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Ich starrte grade auf den Himmel und ließ mir vieles durch den Kopf gehen. Seitdem Nevio und ich in meiner alten Gegend waren, hat sich vieles geändert zwischen uns. Er redete kaum noch mit mir. Er schlief nicht mehr bei uns im Zimmer. Er steht morgens früh auf und kommt sehr spät nach Hause. Reden tut er auch nicht mehr mit mir. Wir haben überhaupt keine Bindung mehr zueinander. Irgendwie machte mich das traurig, weil ich dachte wir könnten Freunde werden, aber so wird es doch nichts. Ich kann mir vorstellen, dass er mit mir nichts mehr zu tun haben will, weil er es endlich kapiert hat, dass ich die Tochter von dem Mörder seines Bruders bin. Ich sehe ihn immer nur für paar Sekunden und wenn ich ihn ansprechen will, tut er so als hätte er mich nicht gehört und ignoriert meine Existenz. Es ist grade 3 Uhr morgens. Ich warte den ganzen Tag schon auf seine Rückkehr, damit wir endlich reden können. Ich sterbe hier vor langweile. Ich hörte kurz vor halb vier, wie die Türe geschlossen wurde und ging sofort rein. Ich war im Garten, deshalb konnte ich ihn sofort auffangen. Ich sah ihn, aber mit einer Frau rum machen. Wow danke Nevio. Ich mache mir seit Tagen Sorgen um dich und du hast Spaß mit anderen Frauen. Er bemerkte meine Anwesenheit und ließ von ihr ab. Ich guckte ihn ohne jeglichen Emotionen an und ging sofort an ihm vorbei in mein Zimmer. Ich schloss die Türe ab und legte mich ins Bett. Ich dachte er wird mir treu bleiben, auch wenn es keine ernste Beziehung zwischen uns ist. Ich schlief mit diesen Gedanken ein und stand am nächsten Morgen an den Erinnerungen auf. Ich nahm mein Handy zur Hand um zu schauen wie viel Uhr wir hatten und sah direkt 1000 von Nachrichten. Ich meine es wortwörtlich. Ich hatte auf einmal viele Benachrichtigungen auf Instagram. Ich klickte auf die App und sah wie ich auf Beiträgen markiert wurde. Dort sah man Nevio mit der Frau von gestern am rum machen. Es verletzte mich nicht. Ich hatte keine Lust auf diese Aufmerksamkeit, also löschte ich diesen Account und machte mir einen neuen. Dieses mal ging ich Privat, sodass mich keiner finden konnte. Es dauerte aber keine zehn Minuten, da fanden mich die ersten schon. Ich stellte ein, dass mir keiner in irgendwelchen Beiträgen markieren konnte und stellte allgemein die Mitteilungen auf Instagram aus. Es war nervig, wenn man seinen Account nicht in Ruhe betreiben kann. Ich zog mir etwas an und ging in die Küche um etwas zu essen, aber als ich Nevio mit der Frau von gestern sah, verging mir der Appetit. Ich hatte aber keine Lust noch mal wegzugehen, also nahm ich meine Kellogs raus. Och nö die sind ja fertig. Ich schmiss die Verpackung weg und verließ dann doch die Küche. Nevio und die Frau interessierten sich nicht für mich und beachteten mich auch nicht weiter. Ich ging in den Garten und legte mich mitten auf die Wiese hin. Ich nahm mein Handy raus und ging wieder auf Instagram. Ich hatte viele Benachrichtigung und ging die Nachrichten durch, die ich bekommen hatte. Die meisten sagten, dass ich ihnen leid tun würde und sowas nicht verdient hätte. Ja ich weiß, dass ich so ein Leben nicht verdient habe, aber ich kann es euch nicht mitteilen. Ich ging die Nachrichten weiter durch und mir fiel eine Nachricht besonders auf. Es war die Nachricht von meinem Bruder. "Laila. Ich weiß, dass du es bist blockier mich dieses mal nicht und antworte mir bitte.", schrieb er. Ich wusste nicht ob ich ihm wirklich vertrauen konnte, aber ich konnte nicht anders, als ihm zu antworten. Ich hatte sie alle so vermisst. Ich habe sie sechs Jahre lang nicht gesehen und es schmerzte mir sehr. Ich legte mein Handy zur Seite und schloss meine Augen. Ich wurde aber durch ein ununterbrochenes vibrieren genervt. Ich öffnete meine Augen wieder und nahm mein Handy zur Hand. Mein Bruder hatte mich voll gespamt. Ich nahm seine Anfrage an und schickte ihm ein Fragezeichen. Er kam sofort online und fing an mit mir zu schreiben. "Laila ich weiß du fragst dich warum ich dir schreibe, aber ich weiß was damals geschehen ist. Ich weiß, dass du nicht den Mord damals begangen hast. Ich weiß es, dass unser Erzeuger es war. Bitte lass uns treffen." Irgendwie konnte ich ihm nicht glauben, dass es mein Bruder war, sondern mein Vater. "Ich weiß nicht wovon du redest?" "Laila lass uns bitte treffen." "Ich will meinen Mann mitnehmen." "Deinen Mann?" "Ja ich bin verheiratet." "Nagut dann soll er auch mitkommen." Er schrieb mir Wann und Wo wir uns heute treffen würden. Ich legte mein Handy zur Seite und fasste meine Mut zusammen. Ich ging in das Büro von Nevio und sah immer noch diese Frau da. "Könnten wir kurz unter vier Augen reden, bitte?" Er nickte und schickte die Frau raus. "Rede." "Mein Bruder, er hat mich angeschrieben und möchte sich gleich mit mir treffen. Könntest du mit mir kommen? Ich vertraue der Sache nicht." Er schüttelte seinen Kopf. "Ich habe etwas besseres zu tun." "Okay danke." "Ich schicke einen meiner Männer mit." Ich sagte nichts mehr und ging mich anziehen. Als ich fertig war, ging ich runter und sah die Frau wieder. Sie kam auf mich zu und grinste dreckig. "Ist was?" "Nein nein es ist nichts." Ich ging an ihr vorbei und zog meine Schuhe an. Danach stieg ich in das Auto und gab den Fahrer die Adresse. Er wartete immer noch und fuhr nicht los. "Warum fahren sie nicht los?" Er antwortete mir nicht. Die Autotür wurde geöffnet und Nevio setzte sich neben mich. Ich war verwirrt, aber der Fahrer fuhr direkt los. Wir fuhren an der Frau vorbei und sie blickte uns verständnislos an. Nevio schaute sie nicht mal mehr an. "Warum bist du mitgekommen?" "Weil ich es so wollte." Wir fuhren zum Café und dort angekommen fand ich mein Bruder ganz hinten in der Ecke des Cafés. Nevio und ich setzten uns zu ihm. Er schaute auf und als er Nevio sah, war er geschockt. "Du bist mit ihm verheiratet?" "Ja ich bin mit ihm verheiratet." "Weiß-weiß er, dass nicht du sein Bruder umgebracht hast?" "Ich weiß nicht was du meinst. Ich habe ihn umgebracht." "Laila du kannst aufhören so zu tun als wärst du es gewesen." "Und du kannst aufhören für deinen Vater zu spionieren. Geh und sag ihm, dass er sich keine Sorgen machen muss. Seine Prinzessin ist in guten Händen." Ich wollte aufstehen, aber Ali hielt mein Arm fest. "Laila bitte geh nicht. Ich brauche deine Hilfe. Ich bin wirklich nicht wegen unserem Erzeuger hier. Er ist hinter mir her. Ich habe seine Geschäfte auffliegen lassen. Die Polizei sucht nach ihm. Er hat schon unsere Mutter getötet." "Was?" Mir wurde übel und ich musste mich an Nevio festhalten. "Er hat sie getötet als Rache Laila. Bitte hilf mir. Er wird mich auch umbringen." "Was ist mit unseren anderen Geschwistern?" "Mama hat sie direkt nachdem du ins Gefängnis gekommen bist irgendwohin geschickt. Ich weiß auch nicht wohin. Zur Sicherheit von ihnen leben sie seit Jahren nicht mehr bei uns." Ich konnte ihm irgendwie nicht vertrauen. "Lass uns später nochmal reden. Ich muss nachdenken." Er nickte und ich stand mit Nevio auf. Er wollte in das Auto steigen, aber ich zog ihn mit mir hinter das Café. "Laila was soll das?" "Sei mal kurz leise. Ich habe einen Verdacht." Mein Verdacht erwies sich auch direkt als korrekt, denn ich sah meinen Bruder kurze Zeit später rauskommen. Er rief jemanden an. "Hallo Baba?" Ich wusste es. "Ja sie ist gekommen. Nein sie hat ihm nichts gesagt. Ja es stimmt sie ist wirklich mit ihm verheiratet. Keine Sorge sie vertraut mir. Ja der Plan steht fest. Ich werde bei ihnen noch diese Woche einziehen und alle Dateien klauen. Keine Sorge Baba wir werden bald die Mächtigsten hier sein. Ich werde dich stolz machen Baba. Sie und ihr Mann werden leiden." Er lachte dreckig. Ich wollte auf ihn zu laufen und ihm eine auf die Fresse hauen, aber Nevio hielt mich fest und machte ein Zeichen, damit ich leise blieb. "Baba er wird genauso wie sein Bruder sterben. Wenn nicht noch schlimmer. Ach und sie hat ihm gezeigt, wo du seinen Bruder erschossen hast. Ob sie das mit Mama geglaubt hat? Natürlich hat sie geglaubt, dass du deine geliebte Frau umgebracht hast. Sie ist ehrlich so dumm. Sie denkt ehrlich wir würden sie als Familie vermissen. Wenn sie nur wüsste, dass wir alle sogar Mama damals von deinen Geschäften wussten. Ja du hast Recht wie kann sowas wie sie ein Teil von dir und Mama sein? Naja Baba ich komm jetzt nach Hause. Ich will meine Geschwister sehen. Ich habe sie vermisst. Ja hadi bis dann." Er stieg in sein Auto und fuhr weg. Nevio und ich kamen wieder hervor und stiegen in das Auto. Wir schwiegen beide eine Zeit lang. "Danke, dass du mitgekommen bist." "Zum Glück bin ich mitgekommen. Es ist gut, dass ich das mitbekommen habe." "Ich hatte schon so eine Ahnung, dass er etwas im Schilde führt. Ich wollte dich zur Sicherheit dabei haben." Zu Hause machte ich uns etwas zu essen und bekam eine Nachricht von Ali. Ich ging sofort zu Nevio und zeigte ihm die Nachricht. "Gib mir dein Handy." Ich tat das was er sagte und ging wieder weiter kochen. Später aßen wir zusammen und er gab mir mein Handy wieder zurück. Ich schaute später auf den Chat von meinem Bruder, aber er hatte alles gelöscht. Ich legte mein Handy zur Seite und mich in das Bett. Ich schlief mit den Gedanken an den Tag heute ein 

PerchéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt