Perché

16

Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Bett. Irgendwie kam es mir hier so bekannt vor, aber ich konnte mich nicht genau daran erinnern. Wahrscheinlich war es früher unser Zimmer. Ich stand auf und wollte aus dem Zimmer raus, aber es war abgeschlossen. Ich rüttelte an der Türe, aber es öffnete sich einfach nicht. Plötzlich wurde die Türe geöffnet und er stand vor mir. "Was soll das? Warum schließt du die Türe ab? Wer bist du hm?" "Laila beruhige dich." Ich wurde sauer. "Wolltest du dich nicht von mir trennen? Warum schleppst du mich nach hier hin? Was willst du von mir?" "Ich habe meine Gründe." "Gründe, die du mir jetzt nennen wirst." Er ignorierte das was ich sagte. "Komm frühstücken." Er drehte seinen Rücken um und ging runter. Ich lief ihm hinterher und es kam mir alles so bekannt vor, so vertraut. Ich brauchte gar nicht zu schauen wo er entlang lief, irgendwie konnte ich mich an den Weg einfach so erinnern. In der Küche setzte ich mich hin. Ich rührte nichts aus dem Tisch an und beobachtete ihn, wie er aß. Er bemerkte das und hörte auf zu essen. "Warum isst du nichts Laila?" "Weil ich nicht weiß, warum ich hier bin." "Darüber können wir später reden kleines." "Hör auf mich kleines zu nennen." Er guckte mich böse an. "Als der Mann in England dich so genannt hat, hast du nichts gesagt." "Er ist auch was anderes gewesen." Er stand wütend auf. "ABER ICH BIN DEIN EHEMANN." "Ich wunder mich wie ich so jemanden wie dich freiwillig geheiratet habe. Du bist gar nicht mein Typ, Amir aber schon." Er schlug mit seiner Faust auf den Tisch und ich schrak auf. "Hör auf mit mir so zu reden." "Warum sollte ich. Du bist es nicht Wert. Bitte geh in dich und komm mal klar, was du hier tust. Du benimmst dich wie ein Barbar." Ich sah förmlich wie rot er wurde. Er kam auf mich zu und wollte ausholen. Ich zuckte und schloss meine Augen. Ich wartete darauf, dass er mich schlug, aber es passierte nichts. Ich öffnete wieder meine Augen, aber mir wurde sofort schwarz vor den Augen. Ich sah, wie ich neu aus dem Gefängnis entlassen wurde, ich sah ein Auto auf mich zurasen und wie mich fremde Männer reinzogen. Ich sah einen Raum. Es war dunkel. Ich erinnerte mich an die grauen Tage und dann kam ich wieder zu mir. Als ich wieder richtig sehen konnte, war Nevio nicht mehr da. Ich atmete erleichtert aus. Ich kann mich zwar nicht genau an unsere gemeinsame Zeit erinnern, aber ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass ich ihn nicht freiwillig geheiratet habe. Ich werde von hier fliehen und wieder zurück zu Amir gehen. Ich weiß er hätte mir das mit seiner Frau erzählen sollen, aber jeder macht mal Fehler und ich würde gerne hören, was er dazu zu sagen hat. Vielleicht hatte er einen guten Grund. Außerdem vermisse ich die Kinder und mit ihnen zu spielen, auch wenn wir nur zwei Tage getrennt waren. Sie sind mir einfach direkt ans Herz gewachsen. Plötzlich wurde ich durch meinen Gedanken rausgeholt, als es klingelte. Ich lief direkt zur Türe und öffnete sie. Ich sah eine Frau und sie kam mir so bekannt vor. Sie, sie war die Frau, die mit Nevio geschlafen hat. Wie kann sie es wagen hier her zu kommen? Als sie mich sah, schaute sie mich geschockt an. "Warum bist du wieder zurück? Ich dachte er kommt nur wegen den Scheidungspapieren zu dir?" "Tja Süße er hat sich umentschieden und wollte sich doch nicht von mir trennen. Er hat direkt vor meinen Augen die Scheidungspapiere gerissen und nach hierhin geschleppt. Für dich haben wir hier kein Platz mehr Darling." Sie rannte auf mich zu und wollte mich schlagen, aber ich wich ihr aus. Sie versuchte es erneut, aber dieses mal kam ein Sicherheitsmann und beschützte mich. Er schmiss sie von dem Grundstück raus und fragte mich, ob alles okay war. "Oh ihr könnt ja doch mit mir reden?" Warte warum sag ich sowas? Stimmt ich kenn die ja von früher. Ich brauche endlich meine ganzen Erinnerungen wieder zurück. So geht es nicht mehr weiter. Es nervt mich so sehr. Der Sicherheitsmann verabschiedete sich und ich schloss die Türe. Als ich mich umdrehte. sah ich ihn mit verschränkten Arme an der Tür lehne. "Warum hast du sie weggeschickt." Ich rollte mit meinen Augen und wollte an ihm vorbeigehen, aber er hielt mich fest. "Wenn sie je wieder kommen soll, lässt du sie verdammt nochmal rein. Haben wir uns verstanden?" "Nein hab ich nicht. Wenn du mich schon hier her schleppst und dich nicht trennen willst, dann musst du damit klar kommen, dass ich mich hier wie in meinem eigenen Haus fühlen und dich als meinen Ehemann in Besitz nehmen werde. Wenn du dagegen bist, dann kannst du mich ja direkt wieder frei lassen und diesen Scheidungsvertrag neu schreiben lassen." "Laila es reicht. Warum redest du auf einmal so viel? Früher hast du dich nicht mal getraut mit mir zu reden oder in meine Augen zu schauen?" "Dann war das eine Laila die du nicht kanntest." Er zog mich zu sich ran. "Komm sofort zu dir. Erinnere dich an unsere gemeinsamen Momente, denn ich kann nicht mehr weiterhin so nett zu dir bleiben." "An das wichtigste erinnere ich mich sogar. Ich weiß, dass unsere Ehe nicht aus Liebe entstanden ist. Du hast sicherlich aus Rache mit mir geheiratet. Es ist mir aber so egal. Wenn du mich als Frau haben willst, musst du damit rechnen, dass ich nicht zulasse, dass meine Ehre noch mehr verdreckt wird, als davor schon. Ich kann vielleicht vor meinem Gedächtnisschwund dumm gewesen sein, aber jetzt bin ich es definitiv nicht. Solange wir verheiratet sind, wirst du keine andere Frau mehr daten. Falls es dich doch stören sollte, können wir uns trennen." Ich lächelte ihn lieb an und er schaute nur geschockt zurück. "Du kannst alles versuchen was du willst Laila, aber wir werden uns nicht trennen. Dann werde ich eben deine Regeln befolgen." "Verdammt warum bist du so ein Sturkopf?" Ich riss mich los und lief in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf das Bild und plötzlich wurde mir übel. Mir wurde wieder schwarz vor Augen und es kamen immer wieder neue Erinnerungen dazu. Von meiner Entführung bis hin zum Mordversuch meines Bruders. Es waren zu viele Erinnerungen. Ich hielt es nicht mehr aus und und massierte meinen Kopf. Ich erinnerte mich an alles. Ich halte das nicht mehr aus. Irgendwann verlor ich dann mein Bewusstsein.