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Wir dürfen heute endlich wieder mit Nevio zurück nach Deutschland kehren. Nach zwei Jahren haben wir beide es endlich geschafft hier rauszukommen. Mittlerweile bin ich fast 25 und Nevio fast 30. Wir sind beide schon so alt geworden. Nevio hat wieder etwas zugenommen und Farbe im Gesicht bekommen. Er kann langsam auch wieder alleine gehen. In einigen Monaten sollte er wieder der alte Nevio sein. Ich habe ihm schon lange verziehen und das möchte ich ihm auch sagen. Ich möchte ihm sagen, dass ich ihn liebe und bereit dazu bin mit ihm endlich eine Familie zu gründen. Kadir half mir grade die Koffer von Nevio einzupacken und ich konnte es immer noch kaum glauben, dass wir es endlich geschafft haben. Wir haben es zusammen durchgestanden, zusammen durch diese Hölle. Noch haben wir kein friedliches Leben und sind ständig in Gefahr, aber das werden wir auch schon klären, irgendwie. Als wir fertig mit dem packen waren, nahm ich Nevio in meine Arme und Kadir die Koffer. Wir gingen zu aller erst in das Büro von dem Doktor. Nevio klopfte an und der Arzt rief und rein. "Oh Herr und Frau Piemont? Ich dachte Sie wären schon längst über Bord." "Wir wollten uns bei ihnen bedanken Doktor. Wir danken ihnen dafür, dass sie uns die ganze Zeit ermutigt und Hoffnungen geschenkt haben. Wir wollen als Dank eine Spende abgeben." Nevio löste sich von mir und gab dem Arzt einen Check. "Das ist doch nicht nötig gewesen Herr Piemont." "Doch ich wollte ihnen dafür danken, dass ich die Zeit mit meiner Frau jetzt umso mehr genießen kann, als davor." Der Doktor winkte ab, aber nahm letzten Endes doch den Check an. "Es ist Zeit Abschied zu nehmen Doktor." "Au revoir Madame." Au revoir." Ich lächelte ihn an und verließ mit Nevio und Kadir zusammen den Raum. An der Rezeption meldeten wir uns ab und verabschiedeten uns von dort. "Wie fühlst du dich heute Nevio." "Ich fühle mich endlich wieder frei, glücklich und wieder stark." Seine Augen leuchteten auf. "Laila ich bin dir so dankbar dafür, dass du immer bei mir geblieben bist, auch wenn du am Anfang mir nicht in das Gesicht schauen konntest." Er drehte sich jetzt zu Kadir um. "Ich danke dir auch, dass du für Laila und mich da warst. Es tut mir leid, dass ich dich damals ermorden wollte und dir das Leben zur Hölle gemacht habe. Ihr beide seid zu meiner Familie geworden. Kadir du bist ehrlich der beste Freund, den sich ein Mensch sich wünschen kann. Ich  hoffe wir sind nach dieser schweren Phase genauso Freunde, wie du mit Laila." Kadir nickte. "Natürlich sind wir Freunde. Ihr seid die Familie, die ich nie hatte. Ich hoffe ich kann ab jetzt genauso Nevio zu dir sagen?" "Was eine Frage. Du bist mein Bruder und Laila meine Frau." Diese Konversation zwischen den beiden machte mich sehr emotional. Ich habe mir dieses Szenario so oft vorgestellt und jetzt ist es endlich wahr geworden. "Kadir wir müssen zusammen in Deutschland nochmal zusammen setzen. Ich habe etwas mit dir vor und Laila?" "Ja bitte?" "Wir müssen endlich über Leonardo reden, eher gesagt mit ihm." "Nevio alles in Deutschland bitte." "Alles gut kleines." Wir gingen alle auf das Taxi zu und fuhren zum Flughafen. Wir konnten es alle kaum erwarten, endlich wieder in Deutschland zu sein. Ich habe unser Haus vermisst und die Umgebung. Frankreich war echt schön, aber ich habe das Land, wo ich aufwuchs, sehr vermisst. Im Flughafen wurde für uns das Privatjet bereitgestellt. Nach einiger Zeit, durften wir endlich das Jet betreten und flogen auch direkt los. Es dauerte drei Stunden und wir kamen endlich in Deutschland an. Am Flughafen wurden wir drei von den Sicherheitsmännern abgeholte und nach Hause gefahren. Ich habe es vermisst hier durch die Straßen zu fahren. Als wir zu Hause ankamen, wollten wir in unsere Zimmer gehen, aber wurden durch die Person im Wohnzimmer aufgehalten. Nevio lief sofort zu der Person und umarmte sie, aber Leonardo stieß ihn weg. Ich kam auf die beiden zu und Kadir kam mit zur Sicherheit. "Was suchst du hier?" "Ich habe erfahren, dass mein Bruder endlich mit seiner Chemotherapie fertig ist und wollte ihn besuchen kommen." Er stand auf und zückte seine Waffe raus. Sofort stellte ich mich vor Nevio und Leonardo fing an zu lachen. Er nahm noch ein Tuch raus und wischte seine Waffe damit ab. "Ich bin nicht dumm, dass ich in dem eigenen Haus von meinem Bruder ihn erschießen würde." Ich rollte mit meinen Augen. Er ist so nervig grade. Kann man nicht mal einen Tag hier in Deutschland seine Ruhe haben? Nevio schritt jetzt auch mal ein. "Leonardo was suchst du denn sonst hier?" "Laila meinte, dass ich einiges falsch verstanden habe." Er hielt seine Waffe an sein Kinn, als würde er grade nachdenken. "Und ich habe mich gefragt, ob da wirklich was dran sein könnte." Jetzt hielt er die Waffe in die Richtung von mir und Nevio. "Also bin ich hergekommen, um die angebliche Wahrheit zu erfahren." Er steckte seine Waffe wieder ein und zeigte mit seinen Händen auf die Sofas. "Setzt euch. Wir haben einiges zu besprechen." Wir setzten uns alle hin und er guckte uns mit einem erwartungsvollen Blick an. "Na los. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, um eure Lügen anzuhören." Ich stand wütend auf. "Dann hättest du erst gar nicht kommen sollen. Wir brauchen dir nichts zu beweisen. Wenn du meinem Erzeuger vertrauen möchtest, der seine eigene Tochter erpresst und ins Gefängnis gesteckt hat, dann ist es halt so." "Mo-Moment mal? Er hat mir gesagt, dass du freiwillig mitgemacht hast und von allem wusstest?" "Wie bitte? Ich wusste gar nichts von eurem Plan. Du hättest das merken müssen, als ihr beide uns den Streich gespielt habt, dass mein Erzeuger dich umgebracht hat. Hast du nicht gesehen, wie geschockt und überfordert ich von der Situation war? Ich hätte dich sogar fast gerettet, falls du dich nicht daran erinnern kannst." "Ich dachte das ist irgendwie ein Teil von seinem Plan?" "Du dachtest vieles und dieses vieles woran du gedacht hast, war nicht wahr. Also Leonardo entweder hörst du Nevio jetzt richtig zu und hörst mit deinen negativen und nervigen Kommentaren auf oder du kannst sofort aus diesem Haus verschwinden und weiterhin uns hassen." Leonardo sah nach diesen Informationen sehr überstürzt aus. "Also Leo bist du bereit mir endlich zuzuhören?" Er nickte und Nevio fing ihm alles an zu erzählen. Er erzählte ihm vom Mord an seinem Vater bis hin zu seiner Ermordung. Sein Gesichtsausdruck änderte sich während der Rede von Nevio durchgehend und wusste nicht, was er dazu sagen soll. Als Nevio fertig war, blieb er einige Minuten still und schweigend sitzen. Irgendwann schlug er mit seiner Faust auf den Tisch und zerbrach mein wundervolles Glastisch. Man was soll das? Es war mein Lieblingstisch hier. "Wie konnte mich dieser Bastard so verarschen?" Er blickte Nevio an. "Ich habe dir nicht verziehen, dass du meine Mutter ermordet hast, aber das was dieser verdammte Bastard getan hat, wird er mir noch büßen. Das alles hat nur wegen ihm angefangen. Er muss so schnell wie es geht ausgelöscht werden." Er drehte sich jetzt zu mir um. "Er kann dein Vater sein, aber er wird leiden müssen. Ich kann ihn nicht mehr auf dieser Erde sehen. Wie konnte ich mich so täuschen lassen." Leonardo stand wütend mit blutüberströmter Hand auf und ging zum Fenster. Nevio ging zu ihm und legte seine Hand auf seine Schulter. "Laila ist es schon seit ihrer Entlassung egal, was mit diesem Bastard geschieht. Wir planen seit zwei Jahren schon seinen Untergang, da bist du uns sehr gelegen gekommen und Ali natürlich auch." Leonardo und ich guckten Nevio fragend an. "Ali? Was hat Ali bei unserem Plan verloren?", fragte ich ihn. "Er wollte mich umbringen Nevio. Wie kannst du ihm vertrauen." "Laila ich habe dir vor zwei Jahren, als ich dich aus England holte gesagt, dass du mit Ali dich aussprechen wirst und der Tag rückt immer näher ran. Ich werde euch in den nächsten Tagen etwas zukommen lassen und möchte langsam den Untergang von dem Erzeuger von Laila, den Untergang von Laura und den Untergang von ihrem Ehemann sehen. Das können nur wir schaffen und ich glaube daran. Sobald ich meine alte Form zurück habe, werden diese Mistkerle nicht mehr in Ruhe leben, wie jetzt. Sie werden uns anbetteln, Sie am Leben zu lassen. Leonardo nach dem wir alle unsere Rache haben, kannst du mit mir das machen, was du willst." "Nein darf er nicht." Beide drehten sich zu mir um. "Wie bitte?", riefen beide aus dem Mund. "Darüber reden wir später. Jetzt haben wir was wichtigeres zu tun. Der Untergang von dem Ali- Clan." Ich grinste teuflisch und freute mich endlich mit meinem Erzeuger abrechnen zu können. Irgendwie machte ich mir selbst Angst, aber er wäre nicht die erste Person, die ich in den letzten Jahren ohne Gnade ermordet hätte.

PerchéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt