem Erzeuger verbünden?" "Er kann nicht aufhören sich in Probleme zu begeben. Wir haben ihm zwei Jahre Zeit gegeben, zwei Jahre zu viel." "Da hast du wieder mal Recht." "Das hab ich immer." "Jaja klar." ich ignorierte ihn und ging in das Zimmer von Nevio. Naja ich musste vor der Türe warten. Erst nachdem er aufgestanden ist, darf ich zu ihm. Heute ist mein Glückstag. Er stand nach einer Stunde auf. Zu erst ging der Doktor rein. Nach einer halben Stunde kam er wieder raus und ließ mich endlich zu meinem Ehemann rein. Als er mich sah, fing er an zu lächeln. "Krieg ich jetzt mehr, als davor?" "Noch nicht. Wir haben etwas wichtiges zu besprechen." Er zog seine Stirn zusammen. "Was ist in den letzten Stunden passiert? Wie schnell kann bitte etwas schlimmes passieren?" "Nevio." "Hm?" "Leonardo." "Was ist mit ihm?" "Nevio bitte reg dich nicht zu sehr auf, aber-" "Laila sag schon los." "Er lebt noch Nevio." "Wie bitte?" "Jetzt kommt noch das schlimme dazu." "Es kann nur noch besser werden Laila. Mein Bruder lebt?" Er freute sich und klatschte in die Hände. "Nevio freu dich nicht zu früh." "Wieso denn?" "Dein Bruder lebt, aber hat sich mit meinem Erzeuger verbündet. Er arbeitet mit meinem Vater zusammen Nevio."
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Perché
Teen FictionWas würdest du tun, wenn dein perfektes Leben sich von heute auf morgen in Luft auflösen würde und du von jeder Seite nicht mehr in Ruhe gelassen wirst? Laila Ali damals noch 15 Jahre alt geschieht genau dies und sie weiß nicht mehr, was sie mit ihr...